Seit dem 1. März 2021 sind die Stadt Meßkirch und die Gemeinde Sauldorf als Betreiber für die Streckeninfrastruktur der Ablachtalbahn zwischen Mengen und Stockach zuständig. Zwischen März und Ende Dezember 2021 fuhren auf der kommunalen Eisenbahnstrecke insgesamt 256 Züge. Diese teilten sich auf in 89 Reise-, 162 Güterzüge und fünf Bahnunterhaltungsfahrten, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

70.000 Euro an Nutzungsentgelten

Neben dem Stahlgüterverkehr fahren auf der Ablachtalbahn inzwischen auch Holzgüterzüge. Bald kommen noch Zementzüge hinzu.
Neben dem Stahlgüterverkehr fahren auf der Ablachtalbahn inzwischen auch Holzgüterzüge. Bald kommen noch Zementzüge hinzu. | Bild: Claudius Bernhard

70.000 Euro an Nutzungsentgelten konnten im vergangenen Jahr durch Bahntransporte auf der Biberbahn eingenommen werden. Das sagte Bürgermeister Arne Zwick auf Nachfrage von Gemeinderat Rüdiger Hillenbrand (SPD) in der ersten Sitzung des Meßkircher Gemeinderats in diesem Jahr. Knapp 45 000 Tonnen an Gütern wurden auf der Strecke der Ablachtalbahn transportiert, so Zwick. 256 Züge legten 6243 Zugkilometer auf der im vergangenen Jahr zu neuem Leben erweckten Bahnstrecke zurück. Erstmals hatte es 2021 touristische Fahrten von Stockach über Meßkirch nach Mengen gegeben. 4818 Passagiere und 712 Fahrräder waren an 12 Fahrtagen transportiert worden, wie Zwick weiter den Gemeinderat informierte. Die Biberbahn sei sehr gut unterwegs gewesen, bilanzierte der Meßkircher Bürgermeister.

Zementzüge rollen Richtung Schweiz

Und mit dem Güterverkehr auf der Strecke der Ablachtalbahn geht es weiter aufwärts. So wird seit 8. Februar erstmals seit über einem Jahrzehnt auch der westliche Abschnitt Richtung Stockach (und weiter nach Radolfzell) mit Güterzügen planmäßig befahren werden: Das Eisenbahnverkehrsunternehmen SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrsgesellschaft mbH wird seinen regelmäßigen Zement-Güterverkehr Richtung Schweiz von Mengen nach Singen über die Ablachtalbahn leiten.

Im Güterverkehr wurden 2021 von mehreren Eisenbahnverkehrsunternehmen fast 45 000 Netto-Tonnen befördert. „Das Jahr 2021 war für unsere Bahnstrecke ein Rekordjahr, weil wir nicht nur viele tausend Tonnen Stahl für die Firma Tegometall transportiert haben, sondern auch etliche Festmeter Holz“, freut sich der Eisenbahnbetriebsleiter und technischer Leiter der Ablachtalbahn, Frank von Meißner. „Es war goldrichtig, die Gleisanlagen an der neu eingerichteten Ladestelle in Krauchenwies zu reaktivieren.“ Weitere Verlademöglichkeiten bestehen auch im Bahnhof Schwackenreute.

Von Meißner weiter: „Mit unserem kommunalen Eisenbahninfrastruktur-Unternehmen leisten wir aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz: Denn der Gütertransport spart je nach Laufweg gegenüber der Straße rund acht bis zwölf Tonnen CO2 ein – und das pro Zug. Doch wir schützen nicht nur das Klima, sondern entlasten zugleich die Straßen in unserer Region vom Schwer-Lkw-Verkehr.“ „Wir können stolz sein“, resümiert Arne Zwick, Bürgermeister von Meßkirch. Sauldorfs Bürgermeister Wolfgang Sigrist ergänzt: Die Ablachtalbahn sei ein wichtiger Standortfaktor für die beiden stahlverarbeitenden Werke in Sauldorf und Krauchenwies und den Tourismus.

Bahnübergänge ohne Ampeln

Anwohner und Autofahrer an der Strecke zwischen Sauldorf und Stockach werden zur Aufmerksamkeit aufgerufen: Es ist auch unter der Woche damit zu rechnen, dass Züge fahren. Einige Bahnübergänge besitzen keine Ampeln oder Schranken, dort gibt es Pfeifsignale, bei anderen gibt es nur rote Blinklichter ohne Schranken.

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