Bürgermeister Markus Keller stellt zentrale Punkte des Haushalts vor. Der geplante Schulcampus wird in Zukunft das teuerste Projekt sein.
Blumbergs Bürgermeister Markus Keller stellte gestern Abend im Gemeinderat die wichtigsten Investitionen im nächsten Jahr vor. Bilder: SK-Archiv
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Manchmal könnte man glauben, der deutschen Wirtschaft gehe es hundsmiserabel. Überall nur Jammern und Klagen: Die Belastung durch Steuern und Abgaben sei viel zu hoch, es fehle an qualifizierten Arbeitkräften und viel zu viel Bürokratie bremsten Handel, Gewerbe und Industrie in ihrer Entwicklung aus. Dabei sei die wirtschaftliche Lage Deutschlands gut, wie das Rathaus in seinem Vorbericht zum nächstjährigen Haushalt feststellt. danach erwarte die Bundesregierung für dieses Jahr einen Anstieg des Bruttoinladsprodukts um 2,3 Prozent, für nächstes Jahr werden 2,1 Prozent prognostiziert und auch in den Folgejahren soll das Wachstum anhalten.
Blumberger Haushalt spiegelt die Wirtschaftsstärke Deutschlands
Die kommunalen Haushalte profitieren von der Wirtschaftsstärke Deutschlands und den verschiedenen Bundeshilfen – was beim Blick auf die Investitionen deutlich wird, die nächstes Jahr in Blumberg geplant sind. Bürgermeister Markus Keller hat gestern Abend im Gemeinderat seine Pläne für die wichtigsten städtischen Projekte vorgesellt. Jetzt liegt der Ball bei den Stadträten, die ihre Änderungswünsche in der nächsten Gemeinderatssitzung vorbringen werden. Bei der übernächsten Sitzung soll der Haushalt dann verabschiedet werden.
Breitbandausbau, Ortumfahrungen und Gewerbeflächen sind zentrale Aufgaben
In seiner Haushaltsrede machte Keller klar, dass die lokale Wirtschaft in den vergangenen Jahren Millionen von Euro in den Standort Blumberg investiert habe und dass sich weitere hohe Investitionen abzeichneten. Da gelte es für Verwaltung und Gemeinderat, die Weichen richtig zu stellen. Zentrale Punkte seien dabei der Breitbandausbau, die Ortsumfahrungen von Randen und Zollhaus und es gelte, dem Gewerbe neue Flächen zur Expansion anbieten zu können.
Rathaus will Ausbau der Wohninfrastruktur fördern
Für den Rathauschef ist es außerdem notwendig, die Wohninfrastruktur auszubauen. Und zwar in der Kernstadt und in den Ortsteilen. Dafür müssten neue Wohngebiete ausgewiesen werden, Mietwohnungen dürften auch nicht vergessen werden. In dieser Beziehung tue sich ja bereits etwas mit den Geschossbauten an der Vogtgasse und an der Hauptstraße. Und dem Ziel, allen Generationen in Blumberg ein lebenswertes Leben zu ermöglichen , werde durch den Spatenstich für ein zweites Pflegeheim im Juli dieses Jahres dokumentiert. Weitere 60 Pflegeplätze sprechen für Keller eine klare Sprache, sie seien dringend notwendig.
Das neue Achdorfer Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus hat nächstes Jahr Baustart. Es kostet voraussichtlich rund 1,265 Millionen Euro. Der durchgestrichene Teil wurde Opfer des Rotstifts. Um das Konzept des Gebäudes wurde im Gemeinderat heftig gerungen. Keller: "Wir haben eine gute Lösung gefunden und Feuerwehr und Ehrenamt nicht im Regen stehen lassen."
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Für die Feuerwehr wird ein weiteres Löschfahrzeug angeschafft, dessen Kosten bei rund 400 000 Euro liegen. In die Retter wurde in den vergangenen Jahren mit einem Mannschaftstransportwagen, einem Einsatzleitwagen, einem Fahrzeug für Riedböhringen und neuen Uniformen viel Geld gesteckt. Unser Foto zeigt die Übergabe eine Löschfahrzeugs im September 2016.
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Spatenstich für das Gewerbegebiet Riedböhringen war im April 2016. Es muss jetzt schon erweitert werden, für den Grunderwerb sieht das Rathaus 880 000 Euro vor. Mit 2,5 Millionen Euro will das Rathaus Grundstücke in der Kernstadt kaufen, um Baugebiete entwickeln zu können. 365 000 Euro sollen für Bauland in Riedböhringen hinterlegt werden.
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Das Stauwehr im Achdorfer Tal – hier gab es vor einigen Jahren Pläne für ein kleines Wasserkraftwerk – muss weg, weil eine EU-Richtlinie vorschreibt, dass Gewässer in Zukunft durchgängig für Fische und Kleinlebewesen sein müssen. Eine sogenannte raue Rampe soll es ersetzen. Kosten: rund 660 000 Euro. Unser Foto zeigt eine raue Rampe aus dem Deggenhausertal.
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Immer mehr Eltern wollen ihr Kleinkind in einer Krippe unterbringen. Doch die Plätze für unter Dreijährige werden knapp. Deshalb ist vorgesehen, die Kapazitäten mit 450 000 Euro auszubauen. So sollen 20 Krippenplätze auf dem Gelände zwischen der Sparkasse und der Kindertagesstätte Stadtzwerge geschaffen werden. Dabei sollen mobile Zimmer zum Einsatz kommen.
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Seit Mai 2018 ist Blumberg im Programm der Stadtsanierung – 400 000 Euro sind als erste Rate vorgesehen. Rathaus und Gemeinderat versprechen sich davon, die Innenstadt aufzuwerten. Private Bauherren bekommen bei Sanierungsmaßnahmen Zuschüsse, sogar der Abriss eines Hauses kann gefördert werden. Infoveranstaltungen begleiten das Projekt.
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Am Eichberg, wo schon die Realschule und die Eichbergschule sind, soll ein Campus mit Scheffelschule und Weiherdammschule entstehen. Für Planungsleistungen sind im nächsten Jahr 500 000 Euro vorgesehen. Das finanzielle Geamtvolumen lässt sich momentan nicht fassen, es dürfte zwischen zehn und zwanzig Millionen Euro liegen.
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