Im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung wurde der am 4. Februar im ersten Wahlgang mit 51,36 Prozent neu gewählte Bürgermeister Ewald Hoffmann am Donnerstagabend in der Heuberghalle in sein Amt eingesetzt. Rund 300 Gäste gaben dem neuen Amtsträger die Ehre. Die Vereidigung und Verpflichtung nahm der stellvertretende Bürgermeister Vinzenz Greber vor. Nachdem Hoffmann gemeinsam mit Greber die Verpflichtung unterzeichnet hatte, legte der mit 30 Jahren dienstälteste Schwenninger Gemeinderat Vinzenz Greber dem neuen Bürgermeister die Amtskette um und überreichte dessen Frau, Petra Hoffmann, einen Blumenstrauß.

Lob für Demokratieverständnis
Landrätin Stefanie Bürkle gratulierte Ewald Hoffmann nochmals zum grandiosen Wahlsieg, wobei die Schwenninger mit einer Wahlbeteiligung von mehr 70 Prozent großes Demokratieverständnis gezeigt hätten, so Bürkle. Schwenningen sei eine wirklich sehr gut aufgestellte Gemeinde mit überaus engagierten Bürgern und Vereinen sowie einer kleinen, sehr feinen Gemeindeverwaltung, stellte die Landrätin fest. „Die Themen, die auf Sie als Bürgermeister zukommen werden, sind unglaublich breit“, so Bürkle. Hoffmann möge auf das Wissen des Landratsamtes zurückgreifen und offen an seine neue Aufgabe herangehen. „Der Schlüssel einer erfolgreichen Zeit im Amt liegt in der guten Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat“, so die Landrätin. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß sagte zum Hauptakteur des Abends: „In Schwenningen haben Sie nun die Königsklasse erreicht“. Das Amt des Bürgermeisters sei in Deutschland das wichtigste Amt überhaupt, so der CDU-Politiker.

Der Bürgermeister der Nachbargemeinde Stetten a.k.M., Maik Lehn, sprach namens der sieben anwesenden Bürgermeisterkollegen sowie der Verwaltungsgemeinschaft und gab den Tipp: „Hören Sie auf die Menschen, haben Sie das Allgemeinwohl im Fokus und wägen Sie ab“. Lehn wünschte Ewald Hoffmann fürs Amt viel Kraft, Ausdauer und ein Quentchen Glück. Er sprach seine Hoffnung aus auf eine gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit, auch mit den Gemeinden des Zollernalbkreises und des Kreises Tuttlingen. Maik Lehn bestellte Ewald Hoffmann zum neuen Eheschließungsbeamten für den Standesamtsbereich Stetten a.k.M – Schwenningen und überreichte ihm die Urkunde.
Pfarrer Markus Manter zitierte den Theologen Thomas von Aquin, der in seinem Buch „Die Herrschaft der Fürsten“ als Ziele Frieden und Einigkeit, Brückenbauer zu sein und zuletzt die Seeligkeit nannte. Der Geistliche wünschte dem neuen Bürgermeister Gottes Segen und dass die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Kirchengemeinde fortgesetzt werde. Für die örtlichen Vereine wünschte der Vorsitzende des Musikvereines, Adrian Stier, dem neuen Rathauschef viel Glück und starke Nerven. Die Feuerwehr, die Vereine und Institutionen würden Ewald Hoffmanns starke Kontaktpflege und sein offenes Ohr für deren Anliegen sehr schätzen.
Seitens der Bediensteten der Gemeindeverwaltung hielt Kämmerin Rita Bosch eine sehr erfrischende Rede. Jetzt verringere sich die Frauenquote im Rathaus von 100 auf 86 Prozent, sagte sie. Nach zehn Jahren als Benzinger Ortsvorsteher sah sie Ewald Hoffmann gut in Form fürs Schwenninger Bürgermeisteramt. Sie rechnete ihm hoch an, dass sich Hoffmann in Zeiten einiger freier Bürgermeisterstellen in der Region laut seinen Worten ganz bewusst und ausschließlich für „unsere wunderschöne Gemeinde Schwenningen“ entschieden hatte. „Es ehrt uns außerordentlich und freut uns sehr, dass ihr Herz für Schwenningen schlägt,“ so die Kämmerin. Dann ging Rita Bosch auf das Hobby des neuen Bürgermeisters ein. „Sie sind als ausdauernder Läufer bekannt, nun stehen Sie für unsere Gemeinde am Start“, rief sie ihm zu. Und damit jeder sieht, wer ab sofort die neue „Nummer 1“ in Schwenningen ist, überreichte Bosch dem neu gekrönten Bürgermeister für den acht Jahre andauernden „Marathonlauf“ zum umhängen die Startnummer „1“ mit dem Gemeindewappen.
Respekt vor der Aufgabe
Ewald Hoffmann dankte allen Bürgerinnen und Bürgern, Gästen und Rednern, die ihm die Ehre erwiesen. Seinen besonderen Dank richtete er an seinen Stellvertreter Vinzenz Greber, der die gesamte Organisation der Amtseinsetzung, verbunden mit einer großen Portion an Arbeit, leistete. Er könne jetzt nach zehnjähriger Amtszeit als Benzinger Ortsvorsteher das, was er mit Liebe mache, in Schwenningen hauptamtlich tun, freute sich Hoffmann. „Ich gehe mit Demut und Dankbarkeit, mit großer Zielstrebigkeit, aber auch mit großem Respekt vor der Dimension der Aufgabe, in dieses Amt“, sagte er. Seine Vorgängerin im Amt, Roswitha Beck, der er für die gute Einarbeitung in den vergangenen Wochen sehr dankte, habe die Messlatte als Bürgermeisterin sehr hochgelegt, lobte Hoffmann. Den Menschen in Schwenningen möchte Hoffmann ein nahbarer, überparteilicher, überzeugender und tatkräftiger Bürgermeister sein.