Die Entscheidung zum Bau eines neuen Hotels in Blumberg ist zum Greifen nahe und könnte dazu beitragen die angespannte Situation im Übernachtungsangebot zu entspannen. „Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat verloren“, kommentierte Bürgermeister Markus Keller das Resultat eines Hotelentwicklungskonzepts für Blumberg.

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Keller zeigte sich alarmiert, dass das Hotel-Restaurant Hirschen mit seinen ursprünglich 25 Übernachtungszimmern nach dem Rückzug des Betreiberpaares vor einer ungewissen Zukunft steht. „Das führt zu einer weiteren Einschränkung der Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt, was sich letztendlich auch auf den Tourismus auswirkt“, so Keller. Um auf diese neue Situation gewappnet zu sein, entschied sich der Gemeinderat ein Projekt in Auftrag zu geben, das den Bedarf an Hotelkapazität in der Stadt analysiert.

Binnentourismus kurbelt Nachfrage an

Geschäftsführer Adrian Azrak vom Fachbüro Volz&Partner präsentierte im Gemeinderat das Ergebnis des Entwicklungskonzepts. Er prognostizierte einen steigenden Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten, die auf den Binnentourismus zurückzuführen sind, und zeigte auf, dass der Bereich der Geschäftsreisenden bereits heute nicht voll abgedeckt werde.

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Azrak bezeichnete die günstige geografische Lage als weiteren Standortvorteil. Der Bedarf an einem neuen Hotel sei auch auf Basis des vorhandenen Datenmaterials erkennbar. Im Jahr 2019 registrierte Blumberg 19.000 Übernachtungen, die Auslastung der insgesamt drei Hotelbetriebe vor Ort betrug 65 Prozent und lag über dem bundeweiten Schnitt. „Nach unseren Berechnungen kommen rund 10.000 bis 12.000 Übernachtungen hinzu“, so Azrak.

Beste Variante ist Mittelklasse-Hotel

Doch was heißt das nun für Blumberg? „Unsere Analyse ergab, dass die Bestvariante für Blumberg der Bau eines klassischen Mittelklassehotels mit drei Sternen gemäß dem Deutschen Hotel– und Gaststättenverband ist. Das Hotel sollte eine Kapazität von 80 überwiegend Einzelzimmern, Tagungs- und Seminarräume beinhalten. Der Küchenbereich muss einer Bedarfsgastronomie genügen, die in der Lage ist den Gästen Frühstück und Halbpension anzubieten. Betreiber sollte eine regionale Hotelkette sein“, konkretisierte Azrak.

Die Standortwahl für das geplante Hotel fiel auf das freie Gelände zwischen Haupt-, Winkler- und Leo-Wohleb-Straße. „Der Standort bei der Energieversorgung Südbaar ist die aktuell einzige zentrale freie Fläche in städtischem Eigentum und liegt hinsichtlich Lärmbelastung, Anlieferung und Parkplätzen günstig“ erläuterte Bürgermeister Markus Keller.

Betreiber soll Konzept präsentieren

Nun wird in einem ersten Schritt ein Betreiber gesucht, der ein schlüssiges Konzept für das neue Hotel präsentiert. Gemeinderat Rainer Gradinger bedauerte den fehlenden Restaurantbereich im neuen Hotel. „Wir haben in Blumberg im Hinblick auf die Gastronomie ebenfalls Handlungsbedarf.“

Gibt es genügend Personal?

Ratskollegin Ursula Pfeiffer war sich nicht sicher, ob in der aktuellen Situation für einen Hotelbetrieb mit 80 Zimmern genügend Personal gefunden wird. „Dem Betreiber steht es frei das Angebot den Kundenwünschen anzupassen. Die Erfahrung lehrt uns, dass eine Vollgastronomie immer ein Zuschussgeschäft bleiben könnte“, beschrieb Azrak die vorgesehene Planung.