Das Wasser wird knapp in Bräunlingen. Bereits im Juni 2022 zeigt sich laut Angaben der Stadt ein Rückgang der Schüttungen aller Quellen und auch ein niedrigerer Grundwasserspiegel bei der Entnahme über den Tiefbrunnen Ebermann. Dieser Zustand trat sonst erst in den Herbstmonaten nach einem trockenen Sommer ein.
Durch die anstehende Sanierung der Quellen in Bruggen ab Mitte August, verschärft sich die Situation, da das Wasser während der Sanierungszeit nicht zur Verfügung steht. Die Verwaltung ruft in einer Pressemitteilung daher die Bürger zum Wassersparen auf. Die Stadt habe bereits Vorsorgemaßnahmen ergriffen.
Die Stadtverwaltung hatte mit Blick auf die geplante Quellensanierung und die Trockenheit die Zierbrunnen welche aus der Trinkwasserversorgung gespeist werden, im Frühling nicht in Betrieb genommen. Zwischenzeitlich sind auch die Brunnen Blaumeerstraße und Stadtbächle, die am Überlauf des Tiefbrunnens Ebermann hängen, ausgetrocknet.
So ist die aktuelle Situation
- In Mistelbrunn gibt es seit der Quellensanierung im Jahr 2018 ein ausreichendes Wasserangebot und einen Hochbehälter mit großem Volumen.
- In Waldhausen ist ein ausreichendes Wasserdargebot vorhanden. Dieses soll nun in den anderen Stadtteilen genutzt werden.
- In Unterbränd wäre nach der Sanierung der beiden Hauptquellen im Jahr 2020 für die Ortslage genügend Wasser vorhanden, was jedoch bei einem sehr intensiven touristischen Betrieb in Unterbränd kritisch werden kann.
- In Döggingen gibt es ein stark reduziertes Wasserdargebot. Hauptproblem ist bei Trockenheit die Wasserlieferung an große Gewerbekunden. Die Bewässerung der Sportanlagen wurde bereits untersagt, die Zierbrunnen in der Ortslage sind nicht in Betrieb.
- In Bräunlingen mit Bruggen, das über die Waldquellen, den Tiefbrunnen Ebermann und die Bruggener Quellen versorgt wird, stellt sich die Situation wie folgt dar: Die Schüttung der Waldquellen ist stark rückläufig, der Grundwasserspiegel für die Entnahme beim Tiefbrunnen Ebermann deutlich niedriger, ab Mitte August sind beide Bruggener Quellen wegen der Sanierung für einen Zeitrahmen von 14 bis 16 Wochen außer Betrieb.
Aufruf zum Wassersparen
„Die Wassersituation hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Wir haben daher in Voraussicht die Quellen in Mistelbrunn und Unterbränd saniert und sind an der Sanierung der Quellen in Bruggen, um das Wasserdargebot wieder zu verbessern“, so Bürgermeister Micha Bächle in einer Pressemitteilung.
„Jeder kann einen Beitrag leisten.“Wassermeister Martin Bausch
Mit Blick auf die Trockenheit und die aktuelle Quellsanierung mit dem Ausfall der Bruggener Quellen, gelte es Wasser zu sparen. Die Rasenbewässerung im Garten aus dem Trinkwassernetz oder die Poolbefüllung können aktuell nicht stattfinden.
Vorsorge der Verwaltung
Die Verwaltung hat Vorsorgemaßnahmen getroffen, wenn das Wasserdargebot in den nächsten Wochen weiter zurückgehen sollte. Hierzu gehört zu verschiedenen technischen Lösungsansätzen, auch die Anschaffung eines Lebensmitteltransportanhängers, um flexibel Wasser zwischen den Stadtteilen zu fahren. Auch gab es Gespräche zwischen den Bürgermeistern im Städtedreieck und Löffingen zur weiteren Unterstützung.
Kerstin Milse vom Stadtbauamt verweist auf das Strukturgutachten der Stadt zur Wasserversorgung, das aktuell mit vielen Trinkwassermessungen und Erhebungen erstellt wird, und auf das Vorhaben der Stadt einen weiteren Brunnen mit einem guten Wasserdargebot für Döggingen nutzbar zu machen. „Es ist gut und wichtig, dass die Verwaltung hier Vorsorge trifft“, so Wasserrespizient Georg Baum. er unterstreicht den Appell zum Wassersparen.