Steißlingen in Zahlen, Daten, Fakten
Kreis: Konstanz
Bevölkerung: 5034
Fläche in Hektar: 2452
Einwohner pro km²: 205
Pendler: ein 1680, aus 2108
Altersdurchschnitt: 45,3
Bildung: Gemeinschaftsschule mit Grundschule. Mögliche Abschlüsse: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss
Mieten pro m² in Euro: 9,91
Kaufpreis pro m² in Euro: 3462,96
Bautätigkeiten: Im Baugebiet „Tal-Erweiterung“ sind zwar alle Plätze vergeben, aber noch nicht alle bebaut – dort könne es zu Rückgaben kommen. Weitere Baugebiete sind geplant: „Korisgaß“ und „Seebühl II“
Fernverkehr: ja
Regionalbahn: nein
Nahversorgung: ja
Schwimmbäder: Freibad am Steißlinger See
Gastro: ja
Pflegeheime/Seniorenzentren: ja
Hausärzte: 3
Kitaplätze: Es gibt 274 Kitaplätze im Ort, davon für unter Dreijährige 20 Plätze ganztags, 20 Plätze mit verlängerten Öffnungszeiten und 10 Regelplätze. Bei Kindern über drei Jahren gibt es 65 Plätze ganztags, 75 mit verlängerten Öffnungszeiten und 84 Regelplätze. Die Betreuungsquote liegt bei Ein- bis Dreijährigen bei 51 Prozent, ab drei und bis einschließlich sechs Jahre bei 104,7 Prozent.
Was man unbedingt über Steißlingen wissen muss
- Als Stutzelingen wurde der Ort 1155 erstmals urkundlich erwähnt, schon vorher gab es eine alemannische Siedlung. Der Ortsnamen Stutzelingen, der später zu Steißlingen wurde, kommt wohl von einem alemannischen Familienoberhaupt mit dem Namen Stuizilo, der sich hier in der Nähe eines kleinen See niedergelassen hat. Große Kiesvorkommen im südlichen Teil des Gemeindegebiets ermöglichten nach dem Zweiten Weitkrieg den Aufbau einer eigenen Industrie. Die Steißlinger galten deshalb auch als die „Saudis vom Hegau“, wie Werner Mayer im „Steißlingen“-Buch von 2017 schreibt.
- Der Steißlinger See ist ein Natursee und im Sommer als Badesee die größte Attraktion und ein Besuchermagnet der Gemeinde. Er ist aus einer eiszeitlichen Gletscherzunge entstanden, hat eine Fläche von 11,19 Hektar, ist an tiefsten Stelle 21,4 Meter tief und wird aus mehreren Tiefenquellen gespeist. Das gewährleistet auch in heißen Sommern eine gute Wasserqualität. Baden ist für Besucher nur im Freibad erlaubt, der restliche Uferbereich ist geschützt. Das Freibad bietet unter anderem einen Kiosk mit großer Terrasse, einen Wasserspielplatz, Tischtennisplatten, Beachvolleyballfeld und auf den Liegewiesen Bäume, die Schatten spenden.
- Der höchste Feiertag in der Gemeinde ist das Steißlinger Klemenzenfest, das stets am dritten Sonntag im September gefeiert wird. Das Fest gibt es seit 1742, mit ihm ehrt die Gemeinde den Heiligen Klemens, dessen Reliquien an diesem Tag mit einem Festgottesdienst verehrt werden. Das Klemenzenfest beginnt am Donnerstag und geht bis einschließlich Montag, an dem die Ehrung eines verdienten Bürgers stattfindet. Zahlreiche Vereine engagieren sich beim Klemenzenfest für kulturelle Angebote, Bewirtung und Unterhaltung. Auf dem Festplatz gibt es außerdem einen Vergnügungspark.
Das älteste Gebäude: Die historische Torkel
Viele kennen die Steißlinger Herrentorkel als Fest- und Veranstaltungsort: Sie ist eines der ältesten Gebäude Steißlingens und hier wurde früher Wein gekeltert. Die Torkel wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts gebaut, um die großen Weinpressen unterzubringen. Die Herrentorkel war nicht die einzige Torkel im Ort, aber die Bedeutendste. Bis 1929 wurde hier Wein gekeltert, dann wich der Weinbau dem Obstbau. Die Gemeinde kaufte 1991 das denkmalgeschützte Gebäude, das lediglich von den Vereinen im Ort für Veranstaltungen genutzt werden darf.
Wie lebt es sich in Steißlingen, Herr Fehringer?
Lukas Fehringer (29) ist gebürtiger Steißlinger und schätzt an seiner Gemeinde die Infrastruktur, die vielen Angebote und vor allem den Zusammenhalt und die Gemeinschaft. Er ist von Beruf Agrarservicemeister und engagiert sich im Ort als CDU-Gemeinderat, bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Fußballverein und im Narrenverein, der Steißlinger Storchenzunft.

Warum leben Sie in Steißlingen?
Ich bin in Steißlingen aufgewachsen. Meine Familie und viele meiner Freunde wohnen hier. Einige davon kenne ich seit dem Kindergarten. Mir gefällt vor allem das breite Angebot unserer Vereine, da ist für jeden etwas dabei. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, in der Stadt zu wohnen. Steißlingen hat eine super Lage im Landkreis, mit direkter Autobahnanbindung und den Städten Singen, Radolfzell und Konstanz in der Nähe. In unserer Gemeinde haben wir eine sehr gute Infrastruktur vor Ort, die alles Notwendige für das alltägliche Leben abdeckt.
Was hat Sie überrascht?
Positiv überrascht bin ich immer wieder von der Hilfsbereitschaft in der Gemeinde. Durch unser intaktes Vereinsleben haben wir eine tolle Stimmung im Ort. Egal, was du brauchst, du findest in der Regel immer jemanden, der dir helfen kann. Kinder, Jugendliche und Erwachsene lernen soziale Kompetenz durch ihre ehrenamtliche Arbeit im Gemeindeleben. Zusammen diskutieren, arbeiten und feiern stärkt die Gemeinschaft.
Was würde Sie zu einem Umzug bewegen?
Da fällt mir eigentlich nur eine große Umweltkatastrophe ein, die mich zu einem Umzug zwingen würde. Natürlich hoffen wir, dass das es nie soweit kommen wird. Meine Frau und ich fühlen uns in Steißlingen zuhause. Wir erwarten Ende August Nachwuchs, da ist es super, in einer familienfreundlichen Gemeinde zu wohnen. Das schätzen wir sehr.
Was fehlt Ihnen hier zum absoluten Glück?
Grundsätzlich haben wir in Steißlingen alles, um glücklich zu sein: Kindergärten, Schule, Bäcker, Metzger, Einzelhandel, Arztpraxen, eine Apotheke, Vereine, den Steißlinger See... Alles Dinge, die zu einem großen Teil zu unserer Lebensqualität beitragen. Eine maßvolle Entwicklung der Gemeinde, um den dörflichen Charakter und die Lebensqualität zu stärken, ist für mich wichtig, um hier glücklich zu sein. Persönlich träumen wir von einem Eigenheim in Steißlingen. Was sich zur Zeit leider auch aufgrund von hohen Baukosten und steigenden Zinssätzen immer schwieriger realisieren lässt. Trotzdem ist der Bedarf an Wohnraum da und auch Einfamilienhäuser tragen zum dörflichen Charakter der Gemeinde bei.