In den wilden Westen – und exakt in das Jahr 1878 – nahm die Schauspielfasnet der Narrenzunft ihre Besucher mit. Viele Indianer, etliche Gangster, Gefangene, Cowboys und Cowgirls machten die Stadthalle zu ihrem Revier. Ein Marterpfahl, ein Windrad und eine Westernkneipe wurden aufgebaut und sogar Schienen für die moderne Eisenbahnlinie im wilden Westen gelegt. Auch die dazu immer passende Musik wurde gespielt. All das ergab einen tollen närrischen Nachmittag im Westernstil, bei dem das "Leiä-Bier" immer wieder seinen Einfluss auswirkte.

So tanzen die Cowboys Video: Simon, Guy

In Winnetou-Stimmung

Ensprechende Winnetou-Stimmung empfing am gestrigen Nachmittag die Besucher in der vollbesetzten Stadthalle, die in den Brändbach-Canyon im wilden Westen hineingeführt wurden. Dort hatte der Braumeister 1878 das Flaschenbier mit seinen damals noch unbekannten Auswirkungen – bis hin zu Charakterveränderungen – erfunden.

Beim Indianerbiwak fordern die Indianerinnen mehr Mithilfe im Haushalt durch die wilden Männer.
Beim Indianerbiwak fordern die Indianerinnen mehr Mithilfe im Haushalt durch die wilden Männer. | Bild: Dagobert Maier

Unbeugsame Bewohner

Inmitten einer feindseligen Gegend lag das Dorf Brielinge, direkt neben dem wilden und kriegerischen Nachbardorf Döggingen, das seinen Gerstensaft nur in „Los Eschingä“ kauft. In Brielingä lebten die unbeugsamen Rothäute vom Stamm der kurzen Schenkel. Die Indianerfrauen dort hätten gerne mehr Mithilfe der Männer im Haushalt gesehen, anstatt dass diese immer nur das Kriegsbeil ein- und ausgraben.

Schienen werden für den Brägtalexpress in der Halle gelegt.
Schienen werden für den Brägtalexpress in der Halle gelegt. | Bild: Dagobert Maier

Vertriebene werden gut aufgenommen

Eine Gruppe vertriebener Indianer zog in das Dorf ein und wurde gut aufgenommen. Beim Friedenstanz und dem Song „Wild sind die Indianer, schwer ist der Beruf" wurde Obdach gewährt. Doch etwas später kamen einige Siedler ins wilde Indianerdorf und wollten die ahnungslosen Rothäute in eine Falle locken.

Achtung Überfall! Video: Simon, Guy

Zugschienen in der Halle verlegt

Der Gefangenenchor war zu hören, als die Insassen „Wir wollen einen heben, doch keiner ist da, der uns einen gibt“ sangen. Zugschienen wurden in der Halle verlegt, auf dem der „Brägtalexpress“ fuhr, bis ein gemeiner Überfall die Fahrt stoppte. Die Räuberbande erbeutete das Bier und floh.

Der Gefangenenchor besingt seine Sehnsucht - unter anderem nach Bier Video: Simon, Guy

Gerstensaft setzt richtig zu

Mit modernen Instrumenten kamen Windradbauer ins närrische Dorf. Doch trotz Mithilfe von Micha Bächle und Franz Schumacher wollte das Windrad nicht richtig laufen.Der Gerstensaft, diese böse Erfindung der Bleichgesichter, hatte dem roten Mann sehr zugesetzt, der länger brauchte, bis er wieder den Einweihungstanz der jungen Rothäute richtig wahrnahm.

Das Windrad will trotz Hilfe von Micha Bächle nicht so richtig funktionieren.
Das Windrad will trotz Hilfe von Micha Bächle nicht so richtig funktionieren. | Bild: Dagobert Maier

Geballte Kraft der Bräunlinger Fasnet

Zum Ende des närrischen Westernnachmittags bekamen die Besucher nochmals die geballte Kraft der Bräunlinger Fasnet zu spüren, als die historischen Fasnetguppen der Narrenzunft in die Halle einfielen und mit dem Auszug das mit viel Applaus gelobte närrische Westernspektakel beendeten.

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