Der Förderverein der Grundschule Pfohren-Aasen wirkt eher im Stillen. Auf diese Weise fördert er jedoch seit Jahren an den beiden Schulstandorten wichtige und sinnvolle Projekte, die allein aus dem Schulbudget nicht finanziert werden könnten. In der Mitgliederversammlung in der Wein-Baar des Aasener Gasthauses „Burg“ kam diesmal ein ernsthaftes Problem für den langfristigen Bestand der beiden Dorfschulen zur Sprache: Die engagierte Diskussion entspann sich mit den drei anwesenden Ortsvorstehern Gerhard Feucht (Pfohren), Horst All (Aasen) und Reinhard Merkle (Heidenhofen) um das Betreuungsangebot der „verlässlichen Grundschule“. Anders als an den Ganztagesschulen (Erich-Kästner- und Eichendorff-Schule in Donaueschingen), müssen Eltern für ihre Kinder, die diese Betreuungszeit für ihre Kinder in Anspruch nehmen, einen Eigenbeitrag leisten.
Eine Frage des Preises
An der Grundschule Pfohren-Aasen sind das für eine Betreuungszeit an Schultagen bis 14 Uhr monatlich für das erste Kind 46 Euro. Für junge Familien sind das erhebliche Kosten, insbesondere gegenüber der kostenfreien und deutlich längeren Betreuung der Kinder an den beiden Ganztagesschulen in Donaueschingen. Konsequenzen zeichnen sich bereits ab: Eltern schicken ihre Grundschulkinder nicht mehr in die Dorfschule, sondern in die Ganztagesschulen nach Donaueschingen. Die drei Ortsvorsteher und auch Schulleiterin Schulz sehen das mit Sorge. Schließlich könnte diese Entwicklung den Bestand der beiden Grundschulstandorte Pfohren und Aasen gefährden.
Die Grundschule vor Ort ist aber für die Teilortschaften neben den Kindergärten ein ganz wesentliches Infrastrukturmoment. Junge Familien schätzen es, ihre Kinder am Wohnort so versorgt zu wissen. Dafür spricht gerade in Aasen der deutliche Anstieg der Einwohnerzahl von 1200 auf 1320 Personen in jüngster Zeit.
Abwanderungstendenz bleibt
Nach Information von Schulleiterin Schulz finanziert das Land die Ganztagesschule. Für die „verlässliche Grundschule“ gebe es lediglich noch Bestandsschutz. Die Elternbeiträge deckten hier nur einen kleinen Teil der Kosten. An der Grundschule Pfohren-Aasen haben sich aktuell die Anmeldungen für dieses Betreuungsangebot verdoppelt. Gleichwohl sei die Abwanderung gestiegen, so Schulz.
Die drei Orstsvorsteher Gerhard Feucht, Horst Hall und Reinhard Merkle wurden im Blick auf gesellschaftliche Veränderungen eindringlich gebeten, „mit in den Gemeinderat zu nehmen, was hier auf den Nägeln brennt“: Die deutliche finanzielle Belastung der Familien, die die „verlässliche Grundschule“ für ihre Kinder in Anspruch nehmen sowie die Sorge um den Bestand der beiden Grundschulstandorte Pfohren und Aasen. Unterstrichen wurde das noch einmal mit dem Hinweis auf die Ergebnisse der Aasener Zukunftswerkstatt, in der das Grundschulangebot vor Ort „ein großes Thema war“.
Zudem machte Elke Rotheweiler auf das finanziell äußerst preisgünstige Betreuungsangebot während der Sommerferien in Bad Dürrheim aufmerksam, dass etliche Eltern aus Aasen und Heidenhofen in Anspruch nehmen und dass die Große Kreisstadt Donaueschingen so nicht bietet.
So wird gefördert
46 Mitgliederfamilien zählt der Förderverein derzeit. Mit drei Zugängen und drei Abgängen sind die Zahlen stabil. Davon stellen allein Aasen und Heidenhofen mit der kleineren Schule 26 Mitglieder, informierte Vorsitzende Henriette Wiehl in der Mitgliederversammlung. Finanziert wurden vom Förderverein 2018 ein leckeres Eis für alle Teilnehmer der Bundesjugendspiele (132 Euro) und ein Zuschuss zum Opernworkshop (220 Euro). Mit einem Zuschuss zur Theaterfahrt (413 Euro) konnte der Elternbeitrag halbiert werden. Für zwei Kinder wurde die Teilnahme am Betreuungsangebot im Rahmen der „verlässlichen Grundschule“ finanziert.