Der Urviecherball in der Siedepfanne ist ein Publikumsmagnet für Jung und Alt. Einmal mehr war der Saal bis auf den letzten Platz belegt. Ein großes Bühnen-Thema an diesem Abend waren die kommende Bundestagswahl sowie die aktuelle Situation in der Bad Dürrheimer Gastronomieszene.

Die Urviecher präsentierten ein zweieinhalbstündiges Bühnenprogramm. Große wie kleine Urviecher beherrschten knapp drei Stunden die Bühne. Die Vorsitzende Daniela Schwarz war sichtlich stolz auf ihre grünen Untertanen.
Einbrecher im Getränkelager
Die hatten im Vorfeld des Balls noch eine ärgerliche Situation zu bewältigen: In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurde in das Getränkelager der Urviecher eingebrochen.

Die Polizei ermittle noch, berichtete Schwarz. Daher appellierte sie an die Besucher, so viel wie möglich zu essen und zu trinken, damit die Vereinskasse schnell wieder voll werde. Gekonnt trug Daniela Schwarz den ärgerlichen Vorfall mit viel Humor vor.

Zu Beginn stand mit dem Tanz der Urviecher zunächst das schaurige Urviech im Mittelpunkt des Geschehens. Der Saal wurde abgedunkelt und die Nebelmaschine kam zum Einsatz. Düstere Musik, ein passendes Bühnenbild – es wurde mystisch.

Ein Salzhansel wurde auf einem Holzsarg zur Bühne getragen. Mit der Hilfe ein bisschen schauriger Magie wurde der unschuldige Salzhansel in ein Urviech verwandelt. Mit dem anschließenden Urviechertanz wurde der Ball dann weiter in Schwung gebracht.

Die Jüngsten hatten als Motto für ihren Auftritt „Afrika“ gewählt. Die Bambinis traten zunächst etwas schüchtern auf die Bühne, doch mit der Zeit verdrängten sie das Lampenfieber. Die etwas größeren Kinder zeigten mit einem Tanz, dass sie keine Lust auf Schule haben.

Danach war es an die Familie Nann, das Ortsgeschehen zu beleuchten. In diesem Jahr waren es die Gastronomen und die kommenden Bundestagswahlen, die es ihnen angetan hatten. Außerdem wurde die Bühne fix zu einem Informationszentrum für Touristen umfunktioniert.

Hier beschwerte sich ein Schweizer Tourist unter anderem über ein Café, das nur noch Selbstbedienung anbiete und auch ein bis Mai 2025 geschlossenes Restaurant bekam sein Fett weg.

Das Jan Ullrich Cycling-Museum kam ebenfalls zu Bühnen-Ehren. Mit einem Plakat mit der Aufschrift „Der Ulle ist sauber“ verteidigte man das Museum.
Der Unterschied zwischen Wahl und Telefonzelle
Über die anstehende Bundestagswahl hatte Marian Nann, der sich als Schweizer Tourist ausgab, eine klare Meinung: „Was ist der Unterschied zwischen einer Telefonzelle und einer Wahl? Bei einer Telefonzelle zahlt man erst und wählt dann. Bei einer politischen Wahl wählt man erst und zahlt dann!“

Als Gesangtalent bewiesen sich Lena Fischer und Daniela Schwarz mit dem französischen Titel „Champs-Élysées“. Beide animierten die Besucher zum Mitsingen, doch keiner beherrschte den französischen Text.
Die Sängerinnen wussten natürlich, was zu tun war: Der Text wurde von „Champs-Élysées“ in „Fasnet is schee“ umgewandelt, damit alle mitsingen konnten.
Mit der Guggenmusik der Urviecher endete der Abend mit dem Finale. Bis weit nach Mitternacht wurde kräftig geschunkelt, gefeiert und getanzt.