Stadtrat Herrmann Zorbach ist seit 30 Jahren im Gemeinderat. Die Ehrung soll nächstes Jahr nachgeholt werden, mit mehr Publikum als bisher möglich. Wir baten ihn um einen Rückblick. Seine erste und gleichzeitig persönliche Erfahrung seit seinem Einstieg in die Ratsarbeit 1980, damals als Mitglied der SPD-Fraktion: „Information ist Bring- und Hohlschuld gleichermaßen.“ Die Hohlschuld einzulösen liege im eigenen Ermessen; die Bringschuld einzulösen im Ermessen anderer zum Beispiels des Ratsvorsitzendem oder Fraktionssprecher.

Das könnte Sie auch interessieren

Von Beginn an habe er, ob gewähltes Ausschussmitglied oder nicht, praktisch sämtliche Sitzungen von Ausschüssen, Kommissionen oder Arbeitskreisen des Gemeinderats besucht, um seiner „Hohlschuld“ gerecht zu werden. Diese Form der Ratsmitarbeit, die bis zum 28. Oktober 2014 gegolten habe, und immer wieder gute Anregungen zum Wohl der Stadt erbracht habe, habe Bürgermeister Markus Keller ohne entsprechenden Gemeinderatsbeschluss beendet (nach Rücksprache mit den Fraktionssprechern).

Erfolgsbeispiele

Als Beispiele der alten Praxis nennt Stadtrat Zorbach die Ersparnis von 150.000 D-Mark, weil der Brandweiher in Riedböhringen nach einem von ihm vorgeschlagenen Färbeversuch nicht saniert werden musste. Eine der folgenreichsten Fehlentscheidungen sei die südliche Ortsumfahrung der B314 von Epfenhofen gewesen.

Das könnte Sie auch interessieren

Zu den weitreichendsten Entscheidungen für Blumberg, die er mittragen durfte, gehöre die Gründung der „Energieversorgung Südbaar“ mit dem Aufbau einer Gasversorgung, bei der er im städtischen Beirat vertreten war. Der andere Gründungspartner war das Kraftwerk Lauffenburg als Geldgeber; Blumberg brachte sein städtisches Stromnetz in die damalige fifty-fifty Gesellschaft ein. Bei den den Städtepartnerschaften mit Valdoie und Kunszentmiklós habe er jeweils zu den Blumberger Vorbereitungsteams gezählt.

Idee mit Straßenname

Von ihm stamme auch die Idee, mit einer Straße an den badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb, zu erinnern, der Blumberg Ende 1950 die von den Nazis abgesprochenen Stadtrechte wieder verliehen hatte. Er habe sich auch, zusammen mit der SPD-Fraktion, für die Anstellung eines städtischen Jugendpflegers eingesetzt. Zu seinen Erfolgen zähle auch, nach fünfjährigem, ständigen Nachbohrens bei der Verwaltung im Bürgerauftrag für ein zufriedenstellendes Ergebnis der Pflanzinsel „Im Winkel“ gesorgt zu haben.

Das könnte Sie auch interessieren

Sein Fazit: „Mit meiner bürgerorientierten Ratsarbeit – stets nach dem Prinzip „Gemeinnutz vor Eigennutz“ – bin ich nach über 30 Jahren zufrieden, nicht zuletzt deshalb, weil mich Blumbergerinnen und Blumberger mit einem überzeugenden Wahlergebnis erneut in den Gemeinderat berufen haben, als mich die Umstände dazu gezwungen hatten, als Einzelkandidat bei der Kommunalwahl anzutreten.“