Das Verkehrskonzept für den künftigen Schulcampus wird im Zusammenhang mit dem Baufortschritt entwickelt. Darauf einigte sich der Gemeinderat auf Vorschlag von Bürgermeister Markus Keller. Das einzige, was der Gemeinderat beschloss, sind Kasseler Borde für die Bushaltestellen, um dort behindertengerecht ein- und aussteigen zu können. Das Konzept über die Verkehrsführung in der Achdorfer Straße hatte der Gemeinderat schon intensiv diskutiert, sich aber nicht auf eine Variante einigen können. Aus den verschiedenen Vorschlägen hatte die Verwaltung dann drei Varianten entwickelt. Alle drei haben Bushaltestellen sowie einen HoppOn/HoppOff-Bereich für Elterntaxis entlang der Achdorfer Straße.
Drei Varianten
- Variante 1: Die Achdorfer Straße wird wie bisher in beide Richtungen befahren.
- Variante 2: Die Achdorfer Straße wird von der Uchbahnstraße kommend eine Einbahnstraße.
- Die Variante 3: Die Achdorfer Straße wird grundsätzlich zweispurig befahren. Von Osten ist eine Durchfahrt nur für Busse möglich. Sonst läuft der Verkehr als abknickende Vorfahrt in die Straße Ob der Kehr, die von Nord nach Süd zur Einbahnstraße wird.
Straßenverkehrsamt für Einbahnstraße
Das Straßenverkehrsamt und Busfahrer hätten sich für die Einbahnstraße ausgesprochen, wonach der Verkehr über die Uhlandstraße wieder auf die Hauptstraße fährt.
Für die Freie Liste votierte ihr Sprecher Hannes Jettkandt für die erste Variante, sprich Verkehr in beide Richtungen wie bisher. In den Tages- und Nachtstunden bestehe außerhalb des Schulbeginns und Schulendes ein geringes Verkehrsaufkommen, sagte Jettkandt, der selbst in der Achdorfer Straße wohnt: „Die Verkehrssicherheit für Schüler, Pkws und den Busverkehr sehen wir als gewährleistet an.“
Optimierung der Bushaltestellen
Ausdrücklich begrüße die Freie Liste die Optimierung des Bushaltestellen für den Ein- und Ausstieg. Wenn ein Bus vor der Schule halte, werde die Fahrbahn verengt und der Verkehr dadurch verlangsamt. Eine Einbahnstraße würde Umweg-Verkehr produzieren. Den Abbiegeverkehr von der Achdorfer Straße in die Spielstraße Ob der Kehr sehe die Freie Liste kritisch, weil in Ob der Kehr keine Gehwege vorhanden seien. Eine Probephase sei derzeit nicht sinnvoll, weil dies eine Probe für einen Zustand wäre, „der noch gar nicht existiert.“ Eventuell könne man in drei bis vier Jahren noch einmal darüber diskutieren.
Die SPD-Fraktionsvorsitzende Ursula Pfeiffer sprach sich klar für Variante 1 aus. Warum sollte man jetzt etwas ändern? Eine Einbahnstraße (Variante 2) würde zu einer Verdichtung führen, besonders an der unübersichtlichen Einmündung von der Uhlandstraße in die Hauptstraße, die jetzt schon gefährlich sei. Variante 3 sei gar nicht annehmbar, weil Ob der Kehr der Fußweg vieler Schüler sei und dort auch Menschen vom Betreuten Wohnen die Straße überquerten.
FDP für Einbahnstraße
FDP-Sprecher Werner Waimer favorisiert wie die Verkehrsschau die Variante 2. Die zu erwartenden anderen Baustellen würden die Situation noch einmal verschärfen. Der fraktionslose Stadtrat Hermann Zorbach schloss sich der Freien Liste an. Demnächst gebe es dort drei bis vier Großbaustellen. Der zweite Bau für das Servicehaus Sonnenhalde könnte nur über die Goethestraße angefahren werden. Zorbachs Vorschlag: „Wir sollten die Verkehrsführung in der Achdorfer Straße so lassen bis alle Neubauten stehen.“
CDU für Variante 3
Für die CDU nahm ihr Sprecher Dieter Selig Stellung: Variante 1 sei aus verkehrsrechtlicher Sicht nicht durchsetzbar, weil durch die Bushaltebucht gegenüber der Sporthalle eine Engstelle entstehen würde. Zudem würde eine Bushaltebucht dort den Pausenhof der Realschule verkleinern. Bei Variante 2 müsste der komplette Baustellenverkehr über die Uhlandstraße abfahren, die CDU sei einstimmig für die Variante 3. als Stadtrat Zorbach darauf hinwies, dass dies bei künftigen Großveranstaltungen in der Eichbergsporthalle ein Unding sei, schlug Dieter Selig ein Schild „Busverkehr von Montag bis Freitag“ vor.