Nach neun Monaten ist Schluss: Zu Lätare ist die Fasnachtsausstellung in Stockach, die lange Zeit im Stadtmuseum über die Geschichte der Narren in der Stadt und den Ortsteilen informiert hat, zu Ende gegangen. Museumsleiter Johannes Waldschütz zieht eine gemischte Bilanz.
„Es war wichtig, dass wir das Thema gemacht haben“, sagt er. „Es gehört zu Stockach einfach dazu.“ Und es sei auch gut gewesen, dass die Ausstellung so lange geöffnet hatte, da lohne sich zum einen der große Aufwand, zum anderen entzerre sich der Besucherstrom. Er freut sich sehr über die große Hilfsbereitschaft der Stockacher, Ausstellungsstücke zur Verfügung zu stellen, zum Teil sogar noch, als die Ausstellung schon längst eröffnet hatte. „Ich habe es gar nicht geschafft, das alles einzubauen“, schildert er – dafür hätten dann sowohl der Platz als auch die Zeit gefehlt.
Wegen Corona fehlen Besucher
Allerdings hat Waldschütz auch weniger gute Nachrichten zu vermelden: „Wir haben Corona schon gemerkt.“ Wie schon 2020 habe es im Stockacher Museum wie in anderen Museen auch Besucherrückgänge gegeben. So habe es zwar gute Zeiten gegeben, etwa in den Sommerferien. Und es hätten 25 öffentliche Führungen und etwa 60 private Führungen, davon alleine 34 für Schulklassen und Kindergartengruppen, stattgefunden. Ohne coronabedingte Absagen hätten es auch ein paar mehr sein können. „Das ist wirklich ein tolles Ergebnis. Damit bin ich sehr zufrieden“, sagt Johannes Waldschütz.
Allerdings seien die Besucherzahlen dann besonders am Ende des Jahres stark gesunken, als wieder mehr Infektionen verzeichnet wurden. Erst zur Fasnachtszeit und in der letzten Woche der Ausstellung seien wieder mehr Besucher gekommen. Wie viele Personen die Ausstellung insgesamt ansehen wollten, steht noch nicht fest, denn die Zahlen werden erst noch ausgewertet. Wirklich glücklich ist der Museumsleiter aber nicht. „Da hätte ich mir eigentlich schon mehr erhofft“, gibt er ehrlich zu – schiebt aber mit Blick auf die Corona-Situation dennoch hinterher: „Im Rahmen des Möglichen bin ich zufrieden“. Es seien nicht nur Stockacher, sondern auch viele Besucher aus der erweiterten Region, etwa dem Schwarzwald, sowie Touristen gekommen.
Fasnachts-Exponate verschwinden nicht für immer
Nun geht es aber ans Abbauen. Am Freitag, 13. Mai, sollen sich die Türen der neuen Miró-Ausstellung öffnen. Davor braucht es Zeit, um umzuräumen. Gleichzeitig stehen auch noch andere intensive Vorbereitungen an, unter anderem muss etwa der Katalog für die neue Ausstellung fertiggestellt werden, damit er rechtzeitig in den Druck kann.
Die Fasnachts-Exponate, die sich im Besitz des Stadtmuseums befinden und nicht an Verleiher zurückgegeben werden müssen, sollen übrigens nicht auf Nimmerwiedersehen in irgendwelchen Kisten verschwinden. Wie Johannes Waldschütz erklärt, soll ein Teil davon schon im Winter mit anderen Schätzen aus dem Museumsdepot ausgestellt werden. Und wenn das Stadtmuseum Stockach einmal erweitert werden sollte, solle auch eine feste Fasnachtsausstellung eingerichtet werden. Zudem könne jeder, der die Ausstellung verpasst hat oder noch einmal mehr über die Hintergründe der Fasnacht in Stockach erfahren will, auch jetzt noch dem Text der Audio-Guides lauschen. Diese seinen über die App „Stadtmuseum Stockach“ weiter verfügbar.