Blumberg/Neuhaus – Am Parkplatz des Restaurants Tian Fu in Blumberg-Neuhaus steht noch ein Grenzstein mit den Initialen GB und CS sowie der Jahreszahl 1839. GB steht für das einstige Großherzogtum Baden und CS für Canton Schaffhausen. Zwei Kilometer südlich wurde am Mittwoch, auf der heutigen Landesgrenze, im Gewann "Im Schroffen" ein neuer Internet-Knotenpunkt in Betrieb genommen, über den Blumberg und alle 20 Kommunen des Schwarzwald-Baar-Kreises nun eine Glasfaserverbindung in die Schweiz zum dortigen Hauptknotenpunkt Zürich haben.

Historischer Grenzstein

Der digitale Brückenschlag verdeutliche, "dass wir Schlagbäume überwinden müssen", betonte Baden-Württembergs Innen- und Digitalminister Thomas Strobl. Schaffhausens Regierungspräsident Christian Amsler war die 180 Kilometer Kantonsgrenze im Jahr 2014 nach eigener Aussage in zwölf Etappen abgelaufen, die Grenze bestehe heute auf der Landkarte, aber nicht mehr in den Köpfen.

Erstes kommunales Netz

Der Schwarzwald-Baar-Kreis und sein Zweckverband Breitbandversorgung haben als erstes kommunales Netz einen Anschluss in die Schweiz. Die Anbindung an die beiden Hauptknotenpunkte Zürich und Frankfurt bedeute für alle Nutzer des Verbandsnetzes eine doppelte Absicherung gegen ausfälle. Dies, sowie die erhöhte Leistungsfähigkeit komme vor allem auch den Unternehmen zugute, betonte Landrat Sven Hinterseh.

Kiesel von der Feldbergdonau verschenkt

Für Blumberg sei heute ein besonderer Tag, sagte Bürgermeisterstellvertreter Rainer Gradinger. Die Stadt zähle im Schwarzwald-Baar-Kreis beim Breitbandausbau zu den Vorreitern. In der Kernstadt hätten sich 70 Prozent der Bürger für einen Glasfaseranschluss entschieden, in den Orteilen 80 Prozent. Gradinger kam auch auf die frühere Feldbergdonau zu sprechen und überreichte Minister Strobl und Schaffhausens Regierungspräsident Amsler je einen gravierten Donaukiesel.