Die Liberalen in Blumberg luden zu ihrem Abschlussgespräch dieses Mal in einer Telefonkonferenz via Skype ein: Man hört und sieht sich über den Bildschirm. Mit dabei waren Fraktionssprecher Werner Waimer mit seinen Stadtratskollegen Detlev Dillmann und Michael Zier sowie der FDP-Ortsverbandsvorsitzende Mirko Theel.
Pressegespräch erstmals als Telefon-Konferenz
Wegen Corona fand das Pressegespräch erstmals als Telefon-Konferenz statt. Das Breitband mache so etwas erst möglich, ebenso Home-Schooling und Home-Office, erklärte Werner Waimer. Für Blumberg sei das Glasfasernetz ein großer Vorteil. „Das Breitband ist für mich ein Meilenstein“, so Waimer, er sei schon von seinem ehemaligen Beruf, wo er jahrelang auf Montage im Bereich der Atomkraftwerke tätig war, ein Technikfan. Das Breitband komme vor allem auch Familien zugute, deren Mitglieder weit voneinander entfernt lebten. Im Nachhinein sei er froh über den konsequenten Ausbau. Mirko Theel bekräftigt das. Ein Thema werde das 5G-Netz sein, sagte Werner Waimer, ganz besonders auch im Hinblick auf das 20 Kilometer entfernte Mercedes-Testzentrum. „Wichtig ist, dass wir beim Thema 5G die Menschen mitnehmen, sonst scheitert dieses Projekt.
Schulcampus
- Die FDP habe sich von Anfang an für eine nachhaltige Bauweise eingesetzt und werde das auch in Zukunft tun. So werde die Fassade zum Teil aus Holz sein statt aus reinem Beton. Ein Thema werde die Energiefrage sein: Was nutzen wir: Nahwärme der Energieversorgung Südbaar, vielleicht auch Sonnenenergie? Waimer weist auch auf das Thema Wasserstoff hin. Auch für Detlev Dillmann stimmt diese Richtung: So sollte der Schulcampus gebaut werden. Mirko Theel weist auf die Holzmanufaktur von Florian Fluck in Riedböhringen hin, der zeige, das man Holzhäuser auch bis zu 18 Stock hoch bauen könne. Beim Verkehr „brauchen wir ein Gesamtkonzept, um zu sehen, woher der Quellverkehr kommt, wo er hinfährt und wie die Verkehrsströme laufen.“ Wenn das neue Baugebiet unterhalb des Freibads komme, dürfe es nicht so sein, dass der ganze Verkehr durch die Weiherdammstraße fahre.
Neuer Schulverbund
- Aktiv angehen solle man 2021 den geplanten Schulverbund Werkrealschule-Realschule. Die FDP sehe die Notwendigkeit des Schulverbunds. Der Hauptgrund: „Wir müssen alles tun, um die Werkrealschule zu erhalten.“ Schüler hätten dort die große Chance, eine handwerkliche Ausbildung zu machen. „Unser Handwerk und die mittelständigen Betriebe suchen händeringend Azubis und Mitarbeiter. Die Werkrealschule und die Realschule ist meiner Meinung nach der richtige Verbund, um etwas Starkes zu machen“ sagte Werner Waimer. Gutes Beispiel sei die Werkrealschule in Löffingen, die mit der Realschule einen Verbund bildet.
Wohnraum
- In der Haushaltsrede hatte Waimer angesprochen, man sollte neue Wege suchen, um Baugebiete zu finanzieren. Wenn die Stadt ein Baugebiet erschließe, koste dies große Summen, die Stadt müsse die Mittel jahrelang vorhalten. Wenn jetzt ein privater Investor tätig werden wolle, sei dies ein neuer Schritt, und man dürfe gespannt sein.
Gewerbe
- Werner Waimer betonte, für das Gewerbe benötige die Stadt neue Flächen. Im Gewerbegebiet Vogelherd liege noch eine recht große Fläche brach. Detlev Dillmann wies darauf hin, in Riedböhringen bestehe noch die Möglichkeit, das bestehende Gewerbegebiet an der B 27 zu erweitern.
Sportstättenmanagement
- „Wir haben in der Kernstadt künftig zwei Sportplätze (Stadion und Kunstrasen), zwei Sporthallen (Eichberg- und Realschulsporthalle) sowie Plätze und Mehrzweckhallen in Teilorten“, begann Werner Waimer. Die FDP möchte einen Gedankenanstoß anregen, ob so ein Sportstättenmanagement machbar und sinnvoll wäre, für die Kernstadt und die Teilorte. Einfach einmal ausloten, was es da für Möglichkeiten gebe.
Jugend
- Mit Sorge beobachtet Detlev Dillmann die Situation der Kinder und Jugendlichen, auch bezüglich Corona. Im Grunde seien sie die Verlierer. Er sei Mitglied in einer Arbeitsgruppe, die sich damit befasse, wie es mit der Jugendarbeit in Blumberg weitergehen soll. Sie, darunter Vertreter der Stadt, der Behörden, Vereine und Schüler, hätten sich bislang vier Mal getroffen, die Gespräche seien sehr konstruktiv gewesen. Dillmann möchte forcieren, dass sie schneller zu einem Ergebnis kommen und Ideen umsetzen können: Wir brauchen einen Jugendpfleger. „Die Jugendlichen hatten mehr als ein Jahr lang keine Betreuung mehr.“ Deshalb wünsche er, „dass wir im ersten Halbjahr 2021 etwas erreichen können.“ Dillmann sieht dies auch bei seinen Kindern, die noch schulpflichtig seien und in Vereinen integriert waren. Wenn hier nicht bald eine Entlastung erfolge, gebe es für viele Familien eine Überlastung. Optimistisch stimme ihn, dass viele gesagt hätten, auch Vereinsvertreter, sie stünden als Ansprechpartner zur Verfügung.