Der Bau einer öffentlichen Toilette beim Busbahnhof in Pfullendorf ist noch nicht vom Tisch. Die Fraktionsgemeinschaft Unabhängige Liste/SPD hat sich dazu entschlossen, einen Antrag zu stellen. Dies geschah bereits schriftlich am 2. April. Die CDU und die Freien Wähler verweisen darauf, dass sie sich mit der Thematik erst in ihren Fraktionssitzungen beschäftigen wollen. Daher gibt es von beiden Fraktionen vor der nächsten Gemeinderatssitzung am Dienstag, 29. April, keine Stellungnahmen.
VdK wagt erneuten Vorstoß
Der VdK-Vorsitzende Karlheinz Fahlbusch hatte in der vergangenen Gemeinderatssitzung erneut einen Vorstoß gewagt. Der VdK hat sich eine öffentliche Toilette beim Busbahnhof zum Ziel gesetzt. Fahlbusch nutzte die Bürgerfragestunde in der öffentlichen Sitzung, um den Gemeinderat darum zu bitten, einen Grundsatzbeschluss für den Bau einer öffentlichen Toilette zu fassen. Sollten die Fraktionen keinen Antrag stellen, würde der VdK eine Petition starten, für die 670 Unterschriften notwendig wären. „Die haben wir in vier Wochen zusammen“, sagte Fahlbusch in der Sitzung.
Die Verwaltung hingegen sieht keinen Handlungsbedarf. Sie verweist als Alternative auf den Barfüßer und die öffentliche Toilette im Parkhaus Stadtmitte. Bürgermeister Ralph Gerster nannte zudem die hohen Investitionskosten von etwa 350.000 Euro und den Vandalismus als Gründe, warum es aus Sicht der Verwaltung weiterhin keine öffentliche Toilette geben wird.
UL spricht sich dafür aus
Nachdem laut Michael Zoller, Fraktionsvorsitzende der UL/SPD, durch das öffentlich vorgetragene Anliegen des VdK das Thema wieder Fahrt aufgenommen habe, wird ein Antrag gemäß der Geschäftsordnung gestellt. Seit dem Bau des Busbahnhofs sprach und spricht sich die UL für eine öffentliche Toilette aus.
Mehrheitliche Ablehnung
In seinen Unterlagen fand Zoller einen Antrag der UL vom Oktober 2019, den Bau einer öffentlichen Toilette inklusive Fahrradboxen mit Lademöglichkeiten für Pedelecs im Haushaltsplan 2020 aufzunehmen. Bei den Haushaltsberatungen wurde dies mehrheitlich abgelehnt. Davor und danach erfolgten weitere mündliche Anfragen, die ebenso regelmäßig abgelehnt wurden.