Ein Dachstuhlbrand in einem Reiheneckhaus an der Ecke Gießnaustraße/ Dießenhoferstraße beschäftigte am Mittwochmorgen sämtliche Abteilungen der Feuerwehr Bräunlingen. Mit im Einsatz war die Führungsgruppe C und die Drehleiter aus Donaueschingen.
Alarm kam gegen 6.30 Uhr rein
Auf der Anfahrt hatte es die Wehr mit einer zusätzlichen Komponente zu tun. „Als die Alarmierung gegen 6.30 Uhr reinkam, war von einem Gebäudebrand mit Menschenrettung die Rede“, sagte der Kommandant der Abteilung Stadt, Christoph Barth. Die Rede sei von einer vermissten Person gewesen.

Als die Feuerwehr am Brandort eintraf, drangen bereits Flammen aus dem dem Dachgeschossfenster Richtung Dießenhoferstraße. Vorrang hatte aber die Suche nach der mutmaßlich vermissten Person. Diese konnte nach kurzer Zeit ausfindig gemacht werden. „Sie war wohl in dem Chaos nach draußen gelaufen“, so Barth. Eine Person wurde bei dem Brand leicht verletzt.
Unter der Adresse seien zwei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 33 und 61 Jahren gemeldet, informierte Nicole Minge, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz. Sie wohnen in zwei Wohnungen. Am Mittwoch vor Ort waren zwei Männer und eine Frau, die während der Löscharbeiten von Mitarbeitern des Roten Kreuz und der Polizei psychologisch betreut wurden.

Die Feuerwehr rückte mit Atemschutzträgern in das Gebäude ein. Dabei stellte sich eine große Hitzeentwicklung als erste Schwierigkeit ein. Den Brand, der im Dachgeschoss ausgebrochen war, bekamen die Feuerwehrleute schnell in den Griff.
„Die Löschversuche waren gleich erfolgreich“, so Barth. Das war auch deshalb wichtig, weil damit die Gefahr für das Nachbarhaus gebannt war. Obwohl beide Reihenhäuser durch eine Brandmauer getrennt sind, wäre ein Übergreifen des Feuers über den Dachstuhl möglich gewesen.

Während des Einsatzes wurde mehr Personal angefordert. „Wir haben von der Alarmierung Brand 3 auf die Alarmierung Brand 4 gewechselt“, so Barth. Das heißt, dass neben den Abteilungen Stadt, Unterbränd und Döggingen sowie der Führungsgruppe C und der Donaueschinger Drehleiter auch die Abteilung Waldhausen mit eingebunden wurde.

Nachdem der Brand gelöscht war, blieben Drehleiter und Löschtrupps weiter im Einsatz. Von der Drehleiter aus riss ein Feuerwehrmann Teile von Fassade und Dachschindeln ab, um dem Löschwasser Zugang zu geben.
Zu den Nachlöscharbeiten gehörte die Beseitigung von Glutnesten. Sie waren am Vormittag beendet. Am Abend, so kündigte Kreisbrandmeister Florian Vetter an, werde es nochmals eine Brandwache mit Einsatz einer Wärmebildkamera geben. Vetter nannte die Zahl von etwa 90 Einsatzkräften von Feuerwehr und Rotem Kreuz.
Kripo Rottweil ermittelt
Von zehn Einsatzfahrzeugen der Feuerwehren ging Polizeisprecherin Nicole Minge aus. Dazu kamen mehrere Rot-Kreuz-Einheiten und eine nicht näher definierte Zahl von Polizeibeamten. Die Kriminalpolizei Rottweil habe die Ermittlungen zur Brandursache übernommen. Bisher seien noch keine Gründe erkennbar, warum das Feuer ausbrach. Ebenfalls offen ist auch die Höhe des Brandschadens.
Schlauchbrücke liegt auf der L181
Gesperrt war während des Einsatzes die Einfahrt in die Gießnaustraße von der Landesstraße 181 aus. Über die L 181 verlief die Wasserversorgung aus Breg.
Für den fließenden Verkehr hatte die Wehr eine Schlauchbrücke aufgebaut. Zudem konnten die Feuerwehrkräfte auf das Tankfahrzeug der Stadt zurückgreifen. Nicht zum Einsatz gekommen war das Vakkumfahrzeug eines Bräunlinger Landwirtes.
„Wegen der großen Trockenheit haben wir die Landwirte dazu angehalten, ihre Güllebehälter mit Wasser bereitzuhalten“, erklärte Christiane Krieger dieses zusätzliche Hilfsmittel. Die stellvertretende Hauptamtsleiterin fungiert derzeit als Bürgermeisterstellvertreterin.
Binnen vier Minuten sie die Feuerwehr am Brandort gewesen. Bereits während der Löscharbeiten seien Mitarbeiter von Hauptamt, Wasserwerk und Bauamt vor Ort gewesen, um erste notwendige Schritte nach dem Brand zu koordinieren. Die Stadt Bräunlingen sei in der Lage der betroffenen Familie eine Wohnung zur Verfügung zu stellen, so Krieger. Allerdings möchte man zunächst abwarten, ob die Brandopfer lieber privat unterkommen möchte.
Vom Brand ging eine enorme Rauchentwicklung aus. „Die Anwohner hinter dem Brandobjekt wurden aufgefordert, ihre Fenster geschlossen zu halten“, so Vetter. Der nasse, schwere Rauch zog in tief liegenden Schwaden das Bregtal aufwärts. Bereits beim Ortsausgang Wolterdingen in Richtung Bruggen war der Brand zu riechen.