Die Konzeption des neuen Museums präsentierte Vereinsmitglied Jürgen Mahler dem Gemeinderat in Anwesenheit zahlreicher Zuhörer. Er skizzierte ein Museum, das sich in fünf Themenbereichen inhaltlich auf die Erforschung und Darstellung der Blumberger Historie und ihrer Besonderheiten konzentrieren wird. Er berichtete von einer vorgesehenen Einrichtung mit Alleinstellungsmerkmal, die unter anderem die Phase des für die Region einzigartigen Doggererzabbaus in Blumberg in unterschiedlichen Facetten beleuchtet.

Ein touristischer Effekt

Dabei soll das Heimatmuseum eine Bereicherung im touristischen Angebot Blumbergs werden und auf Initiative des einheimischen Geschichts- und Heimatvereins der „Wurzelsucher“ in der Scheffelschule seinen Platz finden soll.

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Der vor wenigen Wochen neu zum Vorsitzenden gewählte Hermann Zorbach stellte während der öffentlichen Gemeinderatssitzung erfreut fest, dass das seit 2015 verfolgte Vereinsziel der Einrichtung eines Museums, welches die Vergangenheit und Gegenwart der Stadt mit allen ihren Besonderheiten präsentiert, in naher Zukunft Wirklichkeit werden kann.

Die Ausstellung der Heimat- und Geschichtsvereins Wurzelsucher unter den Arkaden gegenüber der Bibliothek stößt auf reges Interesse bei ...
Die Ausstellung der Heimat- und Geschichtsvereins Wurzelsucher unter den Arkaden gegenüber der Bibliothek stößt auf reges Interesse bei den Festbesuchern. | Bild: Conny Hahn

Bürgermeister Markus Keller verwies darauf, dass die mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts des neuen Schulcampus frei werdenden Räumlichkeiten in der Scheffelschule ein idealer Ort für die Einrichtung eines Museums seien. Er betonte aber, die bislang vier Millionen Euro Mehrkosten könnten den Bau des zweiten Schulbauabschnitts längerfristig verzögern. Daher seien Terminverschiebungen bei der Einrichtung des Museums möglich. Keller attestierte den „Wurzelsuchern“ reichlich Engagement, Herzblut und dankte für den Einsatz der Geschichtsforscher in unzähligen und unbezahlbaren ehrenamtlichen Stunden.

Das Museum ist in folgende Bereiche gegliedert: Geologische Besonderheiten einschließlich der Geologie des Wutachgebiets; Entstehung des geologischen Profils von Blumberg und dem Zollhausried inklusive der für die Region relevanten Flussgeschichte; Burg- und Schlossgeschichte der Stadt; Entstehung und Abbau des Doggererzes sowie gegenwärtig geologisch und geschichtlich interessante Standorte. Speziell angefertigte Wandtafeln und zahlreiche Modelle, die unter der Leitung von Hobby-Modellbauer Jürgen Mahler mit etlichen Schulklassen und Freiwilligen entstanden sind und entstehen, garantieren ein lebendiges Museum.

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Neben der bekannten und bereits bestehenden Modellanlage zum Doggererzabbau sind bereits ein Modell des Neubaus des Schlosses oder ein Schichtmodell des Blauen Steins in Planung. „Spenden für das Museum sind stets willkommen“, schloss Mahler seine Präsentation.

Mix aus Tafeln, Animation und Digitalisierung

Bürgermeister Keller sprach von einem spannenden und interessanten Aufbau. Er appellierte, das Thema der Digitalisierung und Animation als ständige Begleiter in das Museumsangebot zu integrieren. „Damit sich auch die junge Generation mit dem Angebot im Museum identifiziert, benötigt es einen Mix zwischen Tafeln, Animation und Digitalisierung“, fuhr Markus Keller fort. Ratsmitglied Werner Waimer empfahl, die jüngere Geschichte der Stadt, insbesondere die Zeit ab 1930 und die Industrialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg in die Museumskonzeption zu integrieren.

Gesamte Geschichte nicht abdeckbar

Keller ergänzte, dass es aus Kapazitätsgründen wohl nicht möglich sei, die gesamte Geschichte der Stadt Blumberg abzudecken. Grundsätzlich gebe es bezüglich eines Museums jedoch keine Denkverbote. Rainer Gradinger lobte die Unterteilung der geplanten Einrichtung in fünf Themenbereiche, die andernorts so nicht vorhanden sind. In Bezug auf das Thema Digitalisierung sicherte Vorsitzender Hermann Zorbach Besserung zu, da sich mit Vereinsmitglied Ralf Volz bereits ein EDV-Kenner für die Erstellung einer Internetseite gemeldet habe.