Für Wirbel und Aufsehen hatten Mitte September unzählige Matten und Halteverbotsschilder in den Ortschaften im Landkreis Sigmaringen gesorgt, insbesondere im Raum Meßkirch. Zwischen dem 13. und 15. September fuhr ein Schwertransporter nachts durch den Landkreis, um ein Transformator vom Bahnhof Herbertingen nach Trossingen zu bringen. Der Transformator kam damals in Herbertingen mit der Bahn an und wurde dann auf einen Mega-Transporter verladen. Der Transport hatte dann eine Länge von 78 Metern, war 5,20 Meter breit, fünf Meter hoch und wog 473 Tonnen. Das Gespann rollte nachts durch viele Ortschaften im Kreis Sigmaringen mit Trossingen als
Transporter fährt wieder durch den Landkreis Sigmaringen
Aufgrund dieser Dimension wurde eine besondere Fahrtstrecke ausgewählt, die vom Bahnhof Herbertingen über Mengen – Pfullendorf – Krauchenwies – Meßkirch – Bichtlingen – B 313 – B 311 bis zur Kreisgrenze Tuttlingen führt. Viele Bürger waren verwundert, weil die Halteverbotsschilder auch nach dem Mega-Transport stehen blieben – stets mit dem alten Datum. Auch die Matten auf Kreisverkehren und Verkehrsinseln wurden in den vergangenen zwei Monaten nicht entfernt. Und das mit gutem Grund: Am 16. November fährt erneut Transporter die gleiche Strecke, um einen defekten Transformator nach Herbertingen zu bringen. Nach 22 Uhr beginnt der Mega-Transporter seine Fahrt über die Bundesstraßen 311 und 313 nach Meßkirch und von dort über Krauchenwies, Pfullendorf und Mengen nach Herbertingen.
Schwertransport steht unter Zeitdruck
Die Fahrt muss noch vor dem 17. November erfolgen, denn ab dem 17. November wird der Bahnübergang in Herbertingen gesperrt. Allerdings kann der Schwertransporter aufgrund seiner Größe, Länge und Breite ausschließlich an diesem Bahnübergang über die Gleise auf die andere Straßenseite fahren. Grund für die Sperrung des Bahnübergangs sind Reparaturarbeiten. Der Bahnübergang wird aktuell noch manuell geschlossen. Ein Mitarbeiter der Bahn sitzt in einem Häuschen und muss seit mehreren Monaten den Bahnübergang manuell schließen. In den kommenden vier Wochen soll die Schranke repariert werden. Wegen fehlender Ersatzteile ist der Bahnübergang seit fast drei Jahren defekt und die Deutsche Bahn hatte einen Dienstleister beauftragt, die Schranke jeden Tag manuell zu öffnen und zu schließen. Bis Weihnachten soll die Sperrung anhalten. Im August 2020 hatte ein Regionalexpress aus Richtung Ulm bei einem schweren Zugunglück einen Lkw an einem Bahnübergang auf Höhe der Ladefläche erfasst. Nach Angaben der Polizei sind dabei elf Personen verletzt worden.