Nun ist es offiziell: Christian Erbprinz zu Fürstenberg wird mit seiner Familie nicht nur in Heiligenberg wohnen, sondern auch dort offiziell gemeldet sein. Dies teilen das Fürstenhaus und die Gemeinde Heiligenberg gemeinsam mit.
„Dieser Schritt zeigt nicht nur die enge Verbundenheit der fürstlichen Familie zu Heiligenberg, sondern auch, dass sich die Familie hier sehr wohlfühlt“, wird Bürgermeister Frank Amann zitiert. Schon lange hatte Amann, der auch gerne bei Veranstaltungen des Fürstenhauses in Donaueschingen zu Gast ist, darauf gehofft, dass das Erbprinzenpaar nicht nur im Heiligenberger Schloss residiert, sondern auch dort seine Meldeadresse hat.

Schon länger war Heiligenberg der Lebensmittelpunkt der mittlerweile sechsköpfigen Familie. Einst galt das Renaissance-Schloss als Sommersitz der Fürstenberger, bis 2013 das Erbprinzenpaar dort dauerhaft eingezogen ist.
Normale Kindheit für den Fürstenberg-Nachwuchs
Die vier Kinder Tassilo (2013), Maria Cecilia (2015), Tristan (2018) und Leontine (2020) sollten dort aufwachsen und in der 3000-Einwohner-Gemeinde ein normales Leben kennenlernen – fernab von neugierigen Blicken, die sich für den Fürstenberg-Nachwuchs allein aus dem Grund interessieren, dass die Kinder einen Stammbaum haben, der sich mindestens bis ins elfte Jahrhundert zurückführen lässt.
Und genau dieser Wunsch nach Privatsphäre dürfte der Grund sein, warum sich das Erbprinzenpaar letztendlich dazu entschieden hat, nun auch offiziell seinen Wohnsitz umzumelden. Denn schließlich wohnen sie bereits neun Jahre dort.
Doch mit der Mitteilung, die aus dem Rathaus Heiligenberg, dass Christian und Jeanette zu Fürstenberg ihren Wohnsitz umgemeldet haben, wird auch gleichzeitig mitgeteilt, dass um die „Sicherheit und Privatsphäre der jungen Familie zu gewährleisten“ bis auf Weiteres keine Schlossführungen mehr angeboten werden. Wohl hatte es doch auch Schlossbesucher gegeben, die die Privatsphäre nicht respektiert hatten, auf die das Erbprinzenpaar besonders bei den vier Kindern großen Wert legt.
„In den letzten Jahrzehnten haben wir unsere Tore sehr gern für kunsthistorisch interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger geöffnet“, sagt Christian Erbprinz zu Fürstenberg und fügt hinzu: „Wir bitten um Verständnis, dass wir dies vorerst nicht fortführen können, damit unsere Kinderschar unbeschwert zu Hause aufwachsen kann“, erläutert der Erbprinz.“
Das Haus Fürstenberg hat jedoch signalisiert, dass Schloss Heiligenberg zu besonderen Anlässen wie beispielsweise dem Tag des Denkmals für die Öffentlichkeit geöffnet werden kann.

Und Donaueschingen, das ja immerhin seit 1723 Residenz der Familie ist? „Hauptsitz des Hauses Fürstenberg ist das barocke Residenzschloss Donaueschingen aus dem Jahr 1723. Hier lebt Fürst Heinrich, Chef des Hauses Fürstenberg“, sagt der Erbprinz auf Anfrage des SÜDKURIER.
Pläne, dass sich die Fürstenfamilie aus Donaueschingen zurückziehe oder gar das Schloss verkaufe, gebe es nicht. „Die Residenzen unserer Familie, Schloss Donaueschingen und Schloss Heiligenberg, befinden sich seit Jahrhunderten in Familienbesitz und werden es auch weiterhin bleiben.“
Der Erbprinz sieht auch einen Vorteil darin: „Meine Familie und ich leben in Heiligenberg. So werden beide Schlösser bewohnt, was nicht nur für den Erhalt dieser herausragenden Denkmäler besonders wertvoll ist, sondern die Familie auch in der Region stark verankert.“

Im Donauesachinger Rathaus sieht man die Ummeldung entspannt. „Durch die formale Wohnsitzverlegung des Erbprinzenpaares, die sich aufgrund der tatsächlichen Lebenssituation und dem Melderecht ergibt, wird das enge und vertrauensvolle Miteinander zwischen dem Fürstenhaus und der Stadt Donaueschingen nicht getrübt“, sagt OB Erik Pauly.
Und schließlich bleibe der offizielle Sitz des Fürstenhauses zu Fürstenberg weiterhin die Stadt Donaueschingen. „Die großen Traditionsveranstaltungen unserer Stadt unterstreichen beeindruckend die generationenübergreifende Symbiose zwischen dem Fürstenhaus zu Fürstenberg und der Stadt Donaueschingen“, sagt Pauly und zählt das Reitturnier, die Musiktage sowie das Gregorifest auf – beliebte Termine, die alle auf das Fürstenhaus zurückzuführen sind.