Die Badesaison im Waldfreibad und im Seepark Linzgau wird am Freitag, 16. Mai, eröffnet. Die Besucher des Waldfreibads müssen sich darauf einstellen, dass die Wassertemperatur gesenkt wird – von 26 auf 24 Grad Celsius.

Beschwerden von Eltern

Zwei Grad wärmer waren die Schwimmbecken des Waldfreibads in der Saison 2024. Die Stadtwerke Pfullendorf reagierten auf Beschwerden der Eltern, weil 2023 die Temperatur zwischen 22 und 23 Grad Celsius geschwankte hatte. 26 Grad in der vergangenen Saison brachten aus Sicht der Stadtwerke aber nicht den gewünschten Erfolg. 38.000 Besucher waren Stadtwerke-Chef Jörg-Arne Bias zu wenig. Und nicht nur das: Die Heiz- und Energiekosten liefen bei zwei Grad mehr Wassertemperatur aus dem Ruder. Bereits im Juni 2024 wurde so viel Energie in das Waldfreibad gesteckt wie in der gesamten Badesaison 2023.

Hohe Heiz- und Energiekosten

Am Ende der Saison waren es in Summe doppelt so hohe Kosten wie 2023, als das Wasser kälter war. „Die aufgrund der höheren Wassertemperatur entstandenen Kosten sind im Vergleich zu 2023 eine Summe im sechsstelligen Bereich“, ergänzt Bias. „Mit 24 Grad kann ich gut leben“, sagt ein Stammgast, der die Absenkung um zwei Grad für einen guten Kompromiss hält. Auch die Schwimmbecken in anderen Freibädern in der Umgebung würden nicht viel wärmer sein, in Mengen und Sigmaringen sind es auch zwischen 23 und 25 Grad.

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Der Aufsichtsrat der Stadtwerke diskutierte über die Wassertemperatur für 2025 und entschied sich schlussendlich für 24 statt 26 Grad. „Es wurde abgewogen zwischen Komfort und angemessener Wirtschaftlichkeit, zwischen Nutzen und Kosten“, so Bias, der betont, dass sich der Aufsichtsrat die Entscheidung nicht leicht gemacht habe. „Aber die höhere Wassertemperatur steht nicht im Verhältnis zur Besucherzahl.“

Viele Bäder machen zu

Heißt im Umkehrschluss: Die zwei Grad höhere Wassertemperatur hätte deutlich mehr Besucher zur Folge haben müssen. Für das Wetter und zahlreiche schlechte Badetage könne zwar niemand etwas dafür, aber Bias hat trotzdem den Eindruck, „dass die Leute nicht mehr so oft zum Baden gehen“. Bias erinnert daran, dass es landauf und landab genügend Freibäder gebe, deren Defizite so groß sind, dass sie geschlossen wurden.

Bias wünscht sich mehr Besucher

Das Pfullendorfer Waldfreibad bleibt indes weiter ein Zuschussbetrieb, soll aber gehalten werden, obwohl die Zahlen nicht wirklich dafür sprechen. „Wir haben vergangenes Jahr 600.000 Euro für das Freibad drauf gelegt“, ergänzt Bias. Im Vergleich dazu: Der Seepark Linzgau schloss 2024 mit einem Defizit von etwa 450.000 Euro ab, hatte aber etwa 250.000 Besucher. Im dortigen Badesee wurden 2024 etwa 15.000 Besucher gezählt. „Auch hier könnten es viel mehr Besucher sein“, so Bias. Der Wasserspiegel sei schon sehr hoch, weshalb Bias hofft, dass sich der Natursee mit Nichtschwimmer- und Planschbereich einer besseren Nachfrage erfreut.

Preise bleiben stabil

Zurück zum Waldfreibad: Zur Diskussion standen auch die Öffnungszeiten des Waldfreibads, weil es Überlegungen gab, das Freibad ein paar Wochen später zu eröffnen und früher zu schließen, um Kosten einzusparen. Doch die Öffnungszeiten des Freibads bleiben gleich wie im Vorjahr – von Mitte Mai bis zum Ende der Sommerferien – und zwar zu den gewohnten Öffnungszeiten montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr und sowie samstags und sonntags von 11 bis 20 Uhr. Der Kiosk wird weiter von Edmon Anti betrieben. Die Eintrittspreise bleiben stabil. Erwachsene bezahlen für eine Einzelkarte im Freibad vier Euro, Schüler drei Euro, der Eintritt im Seepark kostet für Erwachsene zwei Euro, für Schüler 1,50 Euro.

Personell gut aufgestellt

Personell geht das Bäderteam gut aufgestellt in die Saison. Bademeister Christian Graf leitet den Bäderbetrieb in seinem zweiten Jahr, hat mit der Fachangestellten für Bäderbetriebe, Anja Müller, Verstärkung erhalten und ist mit der DLRG in der Situation, die Aufsicht zu gewährleisten. Jörg-Arne Bias blickt derweil optimistisch auf die bevorstehende Badesaison im Waldfreibad und im Seepark Linzgau. Er drückt die Daumen, dass es viele Sonnentage gibt und die Besucher aus Pfullendorf und der Region möglichst oft den Eingang im Waldfreibad passieren.