So voll war es an einem Sonntagnachmittag in der Stockacher Innenstadt lange nicht. Als pünktlich zum Beginn des verkaufsoffenen Sonntags um 13 Uhr die Sonne herauskam, fanden erst wenige, dann immer mehr Menschen den Weg zum bunten Treiben. Viele Geschäfte hatten geöffnet und die Leute nutzten die Gelegenheit, einen Blick hineinzuwerfen, sich beraten zu lassen und tatsächlich auch einzukaufen.
Auf der Hauptstraße wie auch der Goethestraße standen immer wieder Grüppchen beisammen, unterhielten sich und hatten sichtbar Freude an diesem entspannten Nachmittag. Im Eiscafé Venezia bildete sich sogar eine Schlange an der Eis-Theke und alle Plätze vor dem Café waren besetzt.

Viel Andrang in den Geschäften
Klaus Riedel (Zirkus Klarifari) hatte bei seinem ersten Auftritt in der Goethestraße kaum Zuschauer. Er zeigte Feuer-Gaukelei und Jonglage-Kunststücke. „Kommen Sie näher, ich habe mich extra in die Sonne gestellt, damit Sie nicht im Schatten stehen müssen“, lockte er die Besucher. Viele wollten sich aber offenbar erst einmal einen Eindruck der gesamten Veranstaltung verschaffen. Der nächste Auftritt in der Hauptstraße fand vor viel mehr Publikum statt.
Manuela und Eberhard Martin erlebten gleich nach der Öffnung einen Kundenansturm, was sie sehr freute. Auch bei Herrenmoden Moser schauten viele Männer rein. Wolfgang Moser hatte an diesem Tag Verstärkung von seinem Bruder und seiner Schwester. „In solchen Situationen hilft die Familie – wie in Italien oder Spanien“ erklärte Frank Moser, der ebenfalls ein Herrenmoden-Geschäft führt, lachend.
Viele Türen standen offen – sei es in der Buchhandlung Hirling, im Antiquitätenladen, im Drogeriemarkt Müller, bei Werners Radshop oder im Modehaus Dorn. Und auch in den Straßen gab es allerhand zu entdecken. Kinder hatten Spaß an den Spielen der Stadtjugendpflege und den Glitzertattoos, für die sie bereit waren, geduldig anzustehen.
Sie drehten auch mit Begeisterung am Glücksrad der Stadtwerke, wo es kleine Gewinne wie Gummibärchen und Luftballons gab. Beim Glücksspiel galt es, gut zu schätzen: Wie viele Gummi-Enten befanden sich wohl in dem Glas? Der beste Schätzer erhält eine Saisonkarte fürs Hallenbad, der zweitbeste ein Handy-Ladekabel und der Drittplatzierte ein Badetuch.

Fast am Ende der Hauptstraße hatte der Imkerverein wieder seinen Stand. „Die Leute sind es gewohnt, uns hier zu finden. Viele kommen ganz gezielt hierher“, sagte Heidi Bach. Neben ihnen verkauften die Damen des Eintrachtchors Selbstgebackenes. Schon vor 15 Uhr waren die ersten Torten fast ausverkauft, sie wurden vor Ort genossen oder mit nach Hause genommen. Für eine genussvolle Pause bot sich auch das Mahlwerk an.
„Auf die Hand“ gab es für jeden Geschmack etwas: Grillwürste der Metzgerei Knoll, Crêpes aller Art, Dünnele der Aktiven Laufnarren, Würstchen und Kartoffelwedges der Schwawestos, Quarkbällchen bei der Bäckerei Ainser, Kaffeespezialitäten von Santosida und allerlei Süßes.

Apfelsortenbestimmung im Umweltzentrum
Doch Besucher konnten auch etwas mitbringen: eigene Äpfel, die sie zur Sortenbestimmung im Umweltzentrum abgaben. Dort wurde genau notiert, wie alt der Baum ist und in welcher Höhenlage er steht, ob eine Veredelungsstelle sichtbar ist, wann der Erntemonat ist, ob es sich um Tafel- oder Mostobst handelt und wie lange die Äpfel lagerfähig sind. Die Ergebnisse werden den Obstgärtnern nach der Analyse mitgeteilt. Sabrina Molkenthin, Leiterin des Umweltzentrums, verteilte außerdem vor dem Laden Kostproben verschiedener Apfelsorten.

Die Kultur kam an diesem Nachmittag ebenfalls nicht zu kurz: Von Beginn an liefen Besucher ins Alte Forstamt, um die Dalí-Ausstellung zu besichtigen. Es bildete sich sogar eine Schlange an der Kasse.
Auch abseits der Innenstadt war das Angebot groß: Auf dem Parkplatz des Aach-Centers fand ein großer Flohmarkt statt, im VitalPoint MoveCenter Stockach gab es eine kleine Gesundheitsmesse und der Wohnparc Stumpp hatte ebenso geöffnet wie Schneckenburger, Küchen Wurst und die Markthalle Wassmer im Gewerbegebiet Blumhof und Schmidt Überdachungen im Gewerbegebiet Himmelreich.
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