Blumberg – Der Lkw-Unfall am Donnerstag auf der B 27 bei Blumberg sorgt für weitere Diskussion. Dabei geht es erneut um die Sicherheit des viel frequentierten Geh- und Radwegs circa eineinhalb Meter unterhalb der Straße. Darüber befand sich der 40 Tonner in bedrohlicher Schräglage. Der Blumberger Norbert schreibt in einem Leserbrief: „Was wäre wenn der LKW vollends abgerutscht wäre?

Wie viele Schwerverletzte, gar Tote hätte es geben können?“ Er fordert die Verantwortlichen dazu auf, endlich eine Ortsbegehung an dieser besagten Stelle durchzuführen und ernsthaft zu überlegen, dort eine durchgängige Leitplanke zu installieren. Es gebe auch Leitplanken, welche, die LKW‘s standhalten. Auf der anderen Straßenseite, so Hinsch, „befindet sich doch auch Eine, obwohl dort kein Weg verläuft.“

Der Fahrer des 40 Tonners mit Esslinger Kennzeichen, der Dämmmaterial mit Bestimmung Murg geladen hatte, hatte war nach eigenen Angaben einem Rettungswagen mit Martinshorn ausgewichen, der ihn bei Gegenverkehr überholen wollte. Dabei kam er auf die unbefestigte, und durch den strömenden Regen aufgeweichte Bankette, geriet nach rechts in Schräglage und musste bis zur Rettung durch einen Kran und eine Seilwinde einer Spezialfirma durch ein Abstütz-System der Hüfinger Feuerwehr gesichert werden.
Was die Stadt Blumberg sagt
Braucht man eine Leitplanke oder einen anderen Schutz der Fußgänger und Radfahrer? Die Stadt Blumberg hatte dies schon auf der Verkehrsschau 2018 beantragt, teilte Hauptamtsleiterin Nicole Schautzgy am Freitag auf Anfrage des SÜDKURIER mit. In der Verkehrsschau 2020 sei dazu folgendes festgehalten worden: Nach einer Zahlenerhebung durch die Straßenmeisterei 2016 „ergab sich keine Notwendigkeit für eine Leitplanke“. Der Fußweg sei von der Straße durch einen abflachenden Grünstreifen getrennt, der zu kurz und zu flach sei, als dass er ein erhöhtes Gefahrenpotential darstelle.
Zudem herrsche in diesem Abschnitt ein Tempolimit von 70 km/h, wonach die Voraussetzung mit mindestens 100 km/h nicht erfüllt sei. In den letzten Jahren seien dort nur zwei Unfälle vermerkt, wobei hierbei kein Autofahrer bis auf den Fußgänger/Radweg vorgedrungen sei. „Die Vertreter des Polizeipräsidiums Konstanz, des Straßenbauamts und des Straßenverkehrsamtes sprechen sich daher gegen das Errichten einer Leitplanke aus und lehnten den Antrag der Vertreter der Stadt Blumberg ab.“ Weitere Verfahrensschritte müssten an das Regierungspräsidium geleitet werden.
Der Blumberger Norbert Hinsch sieht die dramatische Szene auf der B 27 am 19. Januar 2019 vor dem Kreisel noch heute vor sich. Eine 80-jährige Autofahrerin, die auf der B 27 aus Richtung Donaueschingen nach Blumberg fuhr, hatte den vor dem Kreisel an der Stadteinfahrt stockenden Verkehr zu spät erkannt. Um ein Auffahren zu verhindern, lenkte sie ihr Fahrzeug nach rechts. Dabei kam sie von der Bundesstraße ab, streifte noch ein Auto vor ihr und landete schließlich auf dem Fuß- und Radweg neben der Straße Richtung Sauweg und Nordwerk. Norbert Hinsch war damals mit einer Walkinggruppe nicht weit vom Unfallort entfernt. „Wir hätten keine Chance gehabt, dem Pkw auszuweichen.“