Bei den neuen Baugebieten in der Stadt geht es voran. In Waldhausen sind bereits die Bagger angerollt und die Erschließung von „Hinterm Kirchle III“ hat begonnen. Ähnlich soll es jetzt auch beim Gebiet am Bregenberg vorangehen. Wie Bürgermeister Micha Bächle schon mehrfach betonte, wolle man auch hier schnell in die Erschließung, um den Interessenten entsprechende Grundstücke anbieten zu können.
Ein weiterer Schritt in diese Richtung wurde getan. Die Bräunlinger Stadträte haben dem aktualisierten Bebauungsplan für das Gebiet zugestimmt, auch die Vergabe für den ersten Abschnitt der Erschließung ist auf den Weg gebracht. Doch nicht, ohne einzelne Punkte noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Besonders groß war die Freude über die guten Angebote der Unternehmen.
Wesentlich günstiger
Das Baugebiet scheint für die Baufirmen interessant zu sein, so der Bürgermeister. „Wir haben bereits sechs ordentliche Angebote, alle innerhalb der kalkulierten Kosten.“ Mit rund 3,1 Millionen Euro Kosten sei man dabei rund 700 000 Euro unter der Kalkulation. „Das kommt schließlich den Bauherren zugute“, so Bächle. Dennoch werde das Neubaugebiet ein Kraftakt für die Stadt. Hinsichtlich der Vorfinanzierungen und schließlich sei 2020 auch der Hochbehälter in dem Gebiet Thema. Bereits im September soll es mit dem Bauen losgehen. Angesetzt sei das dann etwa bis Ende 2020.
Die geringen Kosten sorgten für viel Lob aus den Reihen der Stadträte: „Es ist erfreulich, dass es so läuft. Ist bei der Erschließung auch festgehalten, dass die Arbeiten ausschließlich über die neue Zufahrt erfolgen?“, erkundigte sich FDP-Sprecher Armin Ewald. Die führe von der Donaueschinger Straße ins neue Baugebiet und nicht über die bestehende Bregenbergstraße. Ihm sei die Formulierung „zu soft“, dass laut Planungsbüro der „Hauptanteil über die neue Zufahrt führe.“ „Wir müssen das klar deutlich machen. Sonst haben wir ein Problem auf der Straße“, so Ewald.
Viele Details im Auge
Wie sind die erlaubten Dachformen, darf eine Einfriedung für Grundstücke bis zum Boden reichen, welche Baumarten sind gestatt? Anregungen gab es aus den Reihen der Räte viele. Etliche davon wurden nun in den Plan mit aufgenommen, nicht alle konnten aus Sicht der Planer jedoch umgesetzt werden. „Der Plan ist sehr gut durchdacht. Was mir nicht gefällt, sind die Festlegungen in Bezug auf die Dachformen. Ich bin für freies Bauen, die Bauherren sind da zu arg eingeschränkt“, sagte SPD-Stadtrat Peter Ebnet. Man habe hier jedoch lediglich die Dachneigung begrenzt, nicht aber die Form. „Damit es nicht zu wild wird“, so Planerin Sabine Bockhacker vom Esslinger Planungsbüro Project.
Bedachungsformen und auch die Farbe der Ziegel war bereits in vergangenen Sitzungen des Gremiums Thema für den Bregenberg. Hier entschied der Rat sich schließlich dazu, etwa auch Pult- und Flachdächer zuzulassen. Bei den Ziegeln sollen mehrere Rot- und Grautöne möglich sein.
Laut Bockhacker gelten für das Gebiet auch Auflagen in Bezug auf den Wasserschutz: „Gewisse Öle und Schmierstoffe dürfen hier später nicht benutzt werden.“ Das, sowie die vielen Pflanzgebote auf Privatgrund müssen jedoch später von der Stadt kontrolliert werden: „Es liegt an der Kommune, das zu prüfen“, so Bockhacker.
Einfriedung der Grundstücke
Was vom Gremium schließlich doch noch geändert wurde: die erlaubte Höhe für die Einfriedungen der Grundstücke, also Zäune, Mauern, Hecken: „Die erlaubte Höhe reicht bis zu 1,20 Meter. Es zeigt sich aber schon im Galgenberg, dass das zu niedrig ist“, sagte Peter Ebnet. So etwas könne schließlich zu Streit unter Nachbarn führen. Er beantragte schließlich, die Höhe bis auf 1,50 Meter zu erlauben. Das wurde schließlich mit zehn Zustimmungen und acht Gegenstimmen auch so beschlossen.
Die Diskussion ging schließlich bei den vorgesehenen Abständen so ins Detail, dass Micha Bächle davor warnte, hier keine zeitliche Verzögerung zu schaffen: „Es wurde alles oft diskutiert, wir befinden uns jetzt am Ende und wollen im Herbst bauen.“ Weitere Änderungen im Bebauungsplan könnten eine weitere Offenlage und damit eine Verschiebung des Zeitplans bedeuten.
Hochbehälter
Für das neue Gebiet soll es einen zusätzlichen Hochbehälter zur Wasserversorgung geben. Ein Löschwasserbehälter sei zwar nicht notwendig, aber im oberen Bereich der Goethestraße sei der Wasserdruck zu gering: „Da kommen sonst nur Tropfen“, erklärte der Planer. Man arbeite daran und sei guter Dinge, das der Behälter bereits stehe, wenn die ersten Bewohner kommen. Der bereits bestehende Hochbehälter werde erhalten. Die Absicht dahinter: So erreiche man eine Verbesserung für das gesamte Wassernetz. „Es war auch die Intention, das so zu handhaben“, sagte Bürgermeister Micha Bächle.