Was war das für eine Verhandlung vor dem Hohen Grobgünstigen Narrengericht zu Stocken. Die Vorwürfe gegen den Beklagten, Grünen-Politiker Cem Özdemir, waren heftig, der Fürsprech und sein Zeuge waren überzeugend. Und Özdemir zog alle Register zur Verteidigung. Er brachte Bibelzitate, wünschte als Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Verkehr Nachsicht, denn mit den Verkehrsministern von der CSU habe er es schon schwer genug. Und er übte sich in demonstrativer Demut: Er sei nur ein einfacher Gastarbeiter im Weinberg der deutschen Politik, rief er da von der Bühne herab.

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Bekanntlich hat es nichts genutzt. Das Narrengericht verurteilte Özdemir nicht nur zu 180 Litern Weinstrafe, sondern auch zu einem Volkshochschulkurs im Tütendrehen mit dem ganzen Kollegium. Und die Volkshochschule (VHS) Landkreis Konstanz ließ sich diese Steilvorlage nicht entgehen. Noch am späten Abend nach der Verhandlung bot Dorothee Jacobs-Krahnen, die stellvertretende Vorsitzende der hiesigen VHS, selbst Mitglied bei den Grünen und für die Partei im Konstanzer Gemeinderat, den geforderten Kurs per E-Mail an Özdemirs Bundestagsbüro an – deklariert als „Origami-Kurs im kunstvollen Tütendrehen„. Ein Datum gibt es auch schon, denn in der Nachricht heißt es weiter: „Wir schlagen als Termin vor Mittwoch, den 1. April 2020, in der Seilerei, dort sollte genügend Hanf vorhanden sein!“

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Ein verfrühter Aprilscherz sei das übrigens nicht, stellte Jacobs-Krahnen auf Nachfrage klar – lediglich ein Terminvorschlag. Man werde sich beim Datum aber selbstverständlich nach den Wünschen des Beklagten richten.

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