Dieter Müller, der Kommandant der Pfullendorfer Wehr, resümierte ein ereignisreiches Jahr 2022 und einen turbulenten Start in das neue Jahr. Bei den Einsätzen im vergangenen Jahr sieht er keine besonderen Ereignisse, denn diese lagen eher im Umfeld der Wehr. Der Um- beziehungsweise Neubau des Feuerwehrgerätehauses nahm dabei eine zentrale Rolle ein.

Umzug ins Ausweichquartier

Im Juli des letzten Jahres musste die Wehr mit Sack und Pack auf das Areal der ehemaligen Alno umziehen, damit die Arbeiten am alten Feuerwehrgebäude beginnen konnten. Gab es anfangs noch Überlegungen, dass die Wehr während der Arbeiten doch am Standort verbleiben könnte, hat sich dieses Bild drastisch gewandelt. Das schilderte auch Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter mit den Worten: „Gott sei Dank, sind wir ausgezogen.“

Das ist der aktuelle Stand auf der Baustelle Pfullendorf

Laut seiner Schilderung herrscht auf der Baustelle gerade ein Wahnsinns-Chaos, denn augenblicklich wird eine neue Decke eingezogen. „Es wird nichts mehr abgerissen, sondern wir befinden uns nun schon in der Aufbauphase.“ Eine Begehung der Baustelle stellte er in wenigen Wochen in Aussicht. Dabei merkte der Kommandant an, dass wenn es an den Innenausbau geht, der Ausschuss der Wehr mit dabei sein möchte. Er denkt dabei zum Beispiel an die Gestaltung von Schulungsräumen. „Es stärkt zudem das Wir-Gefühl, wenn man bei den Details mitwirken kann“, begründete Dieter Müller. Zudem bestehe weiter die Zuversicht, dass die Baumaßnahmen bis zum Schlachtfest der Wehr abgeschlossen sein werden, erklärte er weiter.

Rund 60 Mitglieder der Feuerwehr waren bei der diesjährigen Hauptversammlung der Pfullendorfer Abteilung im Kolpinghaus versammelt...
Rund 60 Mitglieder der Feuerwehr waren bei der diesjährigen Hauptversammlung der Pfullendorfer Abteilung im Kolpinghaus versammelt...

Neue Aufgaben für Müller

Im Übergangs-Domizil sieht er die Wehr gut untergebracht. Die Einsatzbereitschaft bezeichnet er als gewährleistet. Zudem habe die Stadt mit Dusch- und Umkleide-Containern für Männer und Frauen bestens gesorgt. Außerdem würde das Gelände ideale Übungsmöglichkeiten bieten, fügte er an. In seiner neuen Funktion als hauptamtlicher Stadtbrandmeister kamen auch neue Aufgaben auf den Kommandanten zu. Eine, durch den Ukrainekrieg und der damit verbundenen Energiekrise entstandenen neuen Aufgaben sieht er in der „Blackout-Planung“. In diesen Themenkreis ist nicht nur die Feuerwehr, sondern auch das Ordnungsamt und das Stadtbauamt involviert.

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Bürgermeister prangert Angriffe auf Einsatzkräfte an

Das würdigte auch Ralph Gerster bei seinen Grußworten. Er dankte zudem der Wehr für die geleisteten Dienste. „Allerdings ist die Wertschätzung in der Bevölkerung leider nicht so“, meinte der Bürgermeister auch mit Blick auf die Attacken gegen die Einsatzkräfte. „Bei aller Professionalität gehört auch eine gute Portion Kameradschaft dazu“, betonte er mit einem Fingerzeig auf die rund 60 Anwesenden.

Lob von Polizei und DRK

Lobende Worte fand auch Christian Zielke, der in seiner Doppelfunktion als Leiter des Polizeipostens Pfullendorf und als einer der stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes fungierte. „Bei den meisten Einsätzen sind wir als Polizei, auch vor Ort, aber das Wichtigste ist dann schon durch die Wehr erledigt“, würdigte er. Zudem sieht er die Pfullendorfer Gesamtwehr als einen großen Partner für den Landkreis an. Auch Andreas Kees, der Vorsitzende des DRK Pfullendorf, bestätigte der Versammlung, dass die Organisationen der „Blaulicht-Fraktion“ zusammen arbeiten müssen, mit den Worten: „Zusammen sind wir stark – gemeinsam packen wir es an“.

Technische Hilfeleistungen dominieren in Pfullendorf die Einsätze

Die Pfullendorfer Wehr sieht sich jedenfalls gut dafür gerüstet, wie sich auch aus dem Bericht der Schriftführerin Annabel Reisser erkennen ließ. Dabei hat sich der Mannschaftsstand um drei Personen auf nunmehr 66 Aktive erhöht und der Altersdurchschnitt deutlich auf 34 Jahre verringert. Mit dieser Mannschaft leisteten die Pfullendorfer im vergangenen Jahr 129 Einsätze, bei denen wiederum die technischen Hilfeleistungen dominierten.

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Ehrungen und Beförderungen

Neben acht Beförderungen konnte Dieter Müller seinen Stellvertreter auszeichnen. Manuel Dippel erhielt das Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktiver Dienst überreicht. Zum Feuerwehrmann wurden befördert: Tom Falkner, Justin Grimm, Joscha Niederprüm und Felix Restle. Zum Hauptfeuerwehrmann wurden befördert: Thomas Hügle und Johannes Schmauder. Zum Oberlöschmeister ernannt wurden: Wulf Berdnik und Cedric Wenzler. Neu aufgenommen in die Wehr wurden: Nils Badewin, Jens Grywazewski, Fabian Hägele, Anna-Sophie Schiller, Ninve Warda und Thomas Westhauser. Aus der Probezeit übernommen wurden: Tom Falkner, Joscha Niederprüm, Felix Restle, Ronny Spalteholz und Justin Grimm.

Manuel Dippel (links) wird von Dieter Müller geehrt für 25 Jahre.
Manuel Dippel (links) wird von Dieter Müller geehrt für 25 Jahre.