Die 10. Auflage der Biker-Days lockte am vergangenen Wochenende viele hundert Biker- und Musikfans in den Seepark und es wurden seitens der Polizei keine Vorkommnisse wie Schlägereien oder Krawalle gemeldet. Die Polizei hatte allerdings am Samstag bei den ankommenden Motorradfahrern eine groß angelegte Kontrollaktion durchgeführt, die mehrere Stunden dauerte. Die Biker wurden unter anderem am Otterswanger Kreisel herausgewunken und dort überprüften Experten der Verkehrspolizei deren Zweiräder.
Sechs Biker müssen Maschinen stehen lassen
Auf Anfrage des SÜDKURIER bestätigt Daniela Baier von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Ravensburg, dass insgesamt 117 Motorräder kontrolliert wurden, wovon vier Maschinen Mängel an der Bereifung aufwiesen, 16 an der Lichttechnik, eines an den Bremsen, acht an der Abgasanlage und sechs am Kennzeichen. Bei 28 weiteren Motorrädern wurden sonstige Verstöße festgestellt. „Sechs Biker mussten ihre Maschine stehen lassen, weil ihnen die Weiterfahrt untersagt wurde“, ergänzt Baier, dass bei 16 Maschinen die Betriebserlaubnis erloschen war und fünf Motorradfahrer einen nicht vorschriftsmäßigen Helm getragen hätten. Die Biker, deren Maschinen aus dem Verkehr gezogen wurden, erwartet nun ein Bußgeld und sie müssen die Mängel beseitigen.
Kontrollaktion war von der Polizei geplant
Auf die Frage, ob es einen konkreten Anlass gab, diese groß angelegte Aktion bei den Biker-Days durchzuführen, erklärt Baier, dass solche Kontrollen darauf abzielten unter anderem unzulässige Veränderungen an Motorrädern festzustellen, gefährdende und lärmverursachende Fahrweisen zu unterbinden, die Verkehrstüchtigkeit der Fahrer zu überprüfen, um so Verkehrsunfälle zu verhindern, sowie die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Dies sei keine spontane, sondern eine geplante Aktion gewesen, verneint die Polizeisprecherin, dass Ordnungsämter von Kommune und Landratsamt im Vorfeld beteiligt waren, denn für Verkehrskontrollen sei ausschließlich die Polizei verantwortlich. Beim Sicherheitskonzept oder verkehrsrechtlichen Anordnungen seien die kommunalen Behörden hingegen involviert. „Dass Kontrollen stattfinden, wurde kommuniziert“, antwortet Baier auf die Frage, ob die Veranstalter im Vorfeld informiert wurden.
Polizei bewertet jede einzelne Veranstaltung
Nach Angaben der Polizeisprecherin wird jede Veranstaltung einzeln bewertet, bevor eine Entscheidung für oder gegen eine Kontrollaktion getroffen wird. Und da das Unfalllagebild des Polizeipräsidiums bei schweren Unfällen eine hohe Beteiligung von motorisierten Zweiradfahrern aufweise und bei bei den Biker-Days in den vergangenen Jahren bei Kontrollen eine Vielzahl technisch veränderter Motorräder festgestellt wurde, habe man auch in diesem Jahr davon ausgehen müssen, dass wieder Biker mit technisch veränderte Maschinen anreisen: „Deshalb wurden die Kontrollen geplant und durchgeführt.“