Die CDU-Liste zur Wahl für den Kreistag steht. Aus dem Wahlkreis VII, zu dem Bodman-Ludwigshafen, Eigeltingen, Hohenfels, Orsingen-Nenzingen, Mühlingen und Stockach gehören, kandidieren zehn Menschen, die sich bereits vielfältig politisch engagieren. Darunter sind fünf der sechs amtierenden Rathaus-Chefs und ein Alt-Bürgermeister. Auf den Wahlkreis entfallen sieben der 62 Gesamtsitze.

Christoph Stetter, CDU-Stadtverbandsvorsitzender, sprach zu Beginn der Nominierungsveranstaltung von spannenden Zeiten auf EU-, Landes- und kommunaler Ebene. „Die Sorge um die Demokratie treibt die Leute um, sie sind besorgt. Viele stehen auf, die eigentlich zur ‚schweigenden Mehrheit‘ in der Mitte der Bevölkerung zählen“, so Stetter. Etwas sei ins Rutschen gekommen, da müsse man gegensteuern. Man könne demonstrieren, Plakate schreiben, aber besonders wichtig sei, sich aktiv an der Demokratie zu beteiligen. „Das machen wir heute Abend.“

Es sei gelungen, eine ausgewogene Liste mit erfahrenen und neuen Personen aufzustellen. Damit könne die CDU ihrem Anspruch gerecht werden, eine maßgebliche Stimme zu sein und Einfluss an wichtigen Stellen im Kreistag zu nehmen.

Auch Parteilose sind dabei

Jürgen Hermann, Kreisgeschäftsführer der CDU, wurde als Veranstaltungsleiter gewählt. In geheimer Wahl stimmten die 35 Wahlberechtigte dem Wahlverfahren zu, bei dem anschließend auf dem Stimmzettel nach jedem Kandidaten „Ja“, „Nein“ oder „Enthaltung“ angekreuzt werden musste. Die Bewerber stellten sich in der aufgeführten Reihenfolge vor.

Auf Platz 1 steht die 40-jährige, parteilose Susen Katter, die seit Januar Bürgermeisterin in Stockach ist. Sie sagte, es sei aus ihrer Sicht sehr wichtig, als Stadtoberhaupt die Chance wahrzunehmen, im Kreistag mitzuarbeiten, damit Stockachs Interessen Gehör finden. „Ich denke, ich bin hier ganz gut aufgehoben.“

Der 52-jährige Alois Fritschi, dienstältester Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaft, äußerte, er wolle sich im Kreistag mehr Zeit nehmen. Seine Schwerpunkte seien (Berufs-) Schulen und schnelles Internet. Er sei bereits im Schulausschuss.

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Was den Bürgermeistern wichtig ist

Stefan Keil ist seit knapp drei Jahren Rathaus-Chef in Orsingen-Nenzingen. Er wolle im Kreistag auch die Interessen seiner Gemeinde vertreten, erklärte der 50-Jährige. Viele Entscheidungen aus dem Kreistag wirkten sich in den Kommunen aus. Mehr Informationen aus erster Hand seien im Alltag wichtig.

Auch Thorsten Scigliano, Bürgermeister in Mühlingen, bewirbt sich erstmals für den Kreistag. Der 52-Jährige hat lange in der Wirtschaft gearbeitet. Er bezeichnete sich als „Verwaltungsmann mit Wirtschaftsverständnis“. Als Bürgermeister habe er inzwischen erfolgreich die Themen seines Vorgängers Manfred Jüppner weitergeführt und eigene Marken gesetzt. Ihm sei wichtig, die Interessen der Raumschaft Stockach und der Gemeinde Mühlingen zu stärken. Wichtig seien ihm das Krankenhaus Stockach, der ÖPNV, die Gesundheitsversorgung allgemein und der Erhalt von Schulstandorten.

Hoffnung auf die Wiederwahl

Als fünfter Bürgermeister stellte sich Florian Zindeler zur Wahl. Der 37-Jährige ist im neunten Jahr Bürgermeister in Hohenfels. Er trage die Feuerwehr im Herzen, sagte er. Seit 2016 ist er im Kreisverband der CDU, im Kreistag sitzt er in mehreren Ausschüssen, beispielsweise im Bauausschuss sowie im Verwaltungs- und Finanzausschuss.

Mit seiner Wahl käme für den 54-jährigen Matthias Weckbach, den Alt-Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen, die vierte Amtszeit im Kreistag.„Die Raumschaft, die Gesundheitsversorgung, die Kreisstraßen, das Schulwesen, das BSZ – viele Themen reiben sich, auch im Landkreis“, sagt er. Es gebe große Herausforderungen, bei deren Lösung er sich als früherer Bürgermeister wie auch als politisch sehr interessierter Mensch gern einbringen wolle. Sein Nachfolger Christoph Stolz kandidiert für eine andere Liste für den Kreistag.

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Junge Frau hat einige Ziele

Die 18-jährige Julia-Tosca Schuler besucht noch das Nellenburg-Gymnasium. Sie ist Vorsitzende des Gebietsverbands Nellenburg der Jungen Union sowie ständiges Mitglied im Kreisausschuss, schon lange in der Schülermitverantwortung (SMV) aktiv und Schülersprecherin. Sie wolle im Landkreis junge Stimmen stärken und junge Leute ins Boot holen. Wichtig sind ihr auch die Stärkung des ÖPNV gerade für den Schulweg sowie die Digitalisierung.

Jürgen Beirer, 54-jähriger Finanzberater in Bodman-Ludwigshafen, ist seit einem guten Jahr Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Bodman-Ludwigshafen und seit zweieinhalb Jahren Kreisvorsitzender der Mittelstandsunion im Kreis Konstanz: „Der Mittelstand liegt mir sehr am Herzen. Er hat an vielen Fronten schwer zu kämpfen, zum Beispiel aufgrund mangelnder Digitalisierung und großer Bürokratie.“ Ihm sei es daher sehr wichtig, die Interessen des Mittelstands auf Kreisebene zu vertreten.

Die Bewerber kommen gut an

Petra Meier-Hänert, die schon seit zwei Perioden im Gemeinderat sitzt, hat andere Schwerpunkte. Die 57-jährige Krankenschwester ist Pflegedienstleiterin der Sozialstation St. Elisabeth und auch im Aufsichtsrat des Krankenhauses vertreten. Sie möchte sich für das Gesundheitswesen, die Stärkung des Ehrenamts und den Erhalt der Lebensqualität in der Raumschaft einsetzen.

Die Themen Familie, Kindergarten, Schule und ÖPNV sind Jürgen Kragler, 51, aus Ursaul besonders wichtig. Doch auch Infrastruktur und Glasfasernetz seien ausbaufähig, befand er. Der Richter am Amtsgericht Überlingen ist schon im zehnten Jahr Mitglied des Stockacher Gemeinderats.

Die Auswertung der Stimmzettel ergab eine überwältigend große Zustimmung zur Liste. Alle Kandidaten nahmen die Wahl an. Andreas Bernhart, stellvertretender CDU-Stadtverbandsvorsitzender, lobte die hervorragende Liste.