Blumberg – Standing Ovations, minutenlanger Beifall und Tränen: Mit einem mitreißenden und bewegenden Herbstkonzert verabschiedete sich Michael Jerg nach 32 Jahren als Dirigent der Stadtkapelle Blumberg. Der Dirigent und die Aktiven demonstrierten eindrucksvoll, weshalb die Stadtkapelle Blumberg zu den Aushängeschildern im Blasmusikverband Schwarzwald-Baar gehört und seit Jahrzehnten in der Höchststufe spielt. Das Publikum in der ausverkauften Stadthalle war begeistert. Darunter waren auch Bürgermeister Markus Keller mit seiner Gattin Ruth, Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier, der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei mit Gattin, Landrat Sven Hinterseh und der frühere Landtagsabgeordnete Franz Schuhmacher. Aus Aachen war sogar der frühere TRW-Werksleiter Klaus Essel mit seiner Gattin angereist.

Es ist ein besonderer Abend, und alle spüren das. Als die Musiker auf die Bühne gehen, wird es außergewöhnlich ruhig. Die Vorsitzende Angelika Sedlak spricht bei der Begrüßung von einem besonderen Konzert und einem besonderen Programm. Ein besonderer Dank gilt dem Publikum: „Ohne Ihre Treue könnten wir diese Halle nicht jahrzehntelang füllen.“
Humorvoll moderieren Werner Vogt und Susanne Freitag das Programm, das mit John Williams „Evening at Pops“ beginnt. Ein kurzer Trommelwirbel, voller Orchestersound, einzelne Register, Soli und leisere Passagen: Schon dabei zeigen der Dirigent und die Stadtkapelle die große Bandbreite der Blasmusik. Die Anforderungen steigern sich bei „Puszta„ von Jan von der Roost, vier völlig unterschiedliche Sätze mit vielen Tempi-Wechseln und technischen Finessen. Bei John Williams „Swings“ verstärken die Musiker den Groove durch Fingerschnipsen, das Publikum geht im Rhythmus mit. Mit „Porgy and Bess„ erreichte die Stadtkapelle beim Wertungsspiel in Mundelfingen 97,5 von 100 Punkten, das Publikum hört, weshalb. Voller Groove dann bei „Glenn Miller in Concert“, die Stadthalle wippt im Bigbandsound.
Die Dramaturgie steigert sich mit All Time Favorites von Naohiro Iwai, einem Lieblingskomponisten der Stadtkapelle, bevor die Musiker mit dem Stück „80er Kulttour“ die Halle mit dem „Skandal im Sperrbezirk“ rocken und das Publikum beim Stück „Sternenhimmel“ mitsingt. Voller Bigbandsound dann wieder bei „James Last -Partykracher.
Die Stimmung im Saal steigert sich. Den Titel „Music“ von John Miles hat Michael Jerg, wie viele andere Stücke auch, selbst für die Stadtkapelle arrangiert, es zählt zu seinen Lieblingsarrangements, einfühlsam intoniert vom Blumberger Sänger Thomas Sausen. Mit dem Auftritt von Anja Schmieder erfüllte sich für den Dirigent ein Herzenswunsch. Mit ihrem Vater Harald Schmieder sang sie „Amigos para siempre“, mit ihren Schwestern Regina und Sabine intonierte sie das Stück „Think“ und zum Abschluss sang sie „I will allways love you“.
Und dann kam „Thank you for the Music“: das letzte Stück im Programm. Bei diesem bekannten Titel der schwedischen Popgruppe Abba schwang zwischen den Takten Wehmut mit, mit Tränen in den Augen vollendeten die Musikerinnen und Musiker auch dieses Dankeschön, das allen im Saal galt: dem Dirigenten, der Stadtkapelle und dem Publikum. Allein dafür gebührt ihnen schon höchster Respekt.
Michael Jerg wird sich künftig wieder in Reihen der Aktiven einreihen. Die Dirigentenstelle soll demnächst ausgeschrieben werden.
Ehrungen
Heinrich Glunz, Präsident des Blasmusikverbands Schwarzwald Baar, zeichnete Peter Deininger für 50 aktive Jahre mit der Goldenen Ehrennadel des Bundesverbands Deutscher Blasmusikverbände aus und ernannte ihn zum Ehrenmitglied im Verband. Für 25 aktive Jahre wurde Astrid Mettler ausgezeichnet, zum C3-Dirigentenschein gratulierte Glunz der noch jungen Jule Schmid. Die Vorsitzende Angelika Sedlak würdigte die Geehrten liebevoll. Peter Deininger habe sich auch jahrelang im Vorstand der Bläserjugend engagiert, und er sei der Einzige in der Kapelle, nach dem ein Getränk benannt sei: „Peng“ oder „Peter Peng“. (blu)
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