Das Jahr ist noch nicht vorbei, die Tourismus-Hauptsaison neigt sich aber bereits dem Ende entgegen. Traditionell bringt vor allem der August viele Gäste nach Stockach, mit dem Beginn des Herbstes werden es rapide weniger. Zeit also für eine erste Bilanz zur diesjährigen Tourismussaison – und die fällt überwiegend positiv aus: „Grundsätzlich sind unsere Übernachtungszahlen hervorragend“, berichtet Katharina Hübner, die seit Ende August bereits ein Jahr lang die Leitung der Tourist-Information in Stockach innehat.

Mehr Übernachtungen als im Normal-Jahr 2019

Tatsächlich bestätigen die Zahlen: Von Januar bis einschließlich August waren es in diesem Jahr mit 54.500 Übernachtungen in Stockach etwa 10.560 mehr als im vergangenen Jahr. Zu beachten ist dabei allerdings, dass 2021 Hotels und andere Unterkünfte ganze fünfeinhalb Monate lang aufgrund der Pandemie geschlossen bleiben mussten und nur noch Geschäftsreisen möglich waren.

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Besser vergleichen lassen sich die Zahlen darum mit jenen aus 2019, als die Corona-Pandemie noch keine Auswirkungen hatte – und damals gab es in Stockach immerhin 780 Übernachtungen weniger als 2022.

Hochsommer lief 2021 besser

Auffällig ist jedoch, dass 2021 in den Monaten Juli und August höhere Zahlen verzeichnet wurden als in diesem Jahr – im August waren es sogar rund 3170 Übernachtungen mehr. Katharina Hübner hat eine Vermutung zu dem Grund: „Wir glauben, dass in den Sommerferien wieder mehr Menschen ins Ausland in den Urlaub gefahren sind“, sagt sie.

Allerdings hätten touristische Angebote in Stockach eben doch ihren Beitrag geleistet, um Besucher in die Region zu bringen. „Im Vergleich zu den vergangenen Jahren hatten wir ja auch wieder alle Angebote“, sagt die Leiterin des Kulturamts, Corinna Bruggaier.

Angebote ziehen Tagestouristen an

Das habe auch nicht nur Übernachtungsgäste, sondern auch Tagestouristen angezogen – aus den umliegenden Gemeinden „bis nach Lindau“, so Katharina Hübner. Und auch viele Schweizer seien dabei gewesen.

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Ein Besuchermagnet sei die Miró-Ausstellung im Stadtmuseum gewesen. Aber auch für andere Angebote hätten sich die Besucher interessiert, was sich auch daran gezeigt habe, dass Flyer, die vom Kulturamt in einem Schaukasten ausgelegt wurden, stark nachgefragt wurden. „Man merkt, dass hier viel los ist“, so Hübner.

Herbst und Winter soll belebt werden

Und wie geht es nun weiter? Bislang gebe es nach der Hauptsaison erst wenige Buchungen, berichtet Katharina Hübner. „Da ist noch Luft für Herbst und Winter.“ Um die Nebensaison zu beleben, arbeite man etwa mit Partnern wie der Deutschen Bodensee Tourismus GmbH zusammen und biete auch gemeinsame Aktionen an wie etwa die Apfelwochen.

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Im Oktober biete man in deren Rahmen etwa Apfelausfahrt durch eine Obstplantage des Guts Bodman und die Kelterei Dreher an, erzählt Corinna Bruggaier. Ausgebucht sei diese zwar noch nicht, aber andere Stockacher Ausfahrten, etwa zu den Bregenzer Festspielen, seien sehr gut angenommen worden. „Teilweise gab es Wartelisten“, freut sich Bruggaier über die große Nachfrage.

Vorbereitungen für 2023 laufen

Und auch auf das kommende Jahr bereitet man sich schon vor, um dann wieder viele Besucher nach Stockach zu locken. „Wir haben viel zu tun“, sagt Katharina Hübner. Wie sie berichtet, laufen derzeit die Vorbereitungen für das neue Gastgeberverzeichnis. Die Hoffnung bestehe, dass 2023 dann auch wieder Messen stattfinden können, an denen Stockach sich präsentieren kann. Diese seien im Frühjahr 2022 nämlich noch nicht wieder angelaufen.

Und es gibt auch schon Überlegungen für neue Angebote. Corinna Bruggaier verrät, dass 2023 das Angebot rund um den Stockacher Stadtgarten, der auch über das Netzwerk der Bodenseegärten in der Region beworben wird, weiter ausgebaut werden solle. Das sei schon in diesem Jahr geschehen, als eine Fackelwanderung an blühende Orte in der Stadt führte. „Aber das ist ein Thema, das wir auf jeden Fall weiterentwickeln würden“, betont die Leiterin des Kulturamts.

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Denn man habe festgestellt, dass Interesse am Stadtgarten bestehe. „Und gerade im Zuge des Klimawandels ist es interessant, wofür Grünflächen in der Stadt genutzt werden können“, gibt Corinna Bruggaier zu denken.