Folgen Buchheim und Leibertingen über Landkreis- und Regierungsbezirksgrenzen hinweg dem Beispiel von Irndorf und Beuron und schließen sich in Sachen Abwasserreinigung zusammen? Um die Frage, ob Buchheim und die Leibertinger Ortsteile Thalheim und Altheim an das Klärwerk in Meßkirch angeschlossen werden sollen, ging es am Montag im Thalheimer Wendelini-Saal bei einer gemeinsamen Sitzung beider Gemeinderatsgremien.

Jürgen Hilscher vom Landratsamt Tuttlingen (links) und sein Sigmaringer Kollege Sören Herrmann befürworten aus ökologischen und ...
Jürgen Hilscher vom Landratsamt Tuttlingen (links) und sein Sigmaringer Kollege Sören Herrmann befürworten aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen den Anschluss ans Klärwerk in Meßkirch. | Bild: Hermann-Peter Steinmüller

Beschlüsse wurden noch keine gefasst. Wie Leibertingens Bürgermeister Armin Reitze sagte, müssten die notwendigen Grundsatzbeschlüsse in den jeweiligen Gremien getrennt gefasst werden. Seine Buchheimer Amtskollegin Claudette Kölzow präzisiert im SÜDKURIER-Gespräch: "Mit Blick auf das notwendige Zuschussverfahren sollten die Grundsatzbeschlüsse in beiden Gemeinden noch in diesem Jahr gefällt werden."

Identische Ausgangslage in beiden Gemeinden

Die Ausgangslage in Buchheim und in Leibertingen-Thalheim ist identisch. In beiden Kommunen gibt es inzwischen Jahrzehnte alte Abwasserreinigungsanlagen. In Thalheim ist die Genehmigung bereits seit 2016 durch eine "Duldung" ersetzt worden, in Buchheim hat das Landratsamt Tuttlingen die weitere Betriebserlaubnis vom Einbau eines Zusatzfilters abhängig gemacht.

Die Bürgermeister Claudette Kölzow und Armin Reitze gehen im Fall des Anschlusses an das Klärwerk in Meßkirch von stabilen ...
Die Bürgermeister Claudette Kölzow und Armin Reitze gehen im Fall des Anschlusses an das Klärwerk in Meßkirch von stabilen Abwassergebühren aus. | Bild: Hermann-Peter Steinmüller

In beiden Fällen bedeutet das für die Verwaltungen "dringenden Handlungsbedarf". Wie die Vertreter der Landratsämter, in Tuttlingen Jürgen Hilscher und Sören Herrmann aus Sigmaringen, erläuterten, ist die Landesregierung daran interessiert, kleine Klärwerke aufzulösen. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, Buchheim, Altheim und Thalheim an die Meßkircher Kläranlage anzuschließen.

Ingenieurbüro stellt mehrere Varianten vor

Das Ingenieurbüro "iat" aus Stuttgart hatte den Auftrag erhalten, in einem Strukturgutachten die Wirtschaftlichkeit des Projekts zu untersuchen. Walter Rau als Autor der Studie stellte mehrere Varianten vor. Beim Anschluss beider Orte an Meßkirch würde das insgesamt 4,5 Millionen Euro kosten. Hochgerechnet auf die kommenden 50 Jahre beliefen sich die Folgekosten auf 8,6 Millionen Euro.

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Die technische Aufrüstung der beiden alten Kläranlagen unter Verzicht auf den Anschluss nach Meßkirch würde vier Millionen Euro notwendig machen. Die Folgekosten lägen dann aber bei hochgerechnet elf Millionen Euro. Von diesen genannten Sofortkosten für beide Gemeinden gehen die Zuschüsse ab. Nach Ansicht der Fachleute der Landratsämter des Fachbüros wäre der Anschluss an Meßkirch die wirtschaftlich beste Lösung. Verwaltung und Ingenieure gehen davon aus, dass mit der Anschluss an Meßkirch stabile Abwassergebühren verbunden sind.