Am Wochenende beginnt in Hubertshofen die Freibadsaison: Am Samstag, 3. Juli öffnet das Hubertshofener Freibad wieder seine Pforten. Dabei war lange unsicher, ob es 2021 überhaupt dazu kommt. Hohe Inzidenzzahlen, die Arbeitseinsätze erschwerten oder sogar unmöglich machten, geplante Veränderungen im Förderverein und die Suche nach einem Bademeister prägten die vergangenen Monate.

Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. So haben verschiedene Mitbürger mit großem Engagement dafür gesorgt, dass die Hubertshofener auch dieses Jahr wieder ihr Bad besuchen können.

„Wir sind trotz schwieriger Wetterbedingungen im Zeitplan“

Normalerweise tummeln sich jedes Jahr an einem Samstagmorgen im Mai 20 bis 30 Männer, Frauen und Kinder im und um das Becken, um das Bad für die Saison startklar zu machen. Doch in diesem Jahr war das nicht möglich. Alle Arbeiten wurden vom Vorstandsteam des Fördervereins geleistet, samstags und wenn möglich nach Feierabend. Oft machte ihnen der Regen einen Strich durch die Rechnung. „Wir sind trotz schwieriger Wetterbedingungen im Zeitplan“, freut sich der Vorsitzende Ralf Böhme.

Jochen Baur hat die Technik zum Laufen gebracht. Das Wasser ist eingelassen, ein Hygienekonzept erstellt und eingereicht. Große Unterstützung habe man vom Stadtrat Andreas Willmann erhalten, der zusammen mit einem Helfer das komplette Becken gestrichen habe.

Das Jahr 2020 war trotz der Pandemie ein Erfolg. Am Wochenende ist das Becken wieder bereit.
Das Jahr 2020 war trotz der Pandemie ein Erfolg. Am Wochenende ist das Becken wieder bereit. | Bild: Lutz Rademacher

Dabei hatten der Vorsitzende Ralf Böhme nach acht Jahren und sein Vize Volker Röhl nach sechs Jahren eigentlich geplant, bei der Jahresversammlung im Frühjahr ihre Aufgaben beim Förderverein wegen erweiterter beruflicher Tätigkeiten abzugeben. Die Versammlung ist in den Herbst verschoben und beide geben jetzt noch einmal alles. Sie sind zuversichtlich, gute Nachfolger zu bekommen.

Parallel hieß es, einen Bademeister zu finden. Denn Theresa Oschwald, die 2020 den größten Teil der Badezeit abgedeckt hatte, stand bedingt durch ihr Studium nicht mehr zur Verfügung. Diesen Part übernahm die DLRG, die sehr engagiert nach einer Lösung suchte. Schnell war klar, dass die Aufgabe auf mehrere Schultern verteilt werden muss, um die zweimonatige Saison lückenlos mit einer Badeaufsicht zu versorgen.

Drei weitere Bademeister

Mit Michaela Rudolf, Hanna Weißhaar aus Bräunlingen und Lukas Krausbeck aus Hüfingen konnten drei Freiwillige gefunden werden, die auch über ein gültiges Rettungsschwimmabzeichen in Silber verfügen. Drei weiteren Anwärtern fehlte diese Voraussetzung noch. Also organisierte der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe, David Preis entsprechende Qualifikationsmaßnahmen.

Ausbildungsmission Bademeister: Ann-Kathrin Troll, Jan Grimm und Luisa Rütschle (vordere Reihe, v.l.) haben gerade den Erste-Hilfe-Kurs ...
Ausbildungsmission Bademeister: Ann-Kathrin Troll, Jan Grimm und Luisa Rütschle (vordere Reihe, v.l.) haben gerade den Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Hinten (v.l.): Bademeister Marius Schorpp, Ausbilderin Isabell Messmer und DLRG-Vorsitzender David Preis. | Bild: Lutz Rademacher

Öffentliche Kurse gibt es Corona-bedingt immer noch keine, aber es gibt für dienstliche Zwecke eine Ausnahmeregelung. So wurden in einem Crash-Kurs ein silbernes Abzeichen und zwei Mal die turnusgemäß notwendige Wiederholungsprüfung abgenommen. Mit dazu gehörte auch ein Erste-Hilfe-Kurs, den die Teilnehmer bei Isabell Messmer in Dittishausen absolvierten.

Nun hat das Bad ein Team mit sechs Bademeistern

Und so stehen mit Jan Grimm, Luisa Rütschle und Ann-Kathrin Troll drei weitere Bademeister zur Verfügung, sodass sich jetzt sechs Personen abwechseln können. „Wir sind froh, dass wir das noch hinbekommen haben“, freut sich David Preis. „Es ist auch in unserem eigenen Interesse, dass das Bad aufmachen kann, deshalb haben wir schnell Freiwillige gefunden und jetzt sind auch alle entsprechend ausgebildet.“

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Auch ein Schwimmkurs soll wieder stattfinden. Aktuell gibt es zwölf Anmeldungen, und weil es im vergangenen Jahr keinen Kurs gab, dürfen alle teilnehmen, es gibt weder ein Limit noch eine Warteliste.

100 Besucher dürfen auf das Gelände

Eine gute Nachricht gab es auch von der Stadt. Im vergangenen Jahr hatte man ausgerechnet, dass aufgrund der Liegeflächen nicht mehr als 50 gleichzeitig im Bad sein dürfen. Doch die Gesamtfläche ist wesentlich größer, sodass das Bad jetzt offiziell für 100 Besucher freigegeben ist. Limitiert ist jedoch nach wie vor die Anzahl der Gäste im Becken, da der Mindestabstand eingehalten werden muss.

Ortsvorsteherin Monika Winterhalder hofft, dass die Inzidenz weiter niedrig bleibt und somit keine Tests notwendig sind. Dann könne man so verfahren wie 2020, das sie als sehr erfolgreiches Jahr betrachtet. Der Badebetrieb läuft ab dem 3. Juli wochentags von 13 bis 20 Uhr, in den Schulferien von 12 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 20 Uhr.

Pro Tag hatte das Bad im Schnitt 54 Besucher

Bereits 2020 öffnete das Hubertshofener Freibad unter Corona-Bedingungen. Insgesamt war an 53 Tagen Badebetrieb, an acht Tagen musste man wegen schlechten Wetters schließen. Insgesamt besuchten 2870 Personen das Bad, was einem Tagesdurchschnitt von 54 Personen entspricht. Ein voller Erfolg war auch der Einsatz eines vom Förderverein neu angeschafften Schwimmbad-Handys. Über den WhatsApp-Status dieses Handys mit der Nummer 0152-04660452 können Öffnungszeiten, Wassertemperatur und Besucherzahlen abgefragt werden.

Das geht so: Schwimmbad-Handy als Kontakt speichern und einmalig eine WhatsApp-Nachricht senden. Die Nummer des Senders wird anonym als Kontakt gespeichert und die Nachricht gelöscht. Der Nutzer kann dann selbst entscheiden, ob er Infos abrufen möchte.