Der liebe Nachwuchs und die Natur: Früher war es selbstverständlich. Der Ausflug in die Natur. Das Spielen im Wald, das Herumtollen auf den Feldern, das Baden im kleinen Bächchen. Kühe hinter Weidezäunen und die Erfahrung, dass diese unter Strom stehen. Wer traut sich, ihn anzulangen?

Hier ist die Welt noch in Ordnung?

In den ländlichen Regionen spottet man da mit einem milden Lächeln über Stadtkinder, die glauben, dass Kühe H-Milch geben oder dass sie gar weiß-lila sind, weil nun mal die Milka-Werbefigur so aussieht. Die armen Kinder, die all diese Erfahrungen nicht mehr sammeln können. Das ist doch hier ganz anders. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Könnte man meinen.

Das Wochenende steht vor der Türe. Wie wäre es mit einem Ausflug in den Wald?
Das Wochenende steht vor der Türe. Wie wäre es mit einem Ausflug in den Wald? | Bild: Andreas Wolf

Doch es gibt sie auch hier, diese Kinder, die nicht mehr den Kontakt zur Natur haben. Die Bräunlinger Geländespieler kennen das. Schließlich ist ihre Ziel, das was sie einst im legendären Bräunlinger Ferienlager erlebt haben, weiterzugeben. Doch auch sie merken, dass längst nicht mehr alle Kinder in den Wäldern oder Wiesen spielen. Manche erhalten erst durch sie den ersten Kontakt zur Natur und sind ganz erstaunt, was es da zu entdecken gibt. Frische Luft, Natur, Tiere, Pflanzen und Kleber.

Kleber? Sie haben richtig gelesen. Denn bei einem Ausflug in den Wald fragte ein Kind aus einer regionalen Schule tatsächlich, wer denn den Kleber an die Bäume geschmiert hat. Die Rede ist natürlich vom Harz, den die Bäume in erster Linie produzieren, um ihre Wunden zu verschließen.

Eigentlich ist es traurig

Die lustige Anekdote ist eigentlich eher traurig und sollte zum Nachdenken anstimmen. Denn egal wo man im Städtedreieck nun genau wohnt – der Wald ist nicht wirklich weit entfernt. Sicher in Facebook, Instagram und Co, aber verloren in der Natur? Aber heute Abend beginnt das Wochenende. Also das Smartphone in die Ecke legen und hinaus in die Natur. Da gibt es auch vieles zu erleben und zu lernen. Und dazu muss man noch nicht einmal Kind sein. Ein Ausflug in die Natur tut jedem gut.