Die Musiknacht lockte wieder etliche Besucher in die Donaueschinger Innenstadt. Spaß, Tanz, Leckeres, das stand in sieben Lokalen im Vordergrund. Eines der Lokale, in denen an jenem Samstag auch gefeiert werden sollte, ist Veysi‘s Taparia im Quellhöfle. Wer zur Musiknacht dort vorbeiging, stand allerdings vor verschlossenen Türen – dabei wurde die Veranstaltung doch auch hier im Vorfeld beworben.

Das Format lockt jedes Jahr viele Besucher in die Innenstadt. An verschiedenen Standorten treten Musiker unterschiedlichster Stilrichtung auf. So eigentlich auch in der Taparia. Wie Gregor Lange von der Musiknacht-Organisation erklärte, habe man schnell einen Ersatz finden müssen und sei im Vanilli‘s beim Rathausplatz fündig geworden. Auch die Veranstalter wurden also von der Situation kalt erwischt. Wer sich im Internet schlau macht, findet dort auch den Hinweis „Vorübergehend geschlossen“ in Bezug auf die Taparia.

Veysi Sahin, früherer Geschäftsführer von Veysi‘s Taparia im September 2022.
Veysi Sahin, früherer Geschäftsführer von Veysi‘s Taparia im September 2022. | Bild: Anita Reichart

Aber was sind die Gründe dafür? Mehr weiß hier Namensgeber und ehemaliger Betreiber der Taparia, Veysi Sahin. Er wurde über das Musiknacht-Wochenende mit Nachrichten geflutet, in denen nachgefragt wird, was denn mit der Taparia los ist: „Ich habe viele Anrufe erhalten. So viele, dass es mir fast zu viel wurde.“

Geschäft bereits abgegeben

Sahin hat das Restaurant im Quellhöfle 2022 übernommen und seine Taparia dort eingerichtet. Bunte Regenschirme breiteten sich hier als Sonnensegel über einem Teil des malerischen Innenhofes aus, in dem er seine Gäste bewirtete. Seither war er auch Inhaber des Betriebes. Wie er sagt, habe er aus gesundheitlichen Gründen allerdings das Geschäft vor Kurzem abgegeben. Ein ehemaliger Mitarbeiter habe es übernommen – und nach drei Tagen wieder hingeschmissen: „Das geht jetzt natürlich auf meinen Namen zurück – und die Leute fragen mich, was da los ist“, sagt Sahin.

Er selbst habe noch angeboten, für seinen Kollegen zumindest die Musiknacht zu übernehmen: „Ich habe ihm gesagt, er soll mir den Schlüssel geben, ich mache das. Allerdings ist bereits alles abgemeldet“, erklärt Sahin, der Mietvertrag sei gekündigt, „den Laden kann man nicht einfach so wieder aufmachen.“ Besonders die Konzession für den Ausschank sei eine aufwändige Angelegenheit, „das dauert eine Weile.“

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„Es ist extrem schade, es wurde toll gemacht“, sagt City-Managerin Christine Haus. Sie habe von der Schließung erfahren und sei auch aktiv dabei, dass hier wieder Leben einkehrt. Wer immer zukünftig das Quellhöfle übernehme, der sollte auf jeden Fall „mehr Sichtbarkeit zeigen.“ Das Quellhöfle sei wunderschön, aber eben auch ein wenig abseits.

Wie geht es weiter?

Wie es jetzt dort im Quellhöfle weitergehe, das wisse Veysi Sahin nicht. Er habe das Restaurant seit 2022 geführt und es sei immer gut gelaufen: „Die Hintergründe für die jetzige Lage kenne ich nicht.“ Besitzer ist die Quellhöfle Hausverwaltung. Deren Geschäftsführer Tilmann Rothweiler sei bereits auf der Suche nach einem Nachfolger. Viele seien traurig über das Ende der Taparia. Vergleichbares gebe es nicht, sagt Sahin. Die Spezialität dort waren Mezze, quasi die orientalische Variante der spanischen Tapas.

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Vor der Taparia hat Sahin viele Jahre das Glunkenhaus in der Villinger Färberstraße betrieben. Wie er sagt, werde er jetzt als Caterer weitermachen. Die Stadtverwaltung Donaueschingen und die Quellhöfle Hausverwaltung lobt Sahin: „Ich habe noch nie eine Stadt erlebt, die sich so um ihre Gastronomie gekümmert hat wie Donaueschingen.“ Das Quellhöfle steht indes wieder leer.

Doch wie lange wird dieser Zustand so bleiben? Wenn es nach Eigentümer Tilmann Rothweiler von der Quellhöfle Hausverwaltung geht, dann auf jeden Fall nicht lange. Zu den Gründen der Restaurant-Schließung kann er sich nicht äußern, wohl aber, wie es in Zukunft dort weitergehen wird: „Tatsächlich habe ich etwas – und das wird sehr sehr gut“, sagt Rothweiler. Was genau, das könne er erst zu gegebenem Zeitpunkt öffentlich machen, es wird aber scheinbar bald wieder leben in die Taparia einkehren.