Nachdem am Wochenende die Allmendshofener ihr ganz persönliches Brückenfest gefeiert haben und für die unendliche Geschichte nun das letzte Kapitel aufgeschlagen ist, führt nach langer, langer Zeit wieder ein direkter Weg von Allmendshofen ins Ried.
Für den Nachwuchs stand da natürlich gleich einmal ein Ausflug zu dem Bauwerk, über das so viel diskutiert worden ist. Ganz nach dem Motto "Hurra, die Allmendshofener Brücke ist wieder da" freuen sich die Kleinkinder der Kita Felix, Kinderkrippe von Mariahof in Allmendshofen, sowie die Erzieherinnen, dass sie nun wieder eine Verbindung ins nahegelegene Feld benutzen können. Das zeigt, dass nicht nur die Landwirte, die einen Umweg zu ihren Feldern fahren musste, auf die Verbindung angewiesen sind.

Zu bestaunen gab es für den Nachwuchs auch ein ganz besonderes Schild: Im Rahmen des Allmendshofer Brückenfestes wurde auch das renovierte Ortsschild an der Ostseite der neuen Bregbrücke seiner Bestimmung übergeben. Das Holzrelief war in früheren Jahren auf dem Gelände der damaligen Sparkassen-Filiale gegenüber dem Hotel Grüner Baum angebracht. Das Allmendshofener Unikat Wolfgang Gut hatt sich das Schild damals gesichert. So etwas kann man schließlich irgendwann mal wieder brauchen. Zeit zur Restauration war ja auch reichlich, denn die Allemendshofener haben ja lang auf ihre Brücke gewartet. Nicht umsonst hatte man manchmal den Eindruck, dass es sich um eine unendliche Geschichte handelt.
Die unendliche Geschichte der Bregbrücke Allmendshofen hat viele Kapitel
Bis zum Herbst soll die neue Bregbrücke fertig sein. Dann würde unter eine fast dreijährige Geschichte ein Schlussstrich gezogen.
- Die Sperrung: Nach einer Kontrolle hat die Stadtverwaltung im Dezember 2015 entschieden, die Stahlbrücke, die den Ortskern Allmendshofen mit dem Allmendshofer Ried verbindet, für den Verkehr zu sperren. Zum Jahreswechsel wurde dann eine Gewichtsbeschränkung auf 100 Kilo begrenzt und die Fußgänger aufgefordert, das Bauwerk nur einzeln zu beschreiten.
- Die Entscheidung – Teil 1: Im Februar wurde das Ersatzbauwerk im Gemeinderat diskutiert. Da zwischen der Fuß- und Radwegbrücke und einer befahrbaren Spannbetonbrücke ein Kostenunterschied von rund 400 000 Euro lagen, mussten die Stadträte eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen. Die Mehrheit der Stadträte sprach sich für die wesentlich günstigere Fuß- und Radwegbrücke aus Stahl aus.
- Der Widerstand: Doch die Allmendshofer sind mit der Entscheidung nicht einverstanden. Es formiert sich Wiederstand, der am 16. März 2016 in einer Traktor-Demo auf der Friedrich-Ebert-Straße gipfelt und für einen Stau im Feierabendverkehr sorgt.
- Die Entscheidung – Teil2: Großes Interesse im Gemeinderat: Die Allmendshofener verfolgen die Entscheidung über ihre Breg-Brücke. Große ist die Freude und der Applaus, dass der Gemeinderat seine Entscheidung zurücknimmt uns es nun eine befahrbare
Variante geben soll, die bis zu 600 000 Euro kosten kann. - Das Denkmalamt: Bei all den Diskussionen steht aber noch lange nicht fest, dass die Brücke überhaupt abgerissen werden darf. Denn sie steht unter Denkmalschutz. Ende November 2016 teilt das Denkmalamt dann mit: Die Brücke darf abgerissen werden.
- Volle Auftragsbücher: Eigentlich sollte Ende März 2017 entschieden werden, wer die Brücke baut. Doch aufgrund der vollen Auftragsbücher interessiert sich kein Unternehmen für den Auftrag. Die Lösung: Die Brücke soll erst 2018 gebaut werden.
- Der Abriss: Am 20. April 2017 ist es dann so weit. Die 60-Tonnen-Brücke schwebt am Kran davon. Viele Allmendshofener verfolgen das Spektakel.
- Jetzt aber: Im Februar 2018 kann endlich der Auftrag vergeben werden. Rund 773 000 Euro hat der günstigste Bieter als Kosten vorgesehen. Insgesamt mit Ingenieurhonoraren und Prüfstatistik wird das neue Bauwerk die Stadt 808 515 Euro kosten.
- Die Einweihung: Mit einem ganz besonderen Brückenfest hat Allmendshofen am 3. November seine neue Brücke gefeiert.