Kommunalpolitik ist Langzeitpolitik, hat Blumbergs Ehrenbürger Stefan Scherer immer wieder betont. Ein Beispiel, wie Langzeitpolitik funktioniert, ist die Entwicklung im Gewann "Kehr ob der Kehr" in der Kernstadt. Der Gemeinderat hatte schon frühzeitig den Handlungsbedarf erkannt, älteren Menschen, die in ihrem Tagesablauf nicht mehr alles alleine bewerkstelligen können, entsprechende Angebote zu machen.
1998 das Betreute Seniorenwohnen
1998 ging dort als erste Einrichtung das Betreute Seniorenwohnen in Betrieb, ein erster Meilenstein. Und im April 2004 konnten dann die ersten Bewohner in das Pflegeheim "Haus Eichberg" einziehen. Von jetzt ab galt: Wer in Blumberg gelebt und gearbeitet hatte und auf Pflege angewiesen war, konnte nun auch seinen Lebensabend hier verbringen.
2004 öffnet das Pflegeheim
Weil der Bedarf weiter stieg und steigt, wird seit Sommer 2018 im Gewann "Kehr ob der Kehr" das zweite Pflegeheim gebaut. Und der Spatenstich für das neue Gebäude der kirchlichen Sozialstation mit 15 Plätzen für die Tagespflege ist die logische Konsequenz dieser Entwicklung. Und sie ist ein weiterer Meilenstein der sozialen Infrastruktur Blumbergs, ebenso wie die fast benachbarte Tagespflege und betreute Seniorenwohngruppe der Awo auf dem ehemaligen Schlenk-Areal in der Hauptstraße.
Auf engem Raum haben die Einwohner Blumbergs künftig ein breites Angebot. Was dies bedeutet, kann jeder ermessen, der selbst einen zu pflegenden Angehörigen hat. Die Betroffenen werden fachmännisch versorgt, kommen mit anderen Menschen zusammen.
Mehr Lebensfreude
Durch gemeinsame Aktivitäten mit anderen Menschen erfahren sie mehr Lebensfreude, was sich wiederum positiv auf ihre Gesundheit auswirkt und dadurch die Gesellschaft von möglichen Zusatzkosten entlastet. Die Angehörigen wiederum werden durch die Pflegeangebote entlastet.
Auch das Umland ist Einzugsgebiet
Und sollten nicht alle Plätze mit Blumberger Bürgern besetzt werden, ist auch das Umland ein potenzielles Einzugsgebiet, wie schon jetzt bei der Tagespflege. Als Glücksfall kann gewertet werden, dass mit Ewald Gut jener Blumberger Bürger wieder Architekt ist, der schon das Betreute Seniorenwohnen, das Pflegeheim "Haus Eichberg" und zusammen mit seinen Kollegen Hans Thoma und Gerhard Ditsch auch die abgebrannte Eichbergsporthalle wieder aufgebaut hat.
Architekt ein Glücksfall
Er kennt das Gelände und die dortige Beschaffenheit, und Bürgermeister Markus Keller würdigte beim Spatenstich seinen Entwurf als gelungen. Als weiterer Glücksfall darf gewertet werden, dass neben dem Architekten viele Blumberger Unternehmen wie ibs/Schweizer, die Tiefbaufirma Steuer und die Hochbaufirma Steuer Aufträge erhielten, die sich auskennen. Auf den Neubau darf man gespannt sein.