Viele Mitglieder, die der Gemeinschaft etliche Jahrzehnte die Treue halten und dabei aktiv und engagiert ehrenamtlich ohne Bezahlung mitarbeiten, sind in jedem Verein eine willkommene Stütze der verschiedenen Gruppen im Sport, in der Freizeit, der Kultur, Musik oder Kunst.
Über 71 Jahre
Ein Musterbeispiel dafür ist Stefan Mantel, der im kommenden Jahr seinen 90. Geburtstag feiert – und auf über 71 Jahre aktiven Feuerwehrdienst in Bräunlingen zurückblicken kann, was unter anderem auch sein alter Dienstausweis aus dem Jahre 1950 zeigt.
Über 70 Jahre Feuerwehrmitglied zu sein, das ist eine sehr selten für einen ehrenamtlichen Dienst am Gemeinwohl. Dafür hat Mantel viel Lob und Ehrungen, darunter die Ehrenmitgliedschaft bei der Wehr, erhalten.
Viel erlebt
In diesen sieben Jahrzehnten hat Stefan Mantel als technisch interessierter Hauptfeuerwehrmann, Fahrer und Maschinist viel erlebt, schwierige Situationen gemeistert und war vor allem bei der Bekämpfung von etlichen Bränden mit dabei. Seit 1997 gehört er der aktiven Altersmannschaft der Bräunlinger Feuerwehr an, die immer noch bei Dienstleistungen im Feuerwehrbereich, zum Beispiel bei Brandwachen.
Tolle Kameradschaft
„Mir hat der Dienst bei der Feuerwehr in den nun über siebzig Jahren viel Spaß gemacht, denn dort herrscht eine tolle Kameradschaft, die nun auch in der Altersmannschaft von allen vorgelebt wird“, sagte der Sattler- und Tapezierermeister. In seiner bisherigen Feuerwehrzeit hat er auf die Anweisungen von sechs Kommandanten gehört.
Viel vom Vater übernommen
Durch seinen Vater Carl Mantel kam der junge Stefan schon früh mit der Bräunlinger Feuerwehr in Kontakt, als er bei Hilfsdiensten mit eingesetzt wurde. Erst mit 18 Jahren durften die junge Leute nach dem Krieg in die Feuerwehr eintreten. Da war es für Stefan selbstverständlich, in die Fußstapfen des Vaters zu treten und am 1. Januar 1950, nachdem die Feuerwehr von den Besatzern wieder erlaubt war, einzutreten.
Außergewöhnliche Brände
In den kommenden Jahrzehnten gab es viele außergewöhnliche Brände, bei denen Mantel mithalf, den Schaden in Grenzen zu halten. Dazu gehören der Brand des Schulhauses (1971), im Kaisertörle, Sägewerk Scherzinger in Waldhaussen (1954), das Anwesen Scherer (1957 und 1986), die zwei Großbrände in der Firma Spadinger und der Brand im Schwörerhof bei 12 Grad Minus.

Feuer löschen bei Minus 18 Grad
„Beim Brand des Kaisertörles herrschten Temperaturen, die bei 18 Grad unter Null lagen, was eine große Herausforderung für die Feuerwehrmänner war, denn die Kälte fror vieles ein. Wichtig war dass die angrenzenden Gebäude abgesichert werden konnten, was gut gelang“ so Mantel.
Der Brand in der Firma MEZ im Naturbaumwolllager und die Hochwasser in Bräunlingen 1990,1991 und 1995, waren weitere außergewöhnliche Einsätze. Schon 1972 musste die Feuerwehr wegen Hochwasser im Bereich der Widmannstraße ausrücken.
Stefan Mantel für die Technik zuständig
Für die Technik der Feuerwehren, an dem Löschfahrzeug, der Alarmierung im Brandfall mit dem Klingelalarm und auch beim Feuerwehrfunk sowie den elektrohydraulischen Rettungsgeräten war Mantel ein gefragter Feuerwehrmann. Auch bei den Leistungswettkämpfen zur Förderung der badischen Feuerwehren in früheren Jahren, hatte Stefan Mantel einen großen Anteil an dem guten Abschneiden der Bräunlinger Teams gehabt.
In etlichen Vereinen aktiv
Nicht nur bei der Bräunlinger Feuerwehr war Mantel sehr aktiv, denn er war über dreißig Jahre Oberschützenmeister der Bräunlinger Schützengilde, ist Mitglied in der Narrenzunft und auch beim Heimat- und Trachtenbund war er mit dabei.
Stefan Mantel mit Sprengmeisterlizenz
Bei den seit 1973 angebotenen Feuerwehrtagen der Wehrmänner war Stefan Mantel, durch seine Sprengmeisterlizenz dafür prädestiniert, für die Wasserspiele mit Feuerwerk verantwortlich, was viele Besucher mit ihren Kindern am Sonntagabend anlockte und als besondere Darbietung für die Gäste gedacht war.
Sattlermeister Stefan Mantel
Schon sein Großvater hatte in Bräunlingen eine Sattlerei, die sein Vater und später er in den 1950er-Jahren übernommen und auch ausgebaut hat. Neben der Sattlerei, wo er auch einiges für die Bräunlinger Narrenzunft arbeitete, war er auch Spezialist für das Bodenleger und das Tapezieren.
„Engagierter Feuerwehrmann“
„Stefan Mantel war ein sehr zuverlässiger, technisch interessierter Kamerad und stark engagierter Feuerwehrmann, der sehr gerne bei der Feuerwehr mit dabei war und ist“ unterstrich sein früherer Kommandant Fridolin Moosmann im Rückblick, der sich auch darüber freute, das Stefan mit nunmehr fast 90 Jahren immer noch bei der Altersmannschaft mit dabei ist. Auch bei Nachteinsätzen sei er früher immer bis in den Morgen vor Ort gewesen.
Mantel lobte auch Moosmann, „der immer gut vorbereitet in die Feuerwehrproben kam, viel fachliches Wissen und Erfahrungswerte an die Kameraden rüberbrachte und auch für viel Geselligkeit und Kameradschaft sorgte“.