Der neue Blumberger Realschulrektor Sven Dorn sitzt an seinem Arbeitsplatz und freut sich. „Ich bin froh, dass es mit der Stelle geklappt hat.“ Drei Jahre lang unterrichtete er zuletzt an der deutschen Schule in Doha, der Hauptstadt von Katar, von dort nahm er viele Erfahrungen mit. Vom Kindergartenalter bis zum Internationalen Baccalauréat, vergleichbar mit dem deutschen Abitur, wurden alle Kinder in einer Ganztagsschule betreut und unterrichtet.
Das deutsche Bildungssystem habe vor allem in den arabischen Ländern einen hohen Stellenwert, sagt Sven Dorn im persönlichen Gespräch. Die insgesamt rund 330 Kindern kamen in Spitzenzeiten aus bis zu 35 Nationen, davon waren etwa 20 bis 25 Prozent deutsch.
Die bunte Zusammensetzung der Klassen aus so vielen Nationen sei etwas Besonderes, Sven Dorn hat sich gewundert, „wie gut es funktioniert hat.“ Die Kinder hätten ihre Länder in Präsentationen vorgestellt, alle hätten voneinander gelernt. Nach Deutschland und Blumberg nahm er als Erfahrung die dort gelebte Toleranz mit: „Jeder hatte ein Stück Verständnis für andere und deren Kultur gehabt.“
Das Land freut sich auf die Fußball-WM
Im Moment fiebere das Land der Fußball-WM 2022 entgegen. Katar sei sehr froh, dass das Land die WM bekommen habe. Jetzt werde die Infrastruktur ausgebaut, auch im öffentlichen Nahverkehr durch Verkehrsmittel wie die Straßenbahn, das habe es vorher nicht gegeben.
Zu Blumberg hat Sven Dorn auch einen persönlichen Bezug. Sein Großvater Ernst Dorn sei hier schon Rektor der Haus- und Landwirtschaftsschule gewesen, sein Vater Rupert Dorn wuchs in Blumberg auf.
Persönlicher Bezug
Sven Dorn selbst hat an der Blumberger Realschule während der Ausbildung ein Blockpraktikum absolviert. Die Atmosphäre im Kollegium habe er als sehr angenehm empfunden, „die Schüler waren strebsam.“
Froh ist er, dass er mit seinem Vorgänger Egon Bäurer, der jetzt pensioniert ist, eine intensive Übergabe machen konnte. Eine große Unterstützung sei Schulsekretärin Elke Zimmermann. Das neue Kollegium habe er auch schon ein bisschen kennengelernt, die Kolleginnen und Kollegen seien offen, leistungswillig und arbeitsam.
Der neue Rektor ist sich sicher, dass er auf ein gut vorbereitetes Feld treffe, jetzt müsse er alles kennen lernen. Dorn erwähnt auch, dass er keinen Konrektor habe, weil der bisherige Konrektor Thomas Schultis jetzt Rektor der Karl-Brachat-Realschule in Villingen ist. Er hoffe, dass er bis zum Schuljahrshalbjahr einen Nachfolger erhalte. Allerdings habe die Schule ein Schulleitungsteam mit vier Lehrern, die ihn unterstützen würden.
Schulcampus wird Veränderungen bringen
Wo sieht der neue Rektor die Realschule in Zukunft? Blumberg hätte mit dem Schulcampus ein großes Projekt zu verwirklichen. Er denke, dass der Campus noch einige Veränderungen bringen werde, auch für die Realschule. Weiterführen will er auf jeden Fall die Bemühungen seiner Vorgänger, in Hüfingen und seinen Teilorten sowie Richtung Geisingen für die Realschule Blumberg zu werben.
Zur Person
Sven Dorn (36) wuchs in Donaueschingen mit einem älteren Bruder und einer jüngeren Schwester auf. Nach dem Abitur in Donaueschingen und dem Zivildienst am Kreiskrankenhaus Donaueschingen studierte er an der PH Freiburg die Fächer Mathematik, Geographie und Politikwissenschaften für das Lehramt. Im September 2009 begann er an der Karl-Brachat-Realschule in Villingen-Schwenningen sein Referendariat, im September 2010 trat er an der Realschule in Alpirsbach seine erste Stelle an. Im Kollegium dort lernte er auch seine Frau Maike kennen. Sie heirateten und haben einen Sohn. Von August 2016 bis August 2019 unterrichtete er an der deutschen Schule in Katar.