Wenn es um die Fasnacht in den Ortschaften geht, liegt die Organisation meist in den Händen eines Narrenvereines. In Mahlspüren im Hegau ist dies jedoch nicht der Fall: Hier gab es noch nie einen Narrenverein. Stattdessen kümmert sich eine kleine Gemeinschaft von Verantwortlichen aus dem Musikverein, der Feuerwehr und der Ortsverwaltung darum, dass an der Fasnacht etwas geboten ist.
Sie organisieren die Fasnacht
So führt Ortsvorsteher Florian Bischoff die lange Tradition der Organisation des Schmotzigen Dunschtig in Mahlspüren mit seinem Gremium fort. Dieser Tag wird grundsätzlich mit den Nachbarn aus dem benachbarten Raithaslach begonnen. „Die Männer aus Mahlspüren und Raithaslach fällen um 9.30 Uhr den Narrenbaum im Wald bei der Raithaslacher Hütte. Im Anschluss darf die Wurst sowie ein Getränk und der erste Berliner des Tages von der Lette nicht fehlen“, berichtet er.
Dass sich währenddessen die Frauen des Dorfes privat zum gemeinsamen Frühstück treffen, sei ebenso Tradition, erzählen Verena Bischoff und Elisabeth Wenger vom Musikverein. „Mittlerweile braucht man dort auch eine große Küche“, merkt Elisabeth Wenger an.
Wenn die Männer mit dem Baum ins Dorf zurückkehren, beginnt das närrische Treiben dann offiziell. Um 11.11 Uhr startet im Gasthaus Adler der Tag mit der Gulaschsuppe, zu der Jung und Alt im Dorf zusammenkommen, und mit Karl Zwanziger und Ludwig Kummerländer, die traditionell Narrenbaumlose verkaufen.
Kinder ziehen den Narrenbaum
Im Anschluss versammeln sich alle ab 13.15 Uhr auf der Lette bei der Bäckerei Manogg, um sich mit frisch gebackenen Berlinern zu stärken, bevor der Umzug um 14 Uhr zum Narrenbaumloch ins Dorf führt. „Die Kinder ziehen hierbei den Narrenbaum. Bevor der Baum gestellt wird, wird er noch abgelängt und nach altem Brauch von den Männern im Dorf mit den Schwalben von Hand gestellt“, erklärt Markus Wenger, der sich als Kommandant der Feuerwehrabteilung im Dorf um die Absicherung des Umzuges kümmert.
Steht der Baum, gehen alle wieder in den Adler, wo es um 16 Uhr die traditionelle Rote Wurst durch den Ortsvorsteher und das Kinderprogramm gibt, das die Gruppe gemeinsam organisiert.
Zur Serie: In einer losen Reihenfolge stellt der SÜDKURIER kleine und freie Fasnachtsgruppen und ihr Programm vor. Wollen Sie mit Ihrer Gruppe/Ihren Freunden in dieser Serie vorkommen? Dann melden Sie sich per E-Mail an stockach.redaktion@suedkurier.de