Brigachtal – Die Gesellschaft für Altertums- und Brauchtumspflege, kurz Altertumsverein, steht offenbar vor dem Aus. Wer hätte das vor ziemlich genau zehn Monaten gedacht, als der Adventsbasar des Vereins gerade wieder so richtig Fahrt aufgenommen hatte und ein voller Erfolg war? Doch offenbar ist die Vorstandschaft amtsmüde und möchte nur noch ein Jahr weitermachen.
Volker Effinger ist schon seit 14 Jahren in der Vorstandschaft und auch sein Vize Andreas Fanelli gehört von Anfang an zum Verein. Aufgehört hat bereits Schriftführer Sven Ludwig. Übergangsweise steht nun Sandra Effinger für ein Jahr zur Verfügung. Nachwuchs für Führungspositionen scheint nicht in Sicht. „Wenn das so weitergeht, müssen wir uns ernsthaft mit der Vereinsauflösung befassen“, warf Fanelli beim Jahrestreff im „Café im Dorf“ in die Runde.
Auch die Mitgliederzahlen sind rückläufig. Von der ehemals stattlichen Gesellschaft mit über 140 Mitgliedern, ist nur noch ein kleines Häufchen übrig geblieben. Dazu gehörte bis Ostern 2024 die Aufsicht beim Museumsbetrieb. Das Museum ist seit dem Frühjahr aber zu, es wird gerade für mindestens 3,6 Millionen Euro aufwendig saniert. Die Exponate, unter anderem mit Funden aus dem Raum Brigachtal, hat das Landesdenkmalamt bereits abgeholt. Ob sie je zurückkehren, ist fraglich. Nach Fertigstellung war zwar eine Neueröffnung in zirka zwei Jahren vorgesehen. Im Gemeinderat war bereits eine digitale Gestaltung oder eine Unterbringung im Dachgeschoss diskutiert worden, was allerdings überall auf wenig Gegenliebe stieß.
Eigentlich wollte die Gesellschaft wiederum im Erdgeschoss einziehen. Doch ohne Vorstandschaft wird es wohl auch kein Museum mehr geben. „Wenn der Museumsbetrieb nicht durch die Jungen gelebt wird, dann ist sein Fortbestand schwierig“, sagt auch Bürgermeister Michael Schmitt. Mit der Absage des diesjährigen Adventsbasars hatte die Gesellschaft eine weitere Hiobsbotschaft parat. „Das ist mehr als schade“, bedauert auch Beate Seng, die immer wunderschöne Krippen anbietet.