Der Tengener Ortsteil Talheim gehört sicher zu den idyllischsten Dörfchen im Hegau. Eingebettet in ein Tal unterhalb der Bundesstraße 314, aber völlig unberührt vom dort rollenden Verkehr, hat sich Talheim zu einem beliebten Wohnort für Familien entwickelt. 113 Einwohner zähle man derzeit, ein gutes Drittel davon seien Kinder unter 16 Jahren, so Ortsvorsteher Robert Mick. Tengen-Talheim ist damit zweifellos eine Gemeinde mit Zukunft.

Damit das so bleibt, wurde in Sachen „Schnelles Internet“ nachgerüstet. Beim Ortstermin beim sogenannten PoP-Verteilerkasten im Ortszentrum wurde über die Maßnahme berichtet, die nicht nur Talheim, sondern auch weitere Tengener Teilorte, darunter Uttenhofen, Beuren und Blumenfeld betreffen.

Erste Schritte sind anderthalb Jahre her

Vor gut anderthalb Jahren wurde in Sachen schnelles Internet der erste Bauabschnitt begonnen. Beim Spatenstich im April 2021 hatte Tengens Bürgermeister Marian Schreier angekündigt, die Highspeed-Trasse solle bis Frühjahr 2022 fertig werden. „Das von Kommingen hergeleitete Signal bringt nun den Ortschaften Talheim und Uttenhofen Vollversorgung bis in die Gebäude“, so der Bürgermeister.

Über die Kernstadt Tengen, Blumenfeld und Beuren geleitet, findet die Übergabe dann an Hilzingen statt. Diese Verbindung sei weitgehend fertiggestellt, kleinere Arbeiten müssten noch vorgenommen werden, sagte Schreier.

Schon 150 Anschlüsse

Die verzögerte Fertigstellung sei auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, so Ingenieur Burkhardt Raff. Zwei Corona-Pausen hätten dazu beigetragen. „Außerdem war die Rohstoff- und Materialbeschaffung teilweise schwierig.“ Allerdings habe man in der zusätzlichen Zeit viel bewerkstelligt. „Wir gingen zu Beginn von einer 7,3 Kilometer langen Mikrokabel-Leerrohrtrasse und von 90 Hausanschlüssen aus“, so Raff.

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Bis heute, so der Ingenieur, wurden 12 Kilometer Trasse und 150 Hausanschlüsse realisiert. Neben den etwa hundert Hausanschlüssen in Talheim und Uttenhofen wurden 50 zusätzliche Gebäude außerhalb der Ortschaft entlang der Trasse angeschlossen. „Wir haben also sechs Monate länger gebraucht, aber das Doppelte erbracht“, so Raff. „Darüber sind wir ganz glücklich.“

Baukosten konnten gehalten werden

Die veranschlagte Baukostensumme von 2,7 Millionen Euro könne eingehalten werden, so Raff. „Wir konnten Synergieeffekte nutzen und mit dem Stromversorger gemeinsam arbeiten. Das hat die Kosten relativiert.“ Denn die Stromnetze in Talheim und Uttenhofen wurden zeitgleich unter die Erde verlegt. Das Glasfasernetz für die beiden Ortschaften wurde bereits an den Betreiber, die Firma Stiegeler, übergeben.

„Die ersten Anschlüsse sind bereits aktiv geschaltet. Damit haben wir die ersten beiden Ortschaften komplett am Netz“, so Marian Schreier. Die Einwohner wird es freuen: Statt mit zwei bis vier Mbit können sie jetzt mit mehreren Hundert Mbit pro Sekunde rechnen. Also deutlich schnellerem Internet. „Das freut uns für die Privatnutzer, aber auch für die Personen, die im Homeoffice arbeiten“, so der Bürgermeister. Und weiter: „Wir haben hier ein modernes Hochleistungsnetz geschaffen.“