Es ist die Stille, die unaufgeregte Geborgenheit in der Familie, die Anita Hofmann und Alexandra Geiger an Weihnachten so lieben. „Weihnacht heißt, die stille Botschaft hören, ohne die wir längst verloren wären. Sich besinnen, was einst geschah, denn nur so sind wir Weihnachten nah“, singen die beiden in ihrem wunderschönen Weihnachtslied „Frieden in allen Herzen“, das schon seit Jahren die Fans berührt.“ Kein Fest des Konsums soll er sein, der Heiligabend der Familien Hofmann und Geiger, sondern ein „Fest der Familie, des Ankommens“, bei dem jeder den anderen Zeit und Zuwendung schenkt, wie Alexandra Geiger im Weihnachtsinterview betont.

Auftritte liefen unterschiedlich ab

Wenn die Sängerin jetzt gegen Jahresende auf 2021 zurückblickt, zieht sie trotz der Corona-Pandemie eine positive Bilanz. „Es war ein belebtes Jahr, bei dem vieles anders ablief, als wir es gewohnt waren. Trotzdem sind wir zufrieden und ich würde 2021 als ein gutes Jahr bezeichnen“, sagt sie. Die Auftritte der beiden Schwestern liefen unter sehr unterschiedlichen Bedingungen ab, wie die Meßkircherin schildert, da die Corona-Regeln in den Bundesländern und zu verschiedenen Zeiten im Jahr stark variierten. „An einem Tag gab es ein Konzert im Freien, mit Abstand und Maskenpflicht und keiner der Zuhörer durfte mitsingen. Am anderen Tag konnten mehrere Tausend Besucher kommen, die nicht einmal eine Maske tragen mussten. Bei unseren Auftritten war wirklich alles mit dabei“, erzählt sie mit einem Schmunzeln.

Deutschland für die ARD durchquert

Ein ganz besonderes Highlight durften die beiden Schwestern im Sommer genießen. Anita und Alexandra wurden für die ARD-Sendung „Immer wieder sonntags“ zu Reiseleiterinnen. Im Camper durchquerten sie Deutschland und stellten den Zuschauern die idyllischsten Orte und die schönsten Regionen ihres Heimatlandes vor. „Das war für uns so besonders; wir durften von Norden bis Süden reisen, die Gegenden vorstellen und auch selbst filmen“, erläutert Alexandra Geiger.

Seit 33 Jahren touren die Schwestern durch Deutschland. „Deshalb kennen wir unser Land gut, aber es waren natürlich bei den Auftritten hauptsächlich die Hallen, Hotels und Autobahnen, die wir zu sehen bekamen“, schildert die Sängerin. Jetzt durften die beiden in geballter Form die Schönheiten Deutschlands erkunden. „Das war eine wunderbare Erfahrung“, erinnert sich die Meßkircherin mit Freude. Die Sendungen wurden jeden zweiten Sonntag ausgestrahlt. Aber es gibt noch Hoffnung für diejenigen, die dieses Fernseh-Highlight verpasst haben, denn es wird voraussichtlich noch eine große Sendung aus den Einzelteilen zusammengestellt werden, wie Alexandra Hofmann verrät.

Mit Andy Borg auf der Bühne

In der Region waren die Geschwister Ende Oktober in Singen bei der großen Starparade an der Seite von Andy Borg, Mara Kayser und Robin Leon zu hören. In Bad Cannstatt gaben die Meßkircher Stars im November ein Kirchenkonzert. Andere Veranstaltungen platzten: Schweren Herzens hatten die beiden die beliebte Silvestergala in der Meßkircher Stadthalle für dieses Jahr schon vor längerer Zeit wegen der Pandemie abgesagt. Auch im Vorjahr musste diese Veranstaltung, die Anita Hofmann und Alexandra Geiger sehr am Herzen liegt, wegen Corona ausfallen.

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In jenem Jahr 2020 war die Familie Hofmann selbst von Covid-19 betroffen gewesen. Bis auf den Vater der Sängerinnen, Josef Hofmann, hatten sich alle mit dem Virus infiziert. In diesem Jahr sei man von weiteren Infektionen verschont geblieben, berichtet Alexandra Geiger erleichtert. Sie und ihr Mann Dietmar seien geimpft und auch schon geboostert, verrät sie. Corona machte aber privaten Plänen einen Strich durch die Rechnung: Anita Hofmann und ihr Verlobter Christian Filip sagten die geplante Hochzeit ab. Sie wurde auf nächstes Jahr verschoben, ein genauer Termin wird noch nicht verraten.

