Kulinarischer Wandel beim CHI. Nachdem die Familie vor zwei Jahren als Caterer aus dem Reitturnier ausgestiegen ist, wird nun auch Jörg Kummerländer nichts mehr auf der Traditionsveranstaltung servieren. Vier Wochen vor Start versucht Turnierchef Kaspar Funke nun, das kulinarische Angebot im VIP-Zelt und auch im Zelt am Turnierplatz auf neue Füße zu stellen.
- Jörg Kummerländer: "Uns ist der Vertrag im November von Escon gekündigt worden. Allerdings mit dem Satz, dass wir für die kommenden Jahr neuverhandeln können", sagt der Neudinger Koch. Anfang des Jahres, nachdem er dann auch die komplette Summe für das Reitturnier 2017 erhalten habe, hätte es noch einmal ein Gespräch gegeben, allerdings keinen neuen Vertrag. Um Planungssicherheit zu bekommen, habe er eine Frist für einen neuen Vertrag gesetzt. Am Abend des letzten Tages sei dieser auch um 20 Uhr eingetroffen: zu wesentlichen Teilen gleich wie der alte Vertrag, aber zu erheblich schlechteren Bedingungen. Nachverhandlungen hätten nichts gebracht, sodass er dann am 3. Juli sein Angebot für das VIP-Catering auf dem Reitturnier zurückgezogen habe.
- Kaspar Funke: "Wir haben mit dem Caterer leider keinen Weg gefunden, der für beide Seiten passend war", sagt der Turnierchef, der nach eigenem Bekunden das Aus der Zusammenarbeit bedauert. Die Vertragsverhandlungen wären einfach nicht zum Abschluss gekommen. "Wir haben nicht gedacht, dass wir nicht zusammenkommen werden", so Funke. Allerdings hätte Escon auch Alternativangebote vorliegen, aus denen nun ausgewählt werden könnte. Ein Caterer sei aufgrund der Kurzfristigkeit und der Entfernung allerdings schon ausgeschieden, so dass noch zwei Möglichkeiten bleiben. Mit dem Favoriten, einem Caterer aus Baden-Württemberg, seien die Verhandlungen schon weit fortgeschritten, der Vertrag sei ausgearbeitet und es gehe nun noch um Nuancen. Mit einer Unterschrift sei in den kommmenden Tagen zu rechnen. Auch das reguläre Bewirtungszelt, für das bis vor zwei Jahren die Familie Kuttruff verantwortlich war und das im vergangenen Jahr aufgrund des Preisniveaus für Kopfschütteln gesorgt hatte, wird es einen neuen Caterer geben. Die Pläne, dort einen offenen Lounge-Bereiche einzurichten, wurden vorworfen, weil es bei Regen sonst für die Besucher keine Möglichkeit mehr gegeben hätte, sich irgendwo in Ruhe zum Mittagessen hinzusetzten.
Neuausrichtung
"Vom Feinsten" wird sich generell neu ausrichten. Neben der Kantine auf dem Prüf- und Technologiezentrum von Daimler, die wochentags auch für die Öffentlichkeit geöffnet ist, steht ein weiterer Großauftrag an. Aber auch das Catering für die "kleinen und feinen" Aufträge und Firmenevents will Jörg Kummerländer wieder aufnehmen. "Dafür war in der Vergangenheit leider einfach keine Zeit mehr." Deshalb gibt Jörg Kummerländer auch das Catering für die Donauhallen auf. Der Vertrag läuft noch bis zum August 2019. Die Zeichen beim Neudinger Caterer stehen auf Generationenwechsel. Küchenmeister Günther Kummerländer, der „vom Feinsten“ 1984 gegründet, hat das operative Geschäft mittlerweile komplett an den Sohn Jörg übergeben. "Aber er ist im Hintergrund immer noch als helfende Hand unterwegs und packt mit an, wo Not am Mann ist", so Jörg Kummerländer, der, nachdem er Erfahrung in verschiedenen Hotels und Restaurants gesammelt hat, 2010 in das Familienunternehmen eingestiegen ist.