Wenn ein Sturm über die Baar fegt, dann sind die Kreisstraßen bei Unterbränd im Wald meistens jene, die zuerst gesperrt werden. Nicht aus Schikane, sondern aus gutem Grund. Jeder der in der Gegend wohnt, weiß das. Wenn irgendwo Äste herunterregnen und Bäume auf die Straße krachen – dann da. Die Feuerwehr rückt abseits der Sperrung lediglich in den Wald aus, wenn jemand in Gefahr schwebt.
Gut, sollte man meinen. Es ist doch toll, wenn sich jemand darum kümmert, sich ein Bild der Lage verschafft und dann – zum Wohle aller – entscheidet, dass das Risiko für Leib und Leben schlicht zu groß ist. Alternative Wege gibt es auch.
Man mag es dann kaum glauben, wenn zu vernehmen ist, dass Verkehrsteilnehmer verschiedentlich am Sturmtag eine Absperrung kurzerhand auf eigene Faust verschieben. Mal kurz angehoben und vorbeigefahren, wird schon nichts passieren. Mit einer solche Aktion begeben sich nicht nur die Leute selbst in Gefahr. Sollte etwas passieren, dann sind es andere, die dafür ihr Leben aufs Spiel setzen müssen.
Zwei Bäume aufs Auto
„Da wird schon nichts passieren, einem fallenden Baum kann man rechtzeitig ausweichen“, mag dann einer sagen, der unerlaubt den üblichen Weg durch den Wald genommen hat. Dass das nicht der Fall ist, zeigt ein Fall in der Region. Bei Villingen wurde ein Autofahrer am Montag nicht nur von einem Baum getroffen. Gleich zwei stürzten und trafen sein Auto. Das war übrigens in Bewegung. Der Mann kann sich glücklich schätzen. Abgesehen vom Schaden am Auto blieb er unverletzt.
Ein Glücksspiel also, bei solchen Wetterlagen in den entsprechenden Bereichen im Wald unterwegs zu sein. Allerdings eines, dass auch mit dem Glück der anderen spielt. Und sowas ist niemals fair. Nicht jeder, dessen Auto von zwei Bäumen getroffen wird, kann danach unverletzt auch wieder aussteigen.
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