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Der Advent in diesem Jahr habe ihr noch nicht allzu viele besinnliche Stunden beschert, bekennt die 47-Jährige Alexandra Geiger. Der vergangene Monat habe viele spannende Entwicklungen mit sich gebracht und einiges an Flexibilität von den beiden Stars gefordert. „An einem Tag gab es eine kurzfristige Absage, am anderen Tag mussten wir von heute auf morgen eine Teststation errichten. Da war alles dabei“, schildert sie den Alltag in Corona-Zeiten. Normalerweise wären Alexandra und ihre Schwester Anita jetzt in Holland, dieser Auftritt wurde aber abgesagt. In der vergangenen Woche waren die Meßkircherinnen in Schwedt, das im Osten der Uckermark nördlich von Berlin liegt, zu Gast. „Ich habe die Koffer erst einen Tag vorher gepackt, weil ich bis zum Schluss nicht sicher war, ob der Auftritt wegen Corona stattfinden darf“, berichtet die Sängerin.

Christbaum wird an Heilig Abend geholt

Privat ist sie sowieso eine flexible Zeitgenossin: „Ich plane nicht auf lange Sicht, sondern bin eher so eine Kurzfristige“, sagt Alexandra Geiger lächelnd. Deshalb schloss sie sich auch nicht dem derzeitigen Trend an, den Christbaum schon in der Adventszeit ins Wohnzimmer zu stellen und zu schmücken. Erst kurz vor dem heutigen Heiligabend hat die Familie ihren Christbaum geholt. Und zwar – wie es bei Geigers Tradition ist – bei einem Christbaumhändler in der Region, bei dem man die Tanne selbst absägen darf. „Es soll kein perfektes, sondern ein originelles Exemplar sein“, verrät die zweifache Mama. „Normal kann ja jeder“, ergänzt sie. Mit dabei beim Christbaumschlagen sind Ehemann Dietmar und die Söhne Daniel und David. Zur Familie gehört auch noch ein Mitglied auf vier Pfoten: Hund Lanny. Ihm ist es geschuldet, dass der Christbaum in diesem Jahr auf einem Tisch oder Pfosten steht, damit er für den jungen, verspielten Labrador ein bisschen außer Reichweite ist.

Engelsflügel für den Christbaum

Traditioneller Weihnachtsschmuck ziert den Baum; für dieses Jahr hat Alexandra auch noch zarte, weiße Engelsflügel als Dekoration bestellt. „Ich liebe Federn ohne Ende. Sie sind einfach magisch“, bekennt sie. Unter dem Baum liegen keine teuren Geschenke. Zum Zeitpunkt des Interviews mit dem SÜDKURIER gab es noch zwei Optionen, was die Geschenke anging: Entweder sollte wieder das Familien-Wichteln mit kleinen, liebevollen Präsenten stattfinden oder aber jedes Familien-Mitglied sollte als Geschenk einen Tag in den Ferien organisieren – von morgens bis abends. „Sich gegenseitig Zeit schenken, das ist etwas besonders Schönes“, meint die Sängerin.

Raclette steht auf der Speisekarte

Wichtig ist ihr, dass sich im Laufe der Weihnachtsfeiertage alle Familienmitglieder sehen können – und natürlich auch miteinander schlemmen, so wie es sich für diese Zeit gehört. Am heutigen Heiligabend steht das traditionelle Raclette auf der Speisekarte und an einem der Feiertage wird Oma Lisl wieder ihre Ente mit den leckeren, selbstgemachten Kroketten servieren, wie Alexandra Hofmann verrät.

Im vergangenen Jahr war die Familie an Weihnachten zur Vierzehn-Nothelfer-Kapelle in Menningen gegangen, hat gebetet und Kerzen angezündet. „Das war wunderbar, hat mir viel gegeben und wir werden es vielleicht in diesem Jahr wiederholen“, meint die Sängerin. Sie selbst sei sehr gläubig, so Alexandra Geiger. „Ich finde, dass Jesus ein spannender Mensch ist. An Weihnachten wurde er geboren und deshalb ist es ein besonderes Fest“, betont sie.

Für 2022 wird vorsichtig geplant

Für Januar 2022 stehen eigentlich wieder berufliche Termine für die beiden Schwestern an, aber ob diese wegen der Corona-Krise stattfinden können, sei noch nicht sicher, wie die Meßkircherin erzählt. „Ich habe irgendwann aufgehört zu trauern, wenn Termine ausfallen. Ich habe angefangen, mich über die Veranstaltungen zu freuen, die noch stattfinden dürfen“, sagt sie.

Auf die Frage danach, welchen Wunsch sie für 2022 hat, meint Alexandra Geiger: „Ich wünsche mir, dass man nächstes Jahr – wenigstens ab der zweiten Jahreshälfte – wieder die Gesichter der Menschen sieht, wenn sie einen anlächeln.“ Die Menschen sollten sich wieder unbeschwert in den Arm nehmen dürfen. „Wenn das in Erfüllung geht, haben wir es geschafft“, sagt die Sängerin. Und schickt noch einen Weihnachtsgruß in die weite Welt: „Alle dürfen sich schon jetzt geknuddelt fühlen.“