Der erste Wagen Robert Greuners ist noch heute in dessen Besitz. „Den letzten Einsatz hatte er als Hochzeitsauto für meinen besten Freund. Seither steht es schon eine ganze Weile in der Garage“, berichtet der Autohausinhaber aus Donaueschingen. Die Rede ist von einem Mini Cooper, Baujahr 1969. „Mein Vater, der sich aus dem operativen Geschäft rausgezogen hat, erbarmt sich jetzt, das Auto wiederzubeleben. Es steht seit rund 20 Jahren im Schopf“, sagt Greuner lachend. Nahezu eine komplette Restauration sei nötig, angefangen vom Motor bis zu den Leitungen.
Vor Schrottplatz gerettet
Vor vielen Jahren habe der Kfz-Meister die Rohkarosserie des Autos vor dem Schrottplatz gerettet: „Es wuchs sogar ein Bäumchen dazwischen.“ Schon damals sei das Auto fast 20 Jahre alt gewesen. Greuner spricht von mühevoller Kleinarbeit von A bis Z. So seien die Karosserie entkernt und rostige Bleche bearbeitet worden. Zu dieser Zeit habe er als 17-jähriger Auszubildender im Autohaus der Familie keine großen finanziellen Mittel gehabt. „Das Projekt war ein Stück weit mein Meisterstück. Ich kenne jede Schraube, die Lackierung, habe alles auseinander- und wieder zusammengebaut“, so der 52-Jährige.

Ganz Europa gesehen
„Kaum 15 Jahre alt, wollte man früher mobil sein, das ging los mit dem Mofa. Mobilität war der Inbegriff von Freiheit“, erzählt Robert Greuner, der immer darauf hingearbeitet hatte, sein erstes Auto für das entscheidende Datum vorzubereiten. Dann, mit frischen 18 Jahren, hatte er laut eigener Aussage den Führerschein in den Händen. Und sofort unternahm er die erste Ausfahrt. „Mit diesem Auto habe ich im Prinzip ganz Europa gesehen: Ungarn, Jugoslawien, Italien, England, Frankreich.“
Mit dem Mini zum abi-Ball
Besonders gern erinnert er sich an ein Mini-Treffen in Silverstone. Oder an die Mille Miglia, also die Tausend Meilen, was zu den bekanntesten Autorennen der Welt zählt: „Dort habe ich den Rennfahrer Stirling Moss live gesehen. Mit meinem Mini sind wir historischen Autos hinterhergefahren.“ Nicht zuletzt diese Erlebnisse sorgen dafür, dass Greuner sein Fahrzeug „für kein Geld der Welt“ verkaufen würde. Nächstes Jahr könnte es sogar mal wieder ausgefahren werden: „Meine Tochter will mit dem Mini zum Abiball fahren, das ist auch Ansporn für meinen Vater.“