Der Blumberger Schulcampus soll am heutigen Freitag und morgen auf den Weg gebracht werden. Nichtöffentlich verhandelt der Sonderausschuss Schulcampus mit Planungsbüros. Dabei soll der Ausschuss Planungsleistungen für alle betroffenen Gewerke vergeben, sagte Hauptamtsleiterin Nicole Schautzgy auf Anfrage des SÜDKURIER: für die technische Ausrüstung im Elektrobereich, für die technische Ausrüstung der Heizung sowie für die Architektenleistung.
Im Ausschuss sind neben Bürgermeister Markus Keller und Vertretern von Kämmerei, Stadtbauamt und Hauptamt auch zehn Mitglieder des Gemeinderats. Der Sonderausschuss, der Aufträge für bis 500 000 Euro vergeben kann, wurde laut Bürgermeister Markus Keller ins Leben gerufen, um das Vorhaben zu beschleunigen.
Vorhaben beschleunigen
So soll der Ausschuss die Planungsleistungen noch diese Woche vergeben, weil der Gemeinderat das nächste Mal am 31. Januar tagt. Keller geht davon aus, bald erste Entwürfe und einen Umsetzungsplan zu erhalten, wie er am Samstag beim Neujahrsempfang erklärt hat.
Mit geschätzten zehn bis 20 Millionen Euro ist der Schulcampus das größte Vorhaben der Eichbergstadt in den nächsten Jahren. Seit Frühjahr 2016 laufen die Planungen, mit einbezogen waren Schüler, Eltern, Lehrer, die Musikschule, die Stadtbibliothek, das Schulamt und der Gemeinderat.
Das Büro Konzeptk sollte zunächst ein pädagogisches Raumkonzept erstellen und präsentierte ein Cluster-Modell, das jedoch nach Ansicht der Rektoren und Lehrer erst für Schüler der Sekundarstufe taugte. Die Schulleiter wollten ein Klassenzimmer-Plus-Modell, bei dem eine Lehrkraft mehr Schüler beaufsichtigen könnte und erstellten innerhalb weniger Monate ein eigenes pädagogisches Raumkonzept.
Im Mai 2017 erhielt Konzeptk den Auftrag, nachzubessern und die Vorstellungen der Schulleiter mit einzubeziehen. Im März 2018 stellte Christian Auerbach von Konzeptk dem Gemeinderat das geänderte Modell vor: Sieben Räume bilden eine Hufeisenform, zwischen zwei Unterrichtsräumen ist je ein Differenzierungsraum, die Verbindung bildet ein Zimmer für Lehrer, Besprechungen und Material. Im Hufeisen sind ein „Marktplatz“ sowie ein Lagerraum und die Toiletten.
Aus dem Gemeinderat kam harsche Kritik. „Nach zehn Monaten hätten wir mehr erwartet“, betonte CDU-Stadtrat Dieter Selig im Hinblick auf das Raumprogramm. Er hatte die Flächen von Conceptk mit den Flächen im Schulleiterkonzept verglichen und festgestellt, dass Konzeptk für sein Raumkonzept mit 9612 Quadratmetern letztlich sogar noch mehr Flächen für die Hauptnutzung benötigen würde, als die Schulleiter, die sich an der für Zuschüsse maßgeblichen Landesvorschrift orientiert hätten und dabei auf 8093 Quadratmeter gekommen seien.
Auf Wunsch des Gemeinderats sollen drei Schulgebäude abgerissen werden: die Weiherdammschule, die Eichbergschule und der Anbau an die Scheffelschule. Die Entscheidung liegt beim Regierungspräsidium, das letztlich auch die erhofften Zuschüsse bewilligt.
Sonderausschuss
Der "Sonderausschuss Schulcampus" ist ein beschließender Ausschuss. Die Kompetenz wurde erweitert, der Ausschuss kann für 250 000 Euro Planungen und nun für bis zu 500 000 Euro Aufträge vergeben. Der Technische Ausschuss kann Planungen bis zu 50 000 Euro vergeben und Aufträge bis zu 75 000 Euro. Aus dem Gemeinderat wurden in den Sonderausschuss zehn Mitglieder gewählt. Von der CDU Dieter Selig, Matthias Fischer, Horst Fürderer, Markus Merk und Elke Bellhäuser; von der Freie Liste Hannes Jettkandt, Rainer Gradinger und Edgar Blessing und von der SPD/FDP-Fraktion Ursula Pfeiffer und Werner Waimer. (blu)