Um "die Zukunft der Glasfaserplanung" im Raum Blumberg, so Bürgermeister Markus Keller, ging es am Donnerstag im Gemeinderat. Betroffen sind die Stadtteile Fützen, Hondingen, Kommingen, Riedböhringen und Riedöschingen. Einstimmig beauftragte der Gemeinderat den Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald Baar, für die fünf Stadtteile eine Markterkundung durchzuführen.

Glasfaser soll Kupferkabel ersetzen

Diese Teilorte erhielten in den Jahren 2011/2012 Glasfaseranschluss bis zum Verteilerkasten, von dort geht es bisher noch über Kupferleitungen in die Gebäude. Diese Strecken sollen nun durch Glasfaser ersetzt werden. Nun gehe es darum, "wie wir diesen Gemeinden Perspektiven aufzeigen können."

Neue Förderung mit 90 Prozent Zuschüssen

Wenn sich bei der Markterkundung kein Betreiber finde, sei die Stadt förderfähig, erklärte der Bürgermeister. Und es zeichnet sich laut Keller eine erfreuliche Entwicklung ab. Seit kurzem gebe es eine neue Bundesförderung mit Landesmitteln, bei der der Bund 50 Prozent und und das Land 40 Prozent übernähmen, so dass die Gemeinde noch zehn Prozent der Kosten tragen müsse.

Im Raum stünde ein Betrag 11,2 Millionen Euro für 1629 Haushalte. Und es sei ein Unterschied, ob die Stadt davon sechs bis sieben Millionen tragen müsse oder zwei bis 2,5 Millionen Euro.

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Dieses Jahr soll die Markterkundung erfolgen, sie gelte nun nur noch ein Jahr. Finde sich kein Betreiber, werde die Stadt die Förderanträge stellen und für den Haushalte 2020 dann das Einstellen von Komplimentärmitteln vorschlagen. Die Zeit dränge, die Mittel des Bundes seien endlich, bessere Rahmenbedingungen würden nicht mehr kommen, Blumberg habe einen Vorteil, "weil wir eine Strukturplanung haben."

Hohe Anschlussquoten

Keller zeigte sich zuversichtlich, auch angesichts der hohen Anschlussquoten von zum Beispiel 95 Prozent in Epfenhofen, mehr als 90 Prozent in Achdorf und gar 100 Prozent in Randen.

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Für Achdorf habe Kämmerer Jürgen Fischer errechnet, was die Stadt schlimmstensfalls zahlen müsste und was, bestenfalls, sagte Bürgermeister Keller auf Anfrage von Stadtrat Dieter Selig (CDU). Bei der bisherigen Landesförderung hätten Blumberg 787 000 Euro berappen müssen.

Bei 90 Prozent Bundes- und Landesförderung wären es ohne Eigenanteil der Bürger 589 000 Euro, wobei da die der Pachteinnahmen, die der Zweckverband der Stadt bezahlt, gegengerechnet werden. Werden die Pachteinnahmen zu weniger als 100 Prozent gegengerechnet, bleiben der Stad noch 374 000 Euro.

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Stadtrat Horst Förderer (CDU), zugleich Hondinger Ortsvorsteher, betonte, der restliche Glasfaserausbau werde zu einer Steigerung der Orte beitragen. Dieter Selig wies darauf hin, dass den Eigentümern bei der neuen Förderung keine Kosten enstünden, wohl aber der Firma Stiegeler als Betreiber.

Neuer Lösungsweg für das Achdorfer Tal

Im Achdorfer Tal mit seinen fünf Ortsteilen hat bisher nur Eschach den Breitabendanschluss über das Backbone, das von Mundelfingen nach Riedböhringen führt.

  • Neue Lage: Zu Beginn der Gemeinderatssitzung teilte Bürgermeister Markus Keller einen nichtöffentlichen Beschluss des Technischen Betriebsausschusses mit. Sie würden eine neue Markt-Erkundung auf den Weg bringen und für das Achdorfer Tal nicht die bisherige Landesförderung nutzen sondern die neue Bundesförderung, die Landesmittel beinhalte und deutlich höher sei. Jochen Cabanis, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar-Kreis, das es dadurch zeitlich keine großen Verzögerungen geben werde.
  • Opferdingen unterversorgt: Stadtrat Edgar Blessing aus Opferdingen hakte wegen des Achdorfer Tals nach: Dort hätten sie drei verschiedene Situationen: Achdorf habe einen Funk-Lösung (LTE) über Vodafone, dann DSL von Telekom über das normale Kupferkabel sowie drittens eine Hybrid-Lösung über Satellit und Kupferkabel. Opferdingen sei mit der LTE-Lösung mittlerweile unterversorgt. Er selbst habe morgens zum Beispiel nur 50 bis 100 Kilobyte (Kb), und das als selbstständiger Ingenieur, sagte Blessing auf Nachfrage des SÜDKURIER. Opferdingen sei von der Funkantenne am Buchberg zu weit entfernt. Die Bewohner im Untertal hätten schon mehr als Fünfzigfache an Geschwindigkeit.
  • Bürgermeister Markus Keller antwortete, die Markterkundung sei im Gange und dauere circa zwei Monate. Der Zweckverband Breitbandversorgung werde zunächst das Backbone von Blumberg nach Achdorf bauen. Dann folgt der kommunale Ausbau in Achdorf und von Achdorf nach Eschach und Opferdingen sowie von Achdorf nach Aselfingen und Überachen, erklärte Stadtbaumeister Uwe Veit auf Nachfrage.