Fährt die Biberbahn bald auch im Winter? Ein Verkehr auf der Strecke der Ablachtalbahn wäre auch im Winter möglich, gab Severin Rommeler, Vorsitzender des Fördervereins Ablachtalbahn, während der ersten Hauptversammlung des Vereins bekannt.
Früherer Saisonabschluss als geplant
Der Saisonabschluss musste dieses Jahr vorgezogen werden, da die Seehäslestrecke bis Stockach saniert wird und auch bei der Biberbahn eine Streckenpflege und Freischneidearbeiten erforderlich sind. Dafür stellte Rommeler in Aussicht, dass es einen Winterverkehr auf der Strecke geben könnte und die Biberbahn eventuell auch über die Fastnachtstage verkehren wird. Gut die Hälfte der 165 Mitglieder des Fördervereins Ablachtalbahn waren der Einladung zur ersten öffentlichen Mitgliederversammlung, die in den Räumlichkeiten der Metzgerei Walk in Sauldorf stattfand, gefolgt. Es war die erste Versammlung seit der Gründung des Vereins im Juli 2020.
Fahrplankoordination ist eine Herausforderungen
Der Vorsitzende des Fördervereins, Severin Rommeler, leitete die Versammlung. Er gab Einblicke in die vielen Vorbereitungen, die notwendig waren, bis die Biberbahn in diesem Jahr zum ersten Mal fahren konnte. An die 80 Sitzungen und Treffen fanden statt, um einen geregelten Ablauf und Fahrplan für die Biberbahn zu koordinieren. Dafür war unter anderem ein Austausch mit der Europäischen Union notwendig, wie auch mit dem Verkehrsministerium und Verkehrsverbünden.
Bürgermeister Zwick lobt Förderverein
„Das Umfeld der Strecke, die auf 39 Kilometern von Mengen bis Stockach führt, unterlag auch Auflagen des Natur- und Umweltschutzes, etwa im Bereich der Zielfinger- und Sauldorfer Seen“, erläuterte Bürgermeister Arne Zwick. Alle diese Anforderungen hätten viel Engagement von den freiwilligen Helfern gefordert, betonte er. Daneben wurde der Einsatz der Zugbegleiter, die während der touristischen Fahrten in diesem Sommer mit der Biberbahn unterwegs waren, gewürdigt. Ein Lob sprach Zwick dem gesamten Vorstandsteam um Severin Rommeler und Betriebsleiter Frank von Meißner aus. Die Versammlungsteilnehmer spendeten viel Beifall.
Fahrradmitnahme sehr beliebt
Erfreulich war, wie Severin Rommeler bekannt gab, dass die „Biberbahn“ aufgrund der Fahrgastzahlen den dritten Platz unter allen Freizeitverkehrsbetrieben in Baden-Württemberg belegt. Das Fahrgastaufkommen lag bis zum 10. Oktober bei 600 Fahrgästen und an die 400 Fahrräder, die transportiert wurden.
Kann die Biberbahn im Stundenverkehr fahren?
In den Vorstands- und Beiratssitzungen beschäftigten sich die Verantwortlichen des Fördervereins vor allem mit dem Marketing für die Biberbahn sowie der inzwischen vom Meßkircher Gemeinderat in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie. Mit dieser soll untersucht werden, ob ein Stundentakt auf der Strecke machbar ist. Vorliegen sollen die Ergebnisse dieser Studie im kommenden Jahr.
Saison soll am Maifeiertag beginnen
Der Saisonstart ist im nächsten Jahr am 1. Mai mit zwei Triebwagen pro Fahrtag auf der Ablachtalbahn und einem Triebfahrzeug auf der Seehäslebahn geplant. Es wird in Bichtlingen eine neue Haltestelle für die Ablachtalbahn geben, kündigte Rommeler an. Auf eine Anfrage aus der Versammlung, inwieweit Haltestellen in Krauchenwies beziehungsweise Göggingen geplant sind, konnte Rommeler keine Auskunft geben. Der Fahrplan bleibe mit kleinen Anpassungen bestehen und Sonderverkehre von privaten Anbietern an Samstagen wurden in Aussicht gestellt. „Wir werden zusätzlichen Service und Leistungen im Zug für das nächste Jahr überprüfen“, so der Vorsitzende.
Kosten des Vereins sind gedeckt
Schatzmeister Christoph Höh gab einen Überblick über die derzeitige Finanzlage des Vereins. Mit Mitgliedsbeiträgen der vergangenen zwei Jahre und Spenden konnten anfallende Kosten gedeckt werden, sodass derzeit noch ein bescheidenes Guthaben erwirtschaftet wurde, wie Kassenprüfer Hans-Jörg Kraus den Versammlungsteilnehmern bestätigte.
Andreas Eger ist neuer Schatzmeister
Als neuer Schatzmeister wurde von der Versammlung Andreas Eger gewählt, da Christoph Höh das Amt zur Verfügung stellte und Michael Kühbauch zum Schriftführer gewählt wurde. Per Video, direkt aus dem fahrenden Zug, schickte Betriebsleiter Frank von Meißner Grüße an alle Helfer und Mitglieder und dankte den Mitgliedern des Vorstandes des Fördervereins für die überaus gute Zusammenarbeit, was letztlich zum Erfolg der Bahn geführt habe.
Nachfrage nach Souvenirs
Rege Diskussionen gab es bei der Klärung von Fragen unter anderem zu Familienmitgliedschaften und Mitgliedsausweisen in Kreditkartengröße sowie auch zu einem speziellen Logo für die Ablachtalbahn, den „Biber“. Die Nachfrage nach Souvenirs mit einem Biber seien bereits jetzt da, berichtete Rommeler. Dies soll bis zum neuen Saisonbeginn 2022 geklärt werden.
Mitglieder sind auch weiterhin stark gefordert
Abschließend erinnerte Severin Rommeler an die Aufgaben des Vereins. Diese reichen von der Zugbegleitung über den Verkauf von Fahrscheinen bis zur Bahnübergangssicherung, der Streckenkontrolle, dem Beheben von Unwetter- und Biberschäden sowie der Vegetationspflege und dem Freischneiden von sicherheitsrelevanten Flächen. Es benötige viel Unterstützung von Vereinsmitgliedern und freiwilligen Helfern, um die Fahrten der Biberbahn auf der jetzt reaktivierten Strecke weiterhin gewährleisten zu können.