Wer Stockach schon immer mal so sehen wollte, wie es bisher noch nie möglich war, hat nun die Gelegenheit. Die Stadt und alle Ortsteile gibt es nun in 360 Grad-Panorama-Ansichten. Oder: „Wenn man aufgrund der aktuellen Lage vielleicht etwas mehr Zeit zu Hause verbringt, hat man nun die Möglichkeit aus einer ganz anderen Perspektive die eigene Heimat zu entdecken“, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. „Dabei sind die hochauflösenden 360 Grad-Panoramen durch Hotspots miteinander verknüpft, sodass sich Stockach in einer virtuellen Tour von einem Ort zum anderen bereisen lässt.“

Diese Ansicht ist vom Narrenbaumstellen vor dem Bürgerhaus in der Hauptstraße in diesem Jahr. Achim Mende war mit seinen Kameras ganz ...
Diese Ansicht ist vom Narrenbaumstellen vor dem Bürgerhaus in der Hauptstraße in diesem Jahr. Achim Mende war mit seinen Kameras ganz nah dran. | Bild: Achim Mende

Der Überlinger Fotograf Achim Mende hat gemeinsam mit seinem Sohn Jean-Paul Bilder gemacht, die virtuelle Stadtspaziergänge und Überflüge am Computer, Tablet-PC oder Smartphone erlauben. Sie waren dazu im vergangenen Jahr im ganzen Landkreis Konstanz und der Bodenseeregion unterwegs, um Fotos der Orte und Gemeinden einzufangen. Nur Hohenfels und Hilzingen würden im Landkreis Konstanz noch fehlen, so Mende.

Wie Stockach zu 360 Grad kam

„Die Stadt Stockach hat schon vor Jahren mit Achim Mende zusammengearbeitet“, erklärt Kulturamtsleiter Stefan Keil auf SÜDKURIER-Nachfrage. 2019 habe er Mende auf einer Veranstaltung getroffen, bei der er solche 360-Grad-Panoramen der Bodenseeregion präsentiert hat. „Ich war begeistert. Mir war schnell klar, welche Möglichkeiten sich mit einer Präsentation dieser Art für Stockach ergeben könnten“, sagt Keil. „Anfang des Jahres hatten wir dann telefoniert und er bot an, zum Narrengericht zu kommen.“

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Das tat Mende dann auch. Er war am Schmotzigen Dunschtig bereits am Nachmittag unterwegs, sodass es auch „spannende Bilder zum Beispiel vom Narrenbomsetzen und der Verhandlung gegen Cem Özdemir„ gebe, erzählt Keil.

Eine Ansicht auf die Stockacher Oberstadt mit der Kirche St. Oswald.
Eine Ansicht auf die Stockacher Oberstadt mit der Kirche St. Oswald. | Bild: Achim Mende

Der Kulturamtsleiter freut sich im Hinblick auf das Stadtmarketing über die umfangreichen Aufnahmen, die es nun gibt. Das Werk sei auf April zum touristischen Saisonstart und der Landesgartenschau in Überlingen fertig geworden. Eigentlich plant die Stadt einen Pavillion auf der Landesgartenschau. Aufgrund der Corona-Krise ist dort aber derzeit nicht ganz klar, wann es losgeht oder ob die gesamte Veranstaltung verschoben wird.

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Die Entstehung der Fotos

Achim Mende erzählt, dass er bei schönstem Wetter fotografiert habe. Einiges sei bereits 2019 entstanden, manches aber auch Anfang dieses Jahres. Es gebe von Stockach rund 50 Panoramen, die die Stadt, die Ortsteile und die Gewerbegebiete abdecken. „In der Stockach-Tour ist das Narrengericht sehr spannend“, hebt der Fotograf hervor. Was jahreszeitlich noch nicht zu den anderen Panoramen passe, werde er später im Jahr noch wiederholen.

Nicht nur Stockach selbst, sondern auch die Gewerbegebiete und alle Ortsteile sind bei Stockach 360 Grad dabei. Hier auf diesem Bild, ...
Nicht nur Stockach selbst, sondern auch die Gewerbegebiete und alle Ortsteile sind bei Stockach 360 Grad dabei. Hier auf diesem Bild, das aus einem Panorama herausgezogen ist, ist die Kirche St. Germanus und Vedastus in Wahlwies zu sehen. Bilder: Achim Mende | Bild: Achim Mende

Und wie entstehen solche Aufnahmen? Mende hat verschiedene Kameras. Es gebe kleine, lautlose Drohnen oder eine am Flugzeug befestigte Kamera. Für Fotos auf der Erde kommt eine Panorama-Kamera auf einem Stativ zu Einsatz. Eine solche hat er in der Jahnhalle bei der Narrengerichtsverhandlung benutzt. Mit 36 Linsen entstehen Dutzende Einzelfotos im selben Moment. Am Computer werde daraus ein Panorama in 360 Grad.

Große Resonanz

In jüngster Zeit sei das Interesse an solchen Panoramen gestiegen, die den Betrachter mitten an den Ort versetzen, so Mende. Er erzählt auch von einer positiven Rückmeldung eines älteren Herrn, der ihm geschrieben habe, dass er die Region noch nie so gesehen habe. „Es ist ein großartiger Sehgenuss für die Leute“, fasst Mende zusammen.