Ein Musiker probt für seinen Auftritt. Ein Sportler trainiert für ein Spiel. Beide haben eines gemeinsam: Sie wissen, wann der Auftritt oder das Spiel stattfindet. Bei der Feuerwehr ist das etwas anders, wie Michael Meier erläutert: „Der Feuerwehrmann ist 365 Tage im Jahr präsent. Wenn er dann gerufen wird, werden Spitzenleistungen von ihm erwartet.“ Und er weiß vorher noch nicht einmal, ob er jetzt bei einem Brand oder einer Überschwemmung helfen muss und welche Rolle er beim Einsatz hat.

Michael Meier muss es wissen. Er selbst hat 1988 seine Prüfung zum Feuerwehrmann in Tengen abgelegt. Nun war er 2024 selbst Ausbildungsleiter für 30 angehende Feuerwehrfrauen und -männer aus Engen und aus Tengen. Von den 30 Teilnehmern seien zehn durch die Jugendfeuerwehr bereits gut vorbereitet gewesen. Die restlichen Teilnehmer seien Quereinsteiger gewesen. 15 Teilnehmer stammten aus den Abteilungen der Engener Feuerwehr, aus Tengen nahmen 14 teil sowie einer aus Mühlhausen-Ehingen. Der Leiter der Engener Ausbildung ist Michael Toraco.

Dustin Kirsch (links, Feuerwehr Tengen, Abteilung Watterdingen-Weil) und Maik Zeller (Feuerwehr Mühlhausen-Ehingen) sind beide frisch ...
Dustin Kirsch (links, Feuerwehr Tengen, Abteilung Watterdingen-Weil) und Maik Zeller (Feuerwehr Mühlhausen-Ehingen) sind beide frisch bei der Feuerwehr und zeigen, wie man einen C-Schlauch in den Tragekorb legt. | Bild: Uli Zeller

„Da es sinnvoll ist, eine bestimmte Anzahl an Leuten zusammenzubringen, ist für dieses Jahr zum ersten Mal die Idee aufgekommen, die Grundausbildungen für Engen und Tengen zusammenzulegen“, so Meier. Für die Ausbilder sei es entspannter gewesen, da nicht jeder alles unterrichten musste, sondern jeder Schwerpunkte übernehmen und diese dann ausführlich erklären konnte.

Jeden Freitag und Samstag für die Feuerwehr

Die Ausbildung umfasse 85 Stunden, dazu gehöre Theorie und Praxis. Inklusive Funk- und Rotkreuz-Kurs. Gut zwei Monate lang hätten sich die angehenden Feuerwehrleute jeden Freitag und Samstag getroffen. „Freitags gingen die Übungen von 19 bis 23 Uhr und dann am Samstag von 8.30 bis 16 Uhr“, sagt Meier. Ein strammes Programm, bei dem die Ehrenamtlichen auch viel rumgekommen seien. Es habe verschiedene Stationen gegeben, zu denen mit jeweils sieben bis acht Personen ausgerückt wurde.

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Nach dem Grundlehrgang seien die Feuerwehrleute aber noch nicht fertig. Die zweieinhalb Monate seien zwar der große Brocken der zweijährigen Ausbildung, aber es folgen noch Spezialisierungen. Die Grundausbildung schließe ab mit dem Truppenführerlehrgang. „Mir persönlich gefällt an der Feuerwehr, dass Alt und Jung zusammen im Einsatz sind und jeder vom anderen lernen kann“, betont Meier.

Was die Teilnehmer motiviert

Frederic Njikam Njimonzie aus Tengen-Watterdingen ist einer, der an der Grundausbildung teilgenommen hat. Er könne sich mit dem Leitspruch der Feuerwehr gut identifizieren, betont er: „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“. „Es ist mir wichtig, die Mittel und Verfahren kennenzulernen, um Gottes Schöpfung in bedrohlichen Situationen Hilfe zu leisten und Schaden an Menschen bei Löscheinsätzen und in Katastrophenfällen möglichst minimieren zu können. Mir haben an der Schulung sowohl die praxisnahen Kurse als auch die freundliche und zusammenhaltende Kameradschaft zwischen den Auszubildenden gefallen.“

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Unter den Absolventen nahmen Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Feuerwehren Tengen und der Ausrückebereichen Büsslingen und Watterdingen teil. Außerdem von der Feuerwehr Engen, sowie den Abteilungen Biesendorf, Welschingen, Anselfingen, Stetten-Zimmerholz und Bittelbrunn.