Sache statt Ideologie – solche Dinge hört man mit Bezug auf Kommunalpolitik immer wieder. Auch Thomas Bosch sieht sich und seine Parteikollegin Andrea Günthner-Maier eher als Menschen, die zum Wohle der Stadt entscheiden wollen, weniger als Vertreter einer Parteilinie. Bei den Motiven für politische Ziele werden allerdings durchaus Unterschiede deutlich.
Das zeigt sich an zwei Beispielen, die Bosch anführt. Seine vehemente Befürwortung, die Seehäsle-Linie zu verlängern, begründet er damit, dass Stadt und Region damit attraktiv für Menschen würden, die herziehen wollen – vor allem für junge Familien. Man könnte dasselbe Anliegen auch dadurch begründen, dass die Menschen ähnliche Chancen haben sollen.
Ähnlich sieht es bei den Kita-Beiträgen aus. Wenn es ginge, würde er die Kitas für Eltern beitragsfrei stellen, sagt Bosch. Und begründet das mit der Idee, dass folgende Generationen nicht zu sehr belastet werden dürfen. SPD-Spitzenmann Andreas Stoch sagte zum gleichen Vorstoß seiner Partei unter anderem, dass überall gleiche Lebensbedingungen herrschen sollen, statt dass nur einzelne reiche Kommunen die Eltern vom Beitrag verschonen können. Im Interesse der Folgegeneration ist Bosch aber auch Disziplin beim Haushalten wichtig. Das ist traditionell liberal und hebelt – ebenfalls traditionell – manch anderes aus. Zwei Mitglieder sind zu wenig für den großen Einfluss. Aber es sind genug, um einen weiteren Blickwinkel beizusteuern